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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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belauschte.
    Irgendwann würde sie sich aufmachen müssen – auch wenn der Weg sie nur zum Hafen und zurück zum Mars führte.
    Costard seufzte, stand auf und strich ihr T-Shirt zurecht. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, damit es etwas ordentlicher läge. Sie griff nach ihrer Handtasche, nicht aber nach ihrem Mantel – es fühlte sich merkwürdig an, ohne Mantel außer Haus zu gehen, sogar jetzt. Dann öffnete sie die Tür und trat hinaus auf den Gang.
    Aufzeichnungen der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse in Armstrong liefen auf Wandschirmen, die den Gang hell erleuchteten. Die meisten Ereignisse schienen etwas mit Ansprachen und Gebäuden zu tun zu haben. Costard jedoch blieb nie lange genug stehen, um eine Ahnung davon zu bekommen, worum es bei all den historischen Berichten wirklich ging.
    In gewisser Weise erschien ihr das merkwürdig, bedachte sie, wie wichtig ihr die Geschichtswissenschaften doch waren. Stets hatte sie verkündet, die Menschheitsgeschichte sei eines ihrer Lieblingsthemen, aber nun erkannte sie allmählich, dass sie nur die Geschichte der Erde liebte und die auch nur, wenn sie mit Menschen zu tun hatte. Sie hatte sich selbst nie als jemanden mit beschränkten Interessensgebieten empfunden, bis sie an einen Ort gereist war, der weit von zu Hause entfernt lag.
    Sie nahm die Treppe ins Erdgeschoss, nickte dort kurz der Frau zu, die hinter dem Tresen zu leben schien, und ging zur Vordertür hinaus, als wäre alles in Ordnung. Sie würde nur ein paar Blocks weit gehen, dann Kontakt zu Flint aufnehmen und ihn bitten, sich an einem sicheren Ort mit ihr zu treffen.
    Er würde wissen, was zu tun wäre. Er erschien ihr als die ungefährlichste Person, der sie begegnet war, seit sie von zu Hause aufgebrochen war – und er war der Einzige, der sich ihr gegenüber unhöflich und abweisend verhalten hatte, der Einzige, der sie wütend gemacht hatte.
    Disty zählten für sie nicht.
    Und sie hatte auch gewiss nicht mit ihnen interagiert. Sie hatte ihre Anordnungen nur aus dem Mund anderer Menschen gehört, die mehr über alles zu wissen schienen als Costard selbst.
    Sie zitterte, obwohl es keinen Wind gab und die Temperatur permanent auf menschliche Bedürfnisse eingestellt war. Sie sehnte sich nach ihrem Mantel, und sei es nur wegen des behaglichen Gefühls.
    In der Luft lag noch immer der seltsame, verkohlte, verkokelte Geruch, von dem Flint gesagt hatte, er käme von dem Bombenanschlag im letzten Jahr. Costard sah sich um, als sie die Straße hinunterging.
    Ein junges Paar ging auf ein Restaurant zu, das an das Hotel angeschlossen war. Zwei Außerirdische – einer mit so vielen Armen, dass es aussah, als habe er Flügel – schienen sich auf der anderen Straßenseite zu zanken. Ein paar andere Leute hasteten den gegenüberliegenden Gehweg hinunter, als wussten sie genau, wohin sie gingen.
    Costard verfolgte den Weg zurück, den sie mit Flint gegangen war. Sie wusste nicht viel über die Nachbarschaft, und sie würde ganz sicher nirgends hingehen, wo sie nicht schon früher gewesen war.
    Die Haut an ihrem Nacken kribbelte. Aber sie war klug genug, sich nicht umzudrehen, wusste, dass, sollte jemand sie beobachten – oder verfolgen –, derjenige alles tun würde, um nicht enttarnt zu werden.
    Sie beschleunigte ihre Schritte, erreichte endlich das Ende des Blocks. Dort sah sie sich erneut um, ehe sie die Straße überquerte, und sie sah eine wenig veränderte Ansammlung von Leuten. Die Aliens waren immer noch die einzigen Leute auf der Straße selbst, und sie zankten nach wie vor.
    Niemand schien auf sie zu achten.
    Sie wusste nicht, wie weit sie noch gehen musste. Restaurants waren verpflichtet, öffentliche Links bereitzuhalten. Vielleicht sollte sie einfach eines aufsuchen und einen Salat bestellen, und schon wäre sie in der Lage, Flint zu kontaktieren. Es wäre ein kurzer Ausflug, und sie wäre von anderen Leuten umgeben.
    Vielleicht war das alles, was zählte.
    Zwei der Restaurants in der näheren Umgebung hatten Außentische. Die beschloss sie zu meiden. Sie wollte nicht mit dem Rücken zur Straße sitzen. Das nächstgelegene Restaurant sah aus wie ein Café. Sie stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus und ging auf die Tür zu.
    Jemand packte ihren Arm. Der Griff war so fest, dass sie vor Schmerz aufkeuchte.
    »Gehen Sie weiter!«, befahl ein Mann direkt an ihrem Ohr. »Bleiben Sie ganz ruhig!«
    Sie schickte einen Notruf über ihre Links, aber er wurde sofort abgeblockt. Sie

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