Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
angesehen und festgestellt, dass es nicht nur seitens des Hafens von Armstrong unter Quarantäne steht, sondern auch seitens einer Regierung, von der ich noch nie gehört habe, und ich habe einfach nicht die Zeit, mir alle Schiffe so genau anzusehen.«
    »Also wollen Sie, dass ich das übernehme«, stellte Popova mit vagem Lächeln fest.
    DeRicci nickte.
    »Wie kommen Sie überhaupt darauf? Ich dachte, Sie hätten noch bis vor ein paar Minuten mit einem Detective gesprochen.«
    »Der ist gegangen«, sagte DeRicci. »Ich habe ein paar seiner Angaben überprüft und bin dabei über diese Sache gestolpert.«
    »Also hat das etwas mit dem Paloma-Fall zu tun?«, fragte Popova.
    »Damit hat es angefangen«, entgegnete DeRicci wahrheitsgemäß. »Ich habe in einer der Akten, die Nyquist mir gegeben hat, einen Vermerk gefunden, der keinen Sinn ergab. Dann habe ich meine Nachforschungen ausgeweitet und bin auf diese Liste gestoßen. Ich glaube aber nicht, dass irgendeines der Schiffe etwas mit dem Paloma-Fall zu tun hat …«
    Das zumindest hoffte DeRicci; über die Lost Seas hinaus hatte sie nicht nach weiteren Informationen gesucht, die mit dem Fall zu tun haben könnten.
    »… sollten Sie aber herausfinden, dass dem doch so ist, dann lassen Sie es mich wissen.«
    »Natürlich«, sagte Popova.
    »Und ich muss Sie sicher nicht daran erinnern, dass das alles vertraulich ist«, mahnte DeRicci eben diese Vertraulichkeit an.
    »Natürlich nicht.« Popova schien noch steifer dazustehen. »Wie schnell brauchen Sie die Informationen?«
    »So schnell wie möglich«, sagte DeRicci.
    »Sie denken doch nicht, dass wir es mit einer heraufziehenden Krisensituation zu tun haben?«, erkundigte sich Popova.
    »Nein«, sagte DeRicci. »Ich fürchte, wir haben es eher mit einem alten, vernachlässigten Problem zu tun.«

 
19
     
    A ls Ki Bowles vor ihrer Wohnung eintraf, fand sie stapelweise persönliche Besitztümer vor. Alles war ordentlich verpackt, etikettiert und in einer Weise gestapelt worden, die den Zugang zu ihrer Wohnung wirkungsvoll blockierte.
    Sämtliche Kisten stammten von InterDome, und sie enthielten alles, was sich im Zuge ihrer Karriere angesammelt hatte – ihren Besitz, ihre Recherchematerialien, ihre Demos und Sendemitschnitte und ein Archiv ihrer besten Reportagen. Alles, was sie je produziert, je bei InterDome geschaffen hatte, war in diesen Kisten.
    Alles, was sie zu sein geglaubt hatte.
    Jemand hatte sie hier zurückgelassen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was sie enthielten. Jemand hatte sie an einem Ort zurückgelassen, an dem sie hätten gestohlen oder zerstört werden können, an dem sie hätten schlicht verloren gehen können.
    Sie hatte den ganzen Weg von der hoffnungsvollsten jungen Mitarbeiterin bis zum Prügelknaben von InterDome hinter sich gebracht. Sie fürchtete sich davor, sich irgendetwas über ihre Links anzusehen, fürchtete, sie selbst könnte in fürchterlicher Weise Erwähnung finden.
    Oder, schlimmer, man würde sie überhaupt nicht erwähnen.
    Sie versuchte, den Stapel mit dem Fuß beiseitezuschieben, stellte aber fest, dass sie ihn nicht bewegen konnte. Roboter hatten diese Kisten gepackt und vermutlich auch hergebracht. Was erklärte, warum sie sauber in Reih und Glied aufgeschichtet waren. Interdome hatte nicht einmal die Höflichkeit besessen, einen Menschen mit ihrer Habe herzuschicken. Sie hatten eine Gruppe analfixierter Roboter geschickt.
    Was, natürlich, ein Oxymoron war. Roboter waren, was Roboter waren.
    Seufzend beugte sie sich über die Kisten, sodass sie die Handfläche an die Tür legen und den Retinalscan ihres Sicherheitssystems aktivieren konnte. Im Zuge der mehrstufigen Prozedur sandte das System Lichtimpulse aus – eine Eigenschaft, die sie selbst programmiert hatte, um zu verhindern, dass sie herumstehen und darauf warten musste, dass das System die Tür öffnete, nur um (womöglich nach einer halben Stunde purer Untätigkeit) festzustellen, dass es aus irgendeinem Grund nicht funktionierte.
    Sie hatte in all den Jahren zu viele Probleme dieser Art erlebt, zu viele »interessierte Fans«, von den Behörden bisweilen auch Stalker genannt, um zuzulassen, dass allzu viel Zeit verging, während sie wartete.
    Ein leises Klicken ertönte, und die Tür öffnete sich. Die Innenbeleuchtung schaltete sich ein. Sie räusperte sich und rief ihre eigenen Hausroboter, kleine Maschinen, die kaum mehr waren als Reinigungsgeräte und Dienstgeräte, und erteilte ihnen den

Weitere Kostenlose Bücher