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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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KÖNNEN.]
    »Exakt«, sagte Kreise, so schnell sie nur konnte. »Und das entschuldigt die Etaer in keiner Weise. Nur, weil wir einmal eine ähnliche Geschichte gehabt haben, heißt das nicht, dass wir nun das letzte Jahrzehnt als signifikanten Zeitraum gelten lassen sollten.«
    [IN DER GESCHICHTE VON ETAE IST ES EINER. DIE ETAER – DIE AKTUELLEN, WIE BOTSCHAFTERIN UZVAL SAGTE – HABEN DEN FRIEDEN NIE LÄNGER ALS EINEN ERDENTAG LANG AUFRECHTERHALTEN KÖNNEN, BIS DIE KÄMPFE VOR EINEM JAHRZEHNT AUFGEHÖRT HABEN. UNTER DIESEN UMSTÄNDEN SIND ZEHN JAHRE DURCHAUS EIN BEACHTLICHER ERFOLG. WIR MÜSSEN IHRE GESCHICHTE AUCH IN DIESEM KONTEXT VERSTEHEN.]
    »Ich denke, wir sollten sie in dem Kontext betrachten, den Sie etwas früher dargelegt haben, Botschafter«, sagte Kreise so ruhig wie möglich. »Menschen sind Experten in Sachen Genozid, ganz besonders in einer Form des Genozids, der von anderen Spezies gar nicht als solcher gesehen wird. Jetzt ist Etae beinahe ausschließlich von Menschen bewohnt, die sich vor gerade zwei Jahrzehnten noch gegenseitig abgeschlachtet haben. Eine Dekade mag in der Geschichte der Nyyzen ein langer Zeitraum sein, in der Geschichte der Menschen ist es nicht mehr als eine Nanosekunde. Wir müssen diesen Antrag abschlägig entscheiden.«
    »Wir müssen ihnen Gelegenheit geben, ihr Anliegen vorzutragen, ehe wir es ablehnen«, widersprach Restrepo.
    »Es gibt keine Vorschriften, die dergleichen verlangen«, wandte Kreise ein.
    Restrepo erhob sich. »Dann werde ich eine solche einführen. Denn ich erkläre diese Zusammenkunft für beendet. Ich werde mit Ihnen allen keine weitere Diskussion führen, ehe ich nicht gehört habe, was Döbryn zu sagen hat – was auch immer das sein wird.«
    Und damit stolzierte sie zur Tür hinaus.
    »Jemand muss sie aufhalten«, sagte Kreise. »Wir müssen fortfahren.«
    »Ich diskutiere nicht gern ohne alle Beweise«, sagte Foltz. »Besonders interessiert mich die Behauptung von Botschafterin L’zval und die leicht verdrehte Logik des Botschafters bezüglich der Geschichte. Ich möchte die Beweise sehen, die Botschafterin Uzval erwähnt hat, und ich möchte mehr vom Botschafter der Nyyzen hören. Vielleicht könnten wir uns zu einem informellen Gespräch zusammensetzen, was meinen Sie?«
    Kreise seufzte tonlos. Sie hatte die Kontrolle über diese Sitzung in dem Moment verloren, in dem der Botschafter erschienen war, und sie wusste nicht, wie sie diese Kontrolle zurückgewinnen sollte.
    »Lassen Sie mich erst mit den Verantwortlichen von Armstrong sprechen«, sagte sie. »Dann können wir gemeinsam entscheiden, wie wir fortfahren wollen.«
    Vor allem sie selbst. Sie brauchte Zeit, um sich einen neuen Plan zurechtzulegen.

 
13
     
    N itara Nicholae stand neben dem Herd und musterte die Pilze in Knoblauchsoße, die sie speziell für die Botschafter kreiert hatte. Das ganze Essen war nun ruiniert, weil niemand sie darüber informiert hatte, dass die Sitzung nur eine Stunde dauern würde.
    Brot, gefüllt mit einer selbst erfundenen Mischung aus Fleisch und Gewürzen, buk noch immer im Ofen, und eine Fruchtpastete, hergestellt mit Beeren, die in Armstrongs Gewächshäusern außerhalb der Kuppel gewachsen waren, kühlte auf einem Beistelltisch ab.
    Als Nicholae den Kopf in den Sitzungsraum gesteckt hatte, hatte sie mit Schrecken erkannt, dass ihre Tische umgerückt worden waren. Die Botschafter waren näher an der Tür, als sie erwartet hatte, und sie waren nicht an irgendwelchem Essen interessiert.
    Außerdem hatte sie Anatolya Döbryn nicht gesehen. Die Frau hätte vor den Botschaftern sprechen sollen, und nun war sie nicht einmal anwesend.
    Nicholae würde noch einmal von vorn anfangen müssen. Zuerst musste sie sich überlegen, was mit dem Essen geschehen sollte. Sie ballte die Fäuste und drehte sich in der stümperhaft ausgerüsteten Küche wieder und wieder um die eigene Achse.
    Ihre Mitarbeiter hatte sie für heute bereits entlassen. Sie wollte nicht, dass sie sahen, wie sie die Nerven verlor, und sie stand dicht davor. Sie wusste nicht recht, was sie als Nächstes tun sollte. Sollte sie Bürgermeister Soseki zur Rede stellen, der schließlich von ihr gewollt hatte, dass sie Armstrong und seine Küche repräsentierte? Sollte sie mit einem seiner Stellvertreter sprechen – mit dem, der ihr erzählt hatte, der Speiseservice sei Teil der Sitzung und sie möge entsprechend handeln – oder mit den Botschaftern persönlich, um herauszufinden, ob sie überhaupt

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