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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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bellte Jefferson, als ihm in all dem Durcheinander plötzlich aufging, dass er diese Frage noch gar nicht gestellt hatte.
    Beide berührten die Oberseite ihrer Handgelenke, und die ID-Tattoos in ihren Wangen leuchteten auf. Sie gehörten tatsächlich zum Sicherheitsdienst der Allianz.
    Irgendetwas war im Busch, etwas außerordentlich Bedrohliches.
    Seufzend zog er ein warmes Handtuch von einem der Handtuchhalter. Sein Kopf fühlte sich immer noch an, als hätte er einen kräftigen Zusammenstoß mit einer Wand gehabt. Welche Sorte Idiotie hatte ihn nur auf die Idee gebracht, ein guter altmodischer Kater würde Spaß machen können?
    Die Zunge an den Chip in seinem Gaumen gepresst, jagte er Endorphine durch seinen Körper. Diesen schickte er ein mildes Schmerzmittel und ein paar Entgiftungsmittel hinterher. Dann forderte er über seine Links eine Extraladung Sauerstoff an, um die Konzentration im Raum ein wenig zu erhöhen.
    Alles Tricks, die höher gestellte Diplomaten lernen mussten, damit sie jederzeit wach und wachsam bleiben konnten, gleich welche Krise sie erwarten mochte.
    »Wie viel Zeit bleibt mir?«, fragte er.
    »Sie müssen …« Der Sicherheitsbedienstete hielt kurz inne, während seine Links ihn über die verbliebene Zeit informierten. »… in nicht einmal drei Minuten dort sein, Sir.«
    »Was um alles in der Welt ist denn los?«, schimpfte er. »Möchte mir das vielleicht mal jemand erklären?«
    Er trocknete sich ab, so schnell er konnte, und schob sich an den Männern vorbei in sein Schlafzimmer. Es war dunkel, das Bett zerwühlt. Er sehnte sich danach, wieder hineinzuschlüpfen, aber er zwang sich, stattdessen auf den Kleiderschrank zuzusteuern. Die drei übrigen Männer bezogen im Wohnzimmer Stellung, ließen ihn aber immer noch nicht aus den Augen.
    »Möchte mir vielleicht jemand antworten?«, fragte Jefferson, während er sich im Stillen fragte, ob diese Männer überhaupt imstande wären, gleichzeitig zu sprechen und sich zu bewegen.
    »Sir, Sie haben eine Botschaft von Protokollchefin Ogden. Sie schlägt vor, dass Sie diese herunterladen und in Ihr Schnelllernsystem laden. Sie werden einiges nachholen müssen.«
    Das Schnelllernsystem. Das hatte er nicht mehr benutzt, seit sich die Ssachuss vor zwei Jahren der Allianz angeschlossen hatten. Das System hatte ihm die Gebräuche und die Sprache der Ssachuss geliefert, zusammen mit Kopfschmerzen, die drei Tage lang nicht hatten nachlassen wollen.
    Wunderbar! Schnelllernsysteme, ein Notfall und ein Kater! Konnte es noch schlimmer kommen?
    »Sagen Sie mir wenigstens, zu welchem Anlass ich mich einkleiden soll!«, murrte er.
    »Ein Treffen mit den Disty im Ratszimmer«, erwiderte einer der Männer.
    Jefferson legte den Kopf an die Schranktür, fühlte, wie sich das Holz in seine Haut drückte. Er hätte diesen Gedanken gerade eben nicht einmal denken dürfen. Selbstverständlich konnte es immer schlimmer kommen. Es war gerade schlimmer gekommen.
    Er verabscheute die Disty. All ihre Rituale, dieses alberne auf dem Tisch hocken, ihre entsetzliche Überlegenheit und ihre Unart, einfach nicht zuhören zu wollen.
    Und sie verabscheuten ihn ebenso, sahen in ihm die schlimmste Art von Mensch – stur, kleinkariert und schwach.
    »Es ist wirklich schlimm, was?«, murmelte er der Tür zu.
    »Ja, Sir«, sagte einer der Männer. »Protokollchefin Ogden hat gesagt, falls Sie sich nicht schnell genug bewegen, sollten wir Ihnen sagen, dass die Disty nur noch einen Herzschlag davon entfernt seien, uns den Krieg zu erklären!«

 
39
     
    S haryn Scott-Olson saß an ihrem Schreibtisch, und ihre Finger spielten auf dem Schirm vor ihr wie auf einem Musikinstrument. Sie hatte die Daten durchgesehen, die der Lokalisierungsspezialist vom Mond – Flint – ihr geschickt hatte, und war schockiert über den Mangel an konkreten Informationen.
    Aber sie boten wenigstens einen Punkt, an dem sie ansetzen konnte.
    Sie hatte ihren Schreibtisch umgestellt. Er stand jetzt der Tür des Labors genau gegenüber. Ihre Assistenten waren immer noch damit beschäftigt, das Labor zu reinigen und sich auf den Ansturm vorzubereiten, von dem sie wussten, dass er auf sie zukommen musste.
    Scott-Olson hatte aufgehört, ihre Wandschirme zu beobachteten. Tatsächlich hatte sie sie sogar abgeschaltet, als eine der Kuppelkameras einen Haufen Leichen vor einem Disty-Gebäude eingefangen hatte. Alles Disty-Leichen, aber Disty einer Art, wie man sie nur selten zu sehen bekam.
    Brutlinge. Sie hatten

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