Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
Kuppel und vielleicht sogar für den ganzen Mond.
    Aber er konnte nicht guten Gewissens zulassen, dass diese Frau mit ihrer manipulativen Vorgehensweise ihre Leute nach Armstrong brachte. Und Soseki wollte nicht einmal sie allein in seiner Stadt haben.
    Er drückte auf einen Chip an seiner Hand und öffnete den Audiolink zu Londran.
    »Stellen Sie bitte eine Verbindung zur Generalgouverneurin her«, sagte Soseki. »Und sagen Sie ihr, dass es wichtig ist.«
    Zeit, sich der Schadensbegrenzung zu widmen. Irgendwie musste er es schaffen, beides zu schützen: seine Kuppel und seine Karriere.

 
11
     
    D eRicci erzählte niemandem, was sie über das Verbrechen dachte. Die Theorie war noch frisch und dürfte noch mancher Veränderung ausgesetzt sein. Und sie hatte festgestellt, dass die Bekanntgabe einer Theorie dazu führen konnte, dass jeder nur noch nach Beweisen Ausschau hielt, die geeignet waren, eben diese Theorie zu erhärten. Es war ja schon schlimm genug, dass sie überhaupt eine Theorie hatte; da wollte sie sicher nicht, dass sich die anderen durch sie beeinflussen ließen.
    Alles, was DeRicci ihnen sagte, war, dass sie nachsehen wolle, ob der Täter die Waffe zurückgelassen hatte. Die Techniker machten sich also daran, Möbel fortzuschieben, damit DeRicci und Cabrera einen Blick darunter werfen konnten.
    DeRicci ging in die Knie, aber wie erwartet fand sie nichts unter den Stühlen.
    Der Fall hatte ihre Neugier geweckt. Warum hatte keines der Opfer eine Notfallmeldung über seine Links geschickt? Genug Zeit dafür musste es gegeben haben; um so eine Botschaft zu verschicken, brauchte es weiter nichts als einen kurzen Augenblick des Nachdenkens. Und selbst als die anderen bereits gestorben waren, hätte eine dieser Personen noch Zeit haben müssen, um Hilfe zu rufen.
    »Erledigt«, verkündete Cabrera, als die Techniker den letzten Stuhl zurück an seinen Platz stellten.
    DeRicci richtete sich auf, hörte, wie ihre Wirbelsäule an drei verschiedenen Stellen knackte und ging zu einer Technikerin.
    Die Frau war halb so groß wie DeRicci, schlank und muskulös zugleich, und auf ihrer Haut glitzerten mehr Links, als es DeRicci je bei einem menschlichen Wesen gesehen hatte.
    »Heben wir die Leiche an«, sagte DeRicci.
    »Welche?«, fragte die Technikerin.
    »Die ohne Gesicht.«
    Aus dem Augenwinkel heraus sah DeRicci, wie Cabrera das Gesicht verzog und sich abwandte, als schlüge ihm allein schon der Gedanke auf den Magen, eine der Leichen zu berühren.
    »Das übernehmen wir, Sir«, sagte der andere Techniker. »Das gehört so oder so zu unserem Job.«
    »Schön«, entgegnete DeRicci und trat zurück, wobei sie sorgfältig darauf achtete, der Blutpfütze so weit wie möglich auszuweichen und sich von den Möbeln fernzuhalten.
    Die beiden Techniker stellten sich zu beiden Seiten der gesichtslosen Leiche auf und hielten kurz inne.
    »Wo sollen wir sie anheben?«, fragte die Frau.
    »Drehen Sie sie erst auf die eine und dann auf die andere Seite.« DeRicci wollte den Boden unter dieser speziellen Leiche vollständig sehen können. Sollte dort keine Waffe sein, so würde sie ihre Theorie revidieren müssen. Dann würde sie die Techniker bitten, auch die beiden anderen Leichen anzuheben.
    Die Techniker rollten die Leiche in Richtung der Fenster. Der Rücken des Leichnams löste sich mit einem schlürfenden Geräusch vom Boden.
    Wieder kauerte sich DeRicci nieder, und ihre Knie knarrten protestierend. Der Boden unter der Leiche zeigte sich in einem schwärzlichen Durcheinander aus Blut und Gewebe. Der größte Teil der Flüssigkeit aus dem Kopf des Opfers war herabgesickert und in einer deutlich sichtbaren Vertiefung in den Bodenbrettern geronnen.
    Es kostete einige Mühe, das geronnene Blut von Haaren und Stofffasern zu trennen. An Stellen, die aussahen, als würden sie feste Stoffe verbergen, hatte sich lediglich besonders viel Flüssigkeit gesammelt.
    DeRicci wollte gerade wieder aufstehen, als ihr Blick auf den Rücken des Opfers fiel. Eine kleine Laserpistole, kaum so groß wie DeRiccis Hand, klebte am Rückgrat der Leiche.
    Ehe sie irgendjemanden darauf aufmerksam machte, sagte sie: »Detective Cabrera, wenn Sie jetzt auf das Revier zurückkehren könnten, wie würden Sie die Ermittlungen dann weiterführen?«
    Sie blickte zu ihm hinauf. Cabrera blinzelte, stierte sie verwundert an und antwortete: »Ich würde … äh … die Lebensumstände dieses Paares untersuchen und nachsehen, ob die Gebäudesicherheit

Weitere Kostenlose Bücher