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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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auf. »Einschließlich Ihrer Notfalllinks.«
    Ihr stockte der Atem. Das war eine Frage des Vertrauens. Glaubte sie ihm, so würde sie ein abgesondertes Gebiet betreten, ohne Kontakt zur Außenwelt zu haben.
    Sie berührte ihren Handrücken. Er wartete, bis sein System bestätigt hatte, dass ihre Links deaktiviert waren, ehe er seine eigenen abschaltete.
    Sie betraten das Gartengelände. Die Luft schien hier sauberer zu sein. Ihr haftete ein Geruch an, den Flint in Armstrong an keinem anderen Ort gefunden hatte, nicht einmal in den künstlich betriebenen Gewächshäusern. Er kam manchmal her, um einfach nur hier zu sitzen und nachzudenken, vor allem seit der Verwundung, die er sich im Vorjahr zugezogen hatte. Er hielt diesen Ort für einen guten Platz, um Wunden heilen zu lassen.
    »Warum die Geheimnistuerei?«, fragte sie.
    »Weil«, sagte er, »das, was ich Ihnen erzählen will, auf keinen Fall in irgendwelchen Akten auftauchen sollte.«
    Ihre Züge wurden hart, beinahe als bereite sie sich auf seine Worte vor.
    »Als Sie Nachforschungen über Lagrima Jørgen angestellt haben, haben Sie überall im bekannten Universum Interesse geweckt«, erklärte er. »Es gab ein paar Berichte in den Nachrichten, die größtenteils den M’Kri-Fall wiederaufgerollt haben, aber ein paar drehten sich auch um das Skelett selbst.«
    »Warum ist das schlecht?«
    »Wir wissen nicht, wer sie war oder für wen sie gearbeitet hat«, antwortete Flint. »Jemand hat sie umgebracht und ihre Leiche an diesem Ort platziert.«
    Costard nickte. »Darüber habe ich auch nachgedacht.«
    »Dieser Jemand könnte noch am Leben sein.«
    »Auch das ist mir schon durch den Kopf gegangen.«
    »Und er muss nicht notwendigerweise ein Mensch sein«, sagte Flint.
    Costard seufzte. Daran hatte sie offensichtlich nicht gedacht. »Was bedeutet, dass die Spezies, der der Mörder angehört, möglicherweise seltsame Gesetze in Bezug auf Leute hat, die Leichen entdecken.«
    »Oder auch darüber, Schuld durch Berührung weiterzugeben oder was immer Sie und ich uns an Merkwürdigkeiten vorstellen können! Die Nachrichtenclips waren nicht gerade gespickt mit Details. Also weiß der oder wissen die Verantwortlichen für den Tod dieser Frau nicht, ob Sie bei der Leiche nicht vielleicht doch belastendes Material entdeckt haben oder irgendetwas anderes, vor dem sie sich nun fürchten.«
    Costard streckte die Hand nach einem der langen, schmalen Blätter aus, berührte es fast, zog aber dann die Hand zurück, als wäre sie nicht sicher, ob sie es berühren dürfe. Sie sah sehr klein aus unter all den großen Pflanzen; der harte Ausdruck in ihren Zügen wandelte sich in eine Mischung aus Resignation und Traurigkeit.
    »Das macht Ihnen Angst, und darum wollen Sie den Fall nicht übernehmen«, vermutete sie.
    Flint schüttelte den Kopf. »Ich sehe keinen Grund, ihn zu übernehmen.«
    Stirnrunzelnd musterte sie ihn.
    »Es könnte Jahre dauern, die Identität der Frau zu ermitteln. Ich glaube nicht, dass sie eine Familie hatte – zumindest keine, die wir in dem relativ kurzen Zeitrahmen auftreiben könnten, der Ihnen zur Verfügung steht. Außerdem könnten inzwischen neben den Disty auch noch andere Aliens involviert sein.«
    »Glauben Sie, jemand anderes wird den Fall übernehmen?«, fragte Costard.
    »Ich glaube nicht, dass Sie jemanden anderen aufsuchen sollten«, erwiderte Flint.
    »Was? Wollen Sie damit sagen, ich soll diese Sache einfach akzeptieren? Ich soll zum Mars zurückkehren wie ein tapferer kleiner Soldat und mich einfach in das Schicksal fügen, das die Disty mir zugedacht haben, ohne mich in irgendeiner Form zu wehren?«
    »Nein«, sagte Flint. »Ich glaube, Sie sollten untertauchen.«
    Sie stolperte und griff haltsuchend nach einem nahe stehenden Tisch. Eine der Pflanzen drohte zu fallen, doch Flint fing sie auf.
    Er stellte sie wieder sicher auf den Tisch. Costard stand neben ihm, beide Hände auf die Tischplatte gestützt.
    »Sie sind ein Lokalisierungsspezialist. Sie sollten mir nicht raten, dass ich untertauchen soll«, sagte Sie. »Kann Sie das nicht Ihre Lizenz kosten?«
    »Wir sind nicht lizensiert«, sagte er. »Ich kann tun, was immer ich will.«
    »Und warum sagen Sie mir, ich soll untertauchen? Gerade Sie?«
    »Weil ich, gerade ich, weiß, wogegen Sie antreten. Die Schleuser-Organisationen gibt es speziell für Leute in einer solchen Lage. Nach unseren Gesetzen ist das, was Sie getan haben, ein vollkommen normales Verhalten. Sie haben einer anderen

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