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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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angehörte?
    Sie schüttelte den Kopf, ohne die Hände wegzunehmen, und fühlte ihren warmen Atem an ihren Handflächen. Vielleicht sehnte sie sich so sehr nach Madison, weil sie sich nach der Unschuld jenes Lebens sehnte, der Art, wie sie sich in der Vergangenheit verlieren konnte, der Tatsache, dass die einzige Politik, der sie Beachtung schenken musste, die der Universität war, und selbst die musste sie nicht ständig im Auge behalten, denn sie war eine hoch angesehene Ordentliche Professorin, eine schmückende Feder an jedermanns Hut.
    Was machte es schon, dass sie ein wenig naiv war, ein bisschen unhöflich, eine Spur zu geistesabwesend? Wen interessierte es, dass sie nichts über die Unterschiede zwischen den Gesetzen der Allianz und den Richtlinien der Erde wusste? Wie sollten ihr Dinge, die nur Eingeweihten zugänglich waren, Leid zufügen?
    Wie das funktionierte und das es funktionierte, das hatte sie natürlich inzwischen herausgefunden. Sie hatte herausgefunden, dass das, was sie als Wissen für wenige Eingeweihte, für Rechtsexperten und einige wenige Politiker, angesehen hatte, essentiell war und das, was sie für essentiell gehalten hatte, nur etwas für einige wenige Eingeweihte.
    Ihr war nie bewusst gewesen, wie behütet sie gewesen war, bis sich alles gegen sie gewandt hatte, bis sie den Mars besucht hatte. Und jetzt war sie auf dem Mond und durfte nicht zurück auf die Erde, solange sie keine Freigabe durch die Disty erhielt. Und wenn Flint Recht hätte, würde sie die auch nie bekommen.
    Nun fühlte sie sich in diesem Zimmer hier gefangen. Sie wollte Flint sehen, wollte dafür sorgen, dass er den Auftrag übernähme, obwohl sie nicht untergetaucht war, aber sie fürchtete sich zu sehr davor hinauszugehen. Fürchtete, man könnte ihr zu seinem Büro folgen; fürchtete, er würde wütend werden, weil sie jemanden mitbrächte, der nicht dort sein sollte.
    Furcht.
    Heimweh, Verlorenheit und Furcht, alles Emotionen, die Costard lange nicht empfunden hatte.
    Nicht mehr, seit ihre Eltern gestorben waren. Und selbst damals waren die Gefühle nicht so lähmend gewesen. Ihre Blindheit gegenüber ihrer Umgebung machte es ihr unmöglich, weiterhin zu überleben – wenn sie sich nur auf die Vergangenheit konzentrierte, auf die Knochen, auf die Geschichte, dann wäre alles in Ordnung.
    Zumindest war es so gewesen, bis sie zum Mars gereist war.
    Bevor sie abgereist war, hätte sie sich ein genaues Bild von der Lage machen können, aber das hatte sie nicht. Als sie angekommen war, hatte sie es versucht.
    Und jetzt, in Armstrong, war alles noch schlimmer. Sie hätte alles um sich herum wahrnehmen müssen, auch die Person (Personen?), die ihr folgte, und das konnte sie nicht. Sie konnte sich nicht allein auf ein Gefühl verlassen, auf flüchtige Eindrücke, Details, die ein wenig unpassend zu sein schienen.
    Das HPD hatte sie gewarnt, bevor sie abgereist war, dass die Disty sie, so gut sie dazu in einer nicht von Disty bevölkerten Umgebung imstande seien, beobachten würden.
    Vielleicht war es das, was ihr am meisten Sorgen bereitete. Vielleicht war es nur ihr Gewissen, die Sorge, dass irgendein Spion der Disty gesehen haben könnte, wie sie die Schlepper-Organisation aufgesucht hatte.
    Sie ließ die Hände sinken, ließ sich rückwärts auf das Bett fallen und sank tief in die weiche Matratze. Um sie herum schien das Plätschern des Wassers doch real genug, dass sie sich, wenn sie die Augen schloss, vorstellen konnte, sie läge an einem Bach.
    Aber sie wagte es nicht. Ihre Vorstellungsgabe half ihr bei ihrer Arbeit – half ihr, sich ein Bild davon zu machen, wie jemand gestorben war; half ihr zu visualisieren, wie dieser Mensch im Leben ausgesehen hatte; half ihr sogar, Leichen zu finden, die lange verschollen waren. Aber hier würde Fantasie ihr nicht helfen.
    Sie musste zurück zum Mars. Aber zuerst musste sie mit Flint sprechen und dafür sorgen, dass er seine Arbeit fortsetzte, obwohl sie nicht untergetaucht war. Vielleicht war er die Person, die sie verfolgt hatte. Vielleicht hatte er herausfinden wollen, ob sie seinen Rat befolgt hatte.
    Um Kontakt zu ihm aufzunehmen, musste sie das Hotel verlassen, und das ängstigte sie aus Gründen, die sie selbst nicht ganz verstehen konnte. Würde sie aber über die Hotellinks Kontakt zu ihm herstellen, so wäre die Botschaft öffentlich zugänglich.
    Kontaktierte sie ihn über ihre eigenen Links, so bestand die Gefahr, dass das Hotel ihren Teil des Gesprächs

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