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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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denjenigen, die viel umsonst machten, besonders misstrauisch gegenüberstanden.
    »Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat«, sagte Weiss.
    »Ich war im Besitz vieler Informationen, die andere nicht hatten. Ich habe eine Freundin jemanden in hoher Position im Staatsdienst, darüber in Kenntnis gesetzt, und jetzt bin ich hier.«
    Weiss nickte. Er entfernte sich einen kleinen Schritt weit von der Tür und blieb wieder stehen.
    »Sagen Sie Ihrer Staatsdienst-Freundin, wer immer sie ist, dass wir möglicherweise viel zufriedener wären, hätte man uns eine Wahl gelassen. Diese Art, uns einfach unter Druck zu setzen, ich glaube, das ist das, was uns am meisten geängstigt hat. Wir wurden schon einmal aus unseren Häusern gezerrt und haben dabei unsere ganze Familie verloren. Die Polizei hat all das wieder aufgewühlt. Sagen Sie das den Leuten, ja?«
    »Das werde ich«, versprach Flint, auch wenn er nicht wusste, was das nützen sollte.
    »Danke«, sagte Weiss und ging den Korridor hinunter.
    Lange rührte Flint sich nicht. Dann seufzte er und drehte sich wieder zu seinen Instrumenten um. Die Lautsprecher würde er wieder einschalten, sobald er sicher war, dass Weiss außer Hörweite war.
    »Herrje, Herrjemine, sind wir nicht die nettesten Menschen im ganzen Universum?«
    Flint erschrak und drehte sich um.
    Norton war den ganzen Weg bis ins Cockpit gekommen. Er sah größer aus als zuvor im Spielbereich. Und er war auch größer und breiter gebaut als Flint, aber seine dünnen Arme verrieten Flint, dass er schwächer war. Sollten Nortons Arme einen Hinweis auf lange Raumreisen darstellen, so würden seine Knochen entweder recht elastisch sein (falls sie modifiziert worden waren) oder ziemlich brüchig durch den Mangel an Gewichtsbelastung.
    Dennoch pochte Flints Herz heftig.
    »Kann ich Ihnen helfen, Mr. Norton?«, fragte Flint.
    »Es war genau, wie ich es vorhergesagt habe.« Norton lehnte sich auf eine Weise an den Türrahmen, die geeignet war, jeden anderen am Betreten des Cockpits zu hindern. Und Flint daran, es zu verlassen. »Sechs haben für Bleiben gestimmt, einer dagegen.«
    Flint konnte nichts dazu sagen, ohne Norton zu verraten, dass er gelauscht hatte.
    »Ich dachte, Sie wären sich einig gewesen«, sagte Flint. »Mr. Weiss schien das jedenfalls so zu empfinden.«
    »Natürlich tut er das«, meinte Norton. »Weil sie beschlossen haben, dass ich nicht wichtig bin. Ich war zu zynisch, zu böse. Ich würde schon wieder zu Verstand kommen, meinen sie.«
    Hatte eine derartige Diskussion stattgefunden, während Flint sich mit Weiss unterhalten hatte? Er erinnerte sich nicht, dergleichen gehört zu haben. Andererseits fragte sich Flint langsam, wie vertrauenswürdig Norton war.
    »Ich habe gehört, dass Sie diesem pompösen Arsch erzählt haben, dass jemand ein Skelett am Schauplatz des Massakers gefunden hat. Haben Sie je herausgefunden, wer das war?«
    »Ja«, erwiderte Flint.
    Norton nickte. »Dann wissen Sie auch, dass dieses Massaker wie ein Füllhorn ist, dass nie aufhört, seine Gaben zu verteilen. Erst haben wir alles verloren und wurden beinahe selbst umgebracht, wurden aus unseren Häusern und schließlich aus der Kuppel geworfen und an Orte geschickt, die jenseits unserer Vorstellungskraft lagen …«
    »Ich kenne die Story, Mr. Norton.«
    »Das ist keine Story.« Er musterte Flint prüfend. »Die Story, wie Sie das nennen, umfasst jedenfalls eine Menge menschlicher Verwicklungen, von denen ich Ihnen erzählen werde. Sagen wir einfach, unsere neuen Mummys und Daddys sind nicht in jedem Fall sorgfältig ausgesucht worden.«
    Flint war nicht in Stimmung für eine tränenrührende Geschichte, aber er wusste nicht, wie er Norton ohne Probleme zum Schweigen bringen konnte.
    »Dann trat diese liebenswerte Frau in unser Leben. Nicht in das Leben von allen, aber es hat gereicht. Sie sagt uns, dass wir Geld von der Marsregierung erhalten könnten, dass sich die Gesetze geändert hätten und die Multikulturellen Tribunale Leute wie uns unterstützten, Leute, die ohne ersichtlichen Grund hätten leiden müssen. Alles, was sie brauche, sei ein bisschen Geld, um die Klage vorzubereiten.«
    Flint starrte ihn an. Norton ließ die Arme sinken.
    »Sie wissen, wie die Geschichte endet, nicht wahr? Dass sie unser Geld gestohlen hat?«
    »Ich weiß nicht, was das mit mir zu tun hat«, entgegnete Flint.
    »Doch, das wissen Sie.« Norton machte Anstalten, die Arme vor der Brust zu verschränken, hielt aber

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