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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Behörde ausgeholfen und Ihre Arbeit getan. Für die Disty sind Sie dadurch zu einem Teil eines Leichenfundorts geworden, und es gibt nur wenige Möglichkeiten, da wieder rauszukommen. Wenn überhaupt.«
    »Also raten Sie mir, das Gesetz zu brechen«, stellte sie fest.
    »Ich rate Ihnen, die Möglichkeit zu nutzen, zur Hintertür hinaus zu verschwinden. Auf dem Mond wurde keine Anklage gegen Sie erhoben. Sie wurden mit Einverständnis der Disty-Regierung hergeschickt, um ein bestimmtes Problem zu lösen. Wenn Sie zum Mars zurückkehren, unterliegen Sie deren Gesetzgebung. Gehen Sie zurück zur Erde, gilt das Gleiche. Und wenn das Zeitlimit abgelaufen ist, wird die Regierung von Armstrong gezwungen sein, Sie der Saharakuppel zu überstellen. Innerhalb der Allianz gibt es keinen Ort, an dem Aisha Costard sicher wäre. Aber wenn Sie eine neue Identität annähmen, würden Ihnen viele Orte offen stehen. Sie wären in Sicherheit.«
    »Nur nicht vor Leuten wie Ihnen«, bemerkte sie.
    Er unterdrückte einen Seufzer. Sie war schrecklich unwissend. Aber er nahm an, das traf auf die meisten Leute zu. Sie hatten einfache Jobs und führten ein noch einfacheres Leben und verschwendeten vermutlich keinen Gedanken an die Komplexität interstellaren Rechts.
    »Tausende von Leuten, vielleicht auch Hunderttausende, nutzen jedes Jahr innerhalb der Allianz eine Schleuser-Organisation«, erklärte er. »Die meisten dieser Leute geraten bald auf immer in Vergessenheit. Die meisten kommen davon. Die meisten von ihnen führen an irgendeinem anderen Ort ein produktives Leben.«
    »Produktiv«, murmelte sie.
    »Nur wenige sind wichtig genug, dass außerirdische Regierungen oder irgendwelche Anwälte oder Exekutivorgane bereit wären, die Kosten für einen Kopfgeldjäger aufzuwenden. Noch weniger haben Familien mit genug Geld oder Geschäftspartner mit einem ausreichenden Interesse, um einen Lokalisierungsspezialisten mit der Suche nach dem Untergetauchten zu beauftragen. Und selbst dann lautet unser Auftrag nicht immer, die Leute zurückzubringen. Oft suchen wir sie, um ihnen ein Erbe zukommen zu lassen oder sie darüber zu informieren, dass ihre Eltern gestorben seien, oder um ihnen zu sagen, dass sie wieder gefahrlos in ihr altes Leben zurückkehren könnten. Kopfgeldjäger bringen die Leute zurück, damit sie sich den Anklagen stellen, vor denen sie geflüchtet sind. Lokalisierungsspezialisten lassen den Untergetauchten häufig ihre neue Identität und ihr neues Leben. Die meisten Untergetauchten sind berufstätig und zahlen brav Steuern.«
    »Ich kann nirgendwo anders leben«, klagte sie. »Meine Arbeit kann ich nur auf der Erde machen. Ich kenne mich nur mit menschlichen Knochen aus.«
    »Sie werden etwas Neues lernen«, sagte Flint.
    »Ich will nichts Neues lernen«, entgegnete Costard. »Ich will nach Hause zurück, an meine Universität, zu meinen Freunden und in mein Haus. Ich will den Mars nie wieder sehen, und ich will bestimmt nichts mehr von den Disty hören!«
    »Wenn Sie Ihr derzeitiges Leben beibehalten, wird sich all das nicht erfüllen«, sagte Flint. »Vermutlich werden Sie gar nicht erst nach Hause zurückkönnen, und Sie werden sich wahrscheinlich bis zum Ende eines voraussichtlich sehr kurzen Lebens mit den Disty auseinandersetzen müssen.«
    Sie schloss die Augen, und die Falten auf ihrer Stirn wurden tiefer. »Und Sie sehen keinen anderen Ausweg?«
    »Lagrima Jørgen hat jedenfalls keine leicht aufzuspürende Familie zu bieten«, erwiderte er. »Soviel weiß ich. Und ich kenne die Gesetze der Disty nicht gut genug, um zu wissen, ob sie die Familie einer Frau akzeptieren würden, die sich als Lagrima Jørgen ausgegeben hat, wie auch immer ihre wahre Identität sein mag. Wie ich schon erwähnt habe, die Variationen sind vielfältig. Sehen Sie ruhig selbst nach! Disty-Gesetze können in allen möglichen Datenbanken abgerufen werden. Vermutlich können Sie sogar von Ihrem Hotel aus darauf zugreifen.«
    Sie schlug die Augen auf. Tränen schimmerten an den Lidern. »Ich tue das nicht nur für mich, ich tue das auch für das ganze Team in der Saharakuppel. Alle, von dem Detective bis hin zu der Pathologin, die in der Nähe von Lagrimas Leiche waren, werden von den Disty als kontaminiert eingestuft. Was ist mit denen?«
    »Sie werden ihren eigenen Weg gehen müssen«, meinte Flint. »Ich kann diesen Leuten nicht denselben Rat geben wie Ihnen, und Sie können das auch nicht. Wenn Sie es tun, werden die Disty die

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