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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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und noch weniger, die Dateien der Detectives aufzuspüren.
    Flint hatte selbst früher für das Department gearbeitet und seinerzeit auch Zugriff auf das System gehabt. Er hatte sich mehrere Hintertürchen offen gelassen, und nach seinem letzten großen Fall bei der Polizei hatte er außerdem mehrere falsche Identitäten mit bestimmten Unbedenklichkeitsstufen eingebaut, so dass er jederzeit an das jeweilige Tagespasswort herankommen und es dazu benutzen konnte, in alle codierten Polizeisysteme einzudringen.
    Glücklicherweise war das System der Lahiris noch nicht entschlüsselt worden, als er Informationen heruntergeladen hatte. Ehe er in sein Büro zurückkehrte, würde er ein weiteres öffentliches Terminal dazu benutzen nachzuschauen, ob irgendjemand versucht hatte, seine Spuren im System der Lahiris zu verfolgen. Sollte er Beweise dafür finden, würde er alle Spuren löschen und dafür sorgen, dass niemand die Vorgänge bis zu ihm zurückverfolgen konnte.
    Flint beschloss, sich DeRiccis Dateien anzusehen. Von dort aus konnte er alles verfolgen, was die Detective Division tat. Das könnte sich als nützlich erweisen, und es würde ihm außerdem den Zugriff auf die Daten der Tatortermittler und der Gerichtsmedizin ermöglichen. Dazu musste er nicht einmal Kontakt zu DeRicci aufnehmen.
    Während er all das tat, richtete er gleich noch ein paar zusätzliche Hintertürchen ein und schuf weitere falsche Identitäten. Wenn er all diese Fälschungen durch das Computersystem des Departments spazieren ließ und dazu deren eigene Programme nutzte, so würden seine Manipulationen nicht in Form von Spionageprogrammen oder Geisterdateien in Erscheinung treten können und wären stets in der Lage, auf alle möglichen Dateien zuzugreifen, wenn er sie brauchte.
    Langsam lernte er, sinnvoll vorauszudenken.
    Flint legte eine Pause ein und aß seine Truthahnsuppe. Sie war so kräftig wie eh und je – die Brühe hatte eine Würze, wie man sie in den Restaurants von Armstrong nur selten antraf, und das Putenfleisch hatte Biss, ganz im Gegensatz zu dem weichen, beinahe tofuartigen Pseudofleisch, was in Armstrong üblicherweise als Geflügel durchging.
    Flint genoss jeden Bissen, ehe er den Teller abstellte und sich wieder seiner Arbeit widmete. Er würde nicht viel Zeit brauchen, seine Arbeit abzuschließen, aber er musste es so bewerkstelligen, dass er künftig überall Zugriff auf die Dateien des Departments nehmen konnte, nicht nur in der Brownie Bar.
    Glücklicherweise hatte er DeRicci nie erzählt, wie gut seine Fähigkeiten als Hackerwaren. Sie wusste, dass er besser war als die meisten. Sie hatte nur nie erfahren, dass er einmal der Beste in ganz Armstrong gewesen war.
    Jetzt hoffte er, dass sie es auch nie erfahren würde.
    Flint hielt erneut inne und aß den Rest seiner Suppe. Irgendwie kam er sich beinahe schmutzig vor, so, als würde er jeden Freund hintergehen, den er je gehabt hatte.
    Ganz sicher hinterging er DeRicci. Aber er konnte nicht mit ihr zusammenarbeiten, und er konnte die Ermittlungen nicht stoppen, ohne sich selbst zu schaden.

 
20
     
    D eRicci hatte Kopfschmerzen, und sie wollte sich keine automatischen Endorphine gönnen. Sie hatte diese Kopfschmerzen verdient, und sie würden nicht so bald besser werden.
    Sie hätte Flint nicht aufsuchen sollen. Das hatte sie schon gewusst, als sie zu ihm gefahren war, aber während sie mit ihm gesprochen hatte, war das Gefühl immer stärker geworden. Und dann, als er sich geweigert hatte, mit ihr zusammenzuarbeiten, hatte es sich noch verstärkt.
    Diese Impulsivität war der Grund, warum DeRicci beinahe zwei Jahrzehnte lang nicht befördert worden war, der Grund, warum die einzige Beförderung, die ihr je zuteil geworden war, die Folge einer Heldentat von politischer Dimension war und ebenso schnell wieder zurückgenommen werden konnte, wie sie ausgesprochen worden war.
    DeRicci empfand Flint gegenüber eine Art von Loyalität, wie es umgekehrt nicht annähernd der Fall war. Oder schlimmer noch: Sie litt unter Todessehnsucht, war getrieben von dem unbewussten Wunsch, den Fall zu vermasseln, sodass sie wieder auf der Straße landen würde; dabei hatte sie den Schreibtisch, das hübsche Apartment und die noch hübschere Bezahlung einfach vergessen.
    All diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als sie vor dem Büro des Gerichtsmediziners stand und mit dem Chefpathologen von Armstrong und einer leitenden Technikerin sprach. Gumiela hatte einen Dringlichkeitsvermerk für

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