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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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doch deren Geld, nicht wahr?«
    Sie nickte.
    »Dann werde ich auch mit ihnen zusammenarbeiten.«
    »In Ordnung«, sagte sie mit einem tiefen Seufzer.
    Flint machte Anstalten, das Treibhaus zu verlassen, aber sie rührte sich nicht. Ihr Blick traf den seinen. Ihre Augen waren geweitet, und sie sah verletzlich aus.
    »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
    »Ich weiß«, sagte er, doch mehr Trost spendete er ihr nicht. Sie stand kurz davor, alles in ihrem Leben zu verlieren.
    Dafür gab es keinen Trost.

 
18
     
    S haryn Scott-Olson war nie zuvor mit den Angehörigen des Human Advisory Council zusammengetroffen. Bis vor ein paar Stunden war sie nicht einmal sicher gewesen, ob sie die Namen der Leute überhaupt kannte.
    Das Treffen fand in einem Reinraum im Stanshut Government Office Building statt. Das Gebäude war nach dem ersten Gouverneur der Saharakuppel benannt worden, einem Mann, der eine vollständig von Menschen bewohnte Kolonie regiert hatte. Damals hatte noch niemand etwas von den Disty gewusst.
    Scott-Olson wünschte, es wäre immer noch so.
    Sie saß auf einem Holzstuhl, gefertigt aus recyceltem Holz aus einigen der von Menschen errichteten Gebäude, die die Disty niedergerissen hatten. Beinahe alles in dem Raum bestand aus altem oder recyceltem Holz. Der Konferenztisch war ein einziges solides Stück Holz, und die Wände und Decken waren mit Holz vertäfelt.
    Zu jeder Stunde kam jemand in den Raum und überprüfte ihn auf herrenlose Chips, versteckte Kameras oder Mikrofone und illegale Links. Scott-Olson hatte die Kontrolle beobachtet, als sie selbst den Raum betreten hatte, und das hatte ihr ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Sie hatte noch nie zuvor so ausgeklügelte Aufspürtechnik gesehen.
    Bevor sie in den Raum geführt worden war, waren ihre implantierten Links abgeschaltet worden, und man hatte ihr ihren Schmuck abgenommen. Als sie den Raum betreten hatte, hatte sie sich nackt und allein gefühlt.
    Man hatte ihr nicht einmal gestattet, Batson mitzubringen.
    Batson, der das ganze Verfahren eingeleitet hatte. Er war his zum Leiter des Human-Disty Relations Departments vorgedrungen, der Batson offenbar das Wort abgeschnitten hatte, bevor er viel hatte erzählen können.
    »Der Beirat sollte das hören«, hatte der Mann gesagt. »Das ist unser Puffer.«
    Es war Batson, der ihr das Pufferkonzept erklärt hatte. Würden sämtliche Konflikte dem Human-Disty Relations Department vorgetragen, würden dessen Mitarbeiter gemäß den Gesetzen der Disty in mancherlei Hinsicht ebenfalls unrein. Darum war das Department nach Disty-Manier aufgebaut: Es gab unzählige Untergebene auf verschiedenen Stufen, die sich die Anliegen als Erste anhörten, Entscheidungen trafen oder Informationen nach oben weiterreichten, die eine ganze Reihe Konferenzen in Reinräumen durchlaufen mussten oder von einer Hand voll Leuten weitergegeben wurden, zwischen denen es absolut keine Verbindung gab.
    Die Disty schauten derweil weg, so wie sie es auch in ihrer eigenen Gesellschaft taten, und verhielten sich, als würden die vielen Zwischenstufen schlicht beide Ursprungsparteien vor jeglichen Makeln und Manipulationen schützen.
    Scott-Olson wusste immer noch nicht recht, wie diese Vorsichtsmaßnahme funktionierte, aber sie stellte sie nicht in Frage. Auf jeden Fall steckte irgendeine Art System dahinter.
    Sie sollte mit den untergeordnetsten Leuten der untersten Ebene des Advisory Council zusammentreffen. Mindestens drei dieser Leute waren nie an irgendein Netzwerk angeschlossen gewesen. Sie waren allein in ihren Köpfen. Sie mussten öffentliche Zugänge nutzen, um Nachrichten zu erhalten, und diese Zugänge mussten ihre Informationen über Bildschirme ausgeben. Keine Kurzmeldungen flatterten über den unteren Rand ihres Blickfelds, und, und das war aus Scott-Olsons Sicht erheblich schlimmer, sie hatten keine Notfalllinks.
    Sollten diese Leute je in Schwierigkeiten geraten, so wären sie absolut und vollkommen allein. Sie würden sich nicht mit einem bloßen Gedanken Hilfe holen können. Sie würden hoffen müssen, dass jemand auf ihr Problem aufmerksam würde oder nahe genug war, sie schreien zu hören.
    Solch eine primitive Ausstattung empfand Scott-Olson als beängstigend. Sie hätte sich nie bereit erklärt, für den Rat zu arbeiten, wenn das die wichtigste Voraussetzung war, ganz gleich, wie sehr sie von dem System auch überzeugt sein mochte.
    Sie hatte beinahe fünfzehn Minuten gewartet, als die Ratsmitglieder den Raum

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