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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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muss ich wissen, ob es irgendwelche außermondlichen Spuren gibt. Wenn sie nicht auf dem Mond gewohnt hat, könnte sie von jemandem ermordet worden sein, der ebenfalls nicht von hier ist. Ich möchte wissen, wer oder was dieser Jemand ist.«
    Passolini nickte.
    »Dann werde ich mich also um die Körperchemie kümmern«, sagte Brodeur. »Bestimmte Chemikalien können in den Blutstrom gelangen oder sich in der Haut ablagern, die dort natürlicherweise nicht vorkommen. Sie könnten uns verraten, wo sie gelebt hat.«
    »Das machen wir selbstverständlich alles«, sagte Passolini. »Aber ich fürchte, Detective, Sie verstehen nicht ganz, was für ein Durcheinander dieser Fall erzeugt.«
    DeRicci konnte es nicht ausstehen, wenn andere Leute ihr erzählten, sie würde irgendetwas nicht verstehen. »Politisch? Ich habe eine Ahnung.«
    »Nein«, entgegnete Passolini. »Wissenschaftlich. Wir haben einen Richter, eine Ärztin und eine Verschwundene. Die Verschwundene bringt die Probleme mit sich, die Sie bereits erwähnt haben. Aber die Ärztin könnte einen Haufen Spuren mit nach Hause gebracht haben, wenn sie nicht sehr vorsichtig war, und da sie in einer Hafenstadt gelebt und praktiziert hat, hat sie sozusagen eine Menge Laufkundschaft behandelt. In dieser Wohnung könnten weit mehr falsche Hinweise auftauchen, als Ihnen bewusst ist.«
    »Toll«, murmelte DeRicci.
    »Und mit dem Richter haben wir noch ein ganz anderes Problem. Er hat dem Multikulturellen Tribunal angehört. Meine Großtante hat an einem dieser Tribunale gearbeitet. Diese Richter arbeiten die ganze Zeit mit Außerirdischen zusammen, und sie müssen für ihre Fälle reisen. Je nachdem, für welchen Bezirk er zuständig war, könnte er von einem Planeten zum anderen gereist sein.«
    »Ich bin davon ausgegangen, dass er hier stationiert war«, sagte DeRicci. »Aber es kostet nur einen Moment Zeit, das zu klären.«
    »Tja, bisher hat sich nur noch niemand diesen Moment genommen, aber wir müssen es wissen«, sagte Passolini. »Denn wenn er an einem anderen Ort eingesetzt war, dann werden wir in dieser Wohnung auf noch mehr seltsame Spuren stoßen.«
    »Wollen Sie mir damit etwa sagen, dass die wissenschaftlichen Beweise in diesem Fall lügen könnten?«, fragte DeRicci.
    »Jedenfalls wird es schwer werden, die guten von den schlechten Beweisen zu unterscheiden«, sagte Passolini. »Den Fall gerichtsfest zu machen, sollte es soweit kommen, könnte kompliziert werden.«
    »Dann hoffen wir mal, dass es ein Selbstmord war«, sagte Brodeur.
    DeRicci musterte ihn finster. »Ihnen würde es also gefallen, wenn eine Tochter, die sich von ihren Eltern über ich weiß nicht wie viele Jahre entfremdet hat, nach Hause kommt und Mutter und Vater aus unerfindlichen Gründen erschießt, ja?«
    »Wäre es Ihnen lieber, es wäre ein Außenstehender gewesen, den wir noch nicht geschnappt haben«, konterte Brodeur. »Einer, den wir vielleicht nie werden schnappen können, weil die Spuren so zweifelhaft sind, dass wir sie nicht ordnungsgemäß auswerten können?«
    DeRicci seufzte.
    »Im besten Fall«, sagte Passolini, wandte sich aber nur an Brodeur, »sind diese Leute von den Feinden ihrer Tochter umgebracht worden, den Leuten, die sie dazu getrieben haben zu verschwinden. Dann haben wir es vermutlich mit einer legalen Tötung zu tun und …«
    »Und mit zwei Morden«, fiel ihm DeRicci ins Wort. »Sollte das der Fall sein, dann haben die Eltern nicht verdient zu sterben. Es sei denn, sie sind ebenfalls Verschwundene gewesen. Aber diese Leute sind keine Unbekannten. Sie werden wahrgenommen. Sie hätten gute Ziele abgegeben, wären sie tatsächlich in das Verbrechen der Tochter verwickelt gewesen.«
    »Dann denken Sie nicht, dass die Geschichte etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat?«, fragte Brodeur.
    DeRicci stieß einen weiteren Seufzer hervor. Ihre Kopfschmerzen wurden schlimmer, und Brodeurs dumme Fragen machten das auch nicht besser. »Ich stelle keine wilden Vermutungen an, wenn ich am Anfang eines Falles stehe, und Sie beide sollten auch damit aufhören. Wenn die Beweise so problematisch sind, wie Sie gesagt haben, Barbara, dann erwartet uns hier viel mehr Arbeit als üblich. Und da Gumiela einen wasserdichten Fall erwartet, haben wir sogar noch mehr zu tun. Das Schlimmste, was wir tun können, ist, diesen Fall mit klaren Vorstellungen und getrübtem Blick in Angriff zu nehmen.«
    Die anderen beiden verfielen für einen Moment in Schweigen. Dann sagte Passolini leise:

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