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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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stolperte neben ihm her. Sein Blick fiel auf den Beutel, den sie immer noch umklammert hielt.
    »Denken Sie, ein außerirdisches Schiff hat eine Bruchlandung gemacht?«, fragte sie. »Und die künstliche Atmosphäre nicht genutzt?«
    »Es könnte alles sein«, sagte er. »Es könnte so etwas sein. Es könnte ein unsachgemäßer Dekompressionsvorgang auf einem unserer Schiffe sein. Es könnte eine Explosion an Bord eines Schiffes gegeben haben. Im Augenblick ist das kaum feststellbar.«
    »Es sei denn, man gehört einer kleinen Gruppe Privilegierter an«, kommentierte van Alen.
    »Richtig«, stimmte er zu.
    Er rannte nicht mehr, aber er ging schnell. Auf dem Hauptkorridor gegen den Strom zu schwimmen, sollte reichen, um aufzufallen, aber vermutlich noch nicht jetzt. Der Hafen war zu sehr mit dem Notfall beschäftigt.
    Endlich erreichte er die dunkle, nicht gekennzeichnete Tür, die zum Hauptquartier von Space Traffic führte. Die Tür, die die Polizisten meist benutzten. Die Tür, von der er hoffte, dass sie nicht verriegelt war.
    Er griff nach dem abgenutzten Knauf und drehte ihn. Die Tür öffnete sich wie eh und je.
    Van Alen war neben ihn getreten. »Wo sind wir?«, fragte sie leise, was immerhin bewies, dass auch sie vorsichtig war.
    »Überlassen Sie das Reden mir«, sagte er anstelle einer Antwort auf ihre Frage. »Ich habe hier früher gearbeitet.«
    Sie musterte ihn mit gerunzelter Stirn. Sie kannte seinen Lebenslauf – zumindest glaubte er, dass sie ihn kannte –, aber er würde sie in diesem Punkt nicht weiter aufklären. Er wollte nur herausfinden, was passiert war, und dann so unauffällig wie möglich den Hafen verlassen.
    Hinter der Tür befand sich ein schmuddeliger Gang, der sich in mehrere Richtungen verzweigte. Die meisten führten zu den diversen Umkleideräumen und zu einigen Besprechungszimmern. Nur der Korridor zu ihrer Rechten führte in den Hauptverwaltungsbereich von Space Traffic Control.
    Van Alen umklammerte Flints Arm, als erfülle sie der Aufenthalt in diesem Teil des Hafens mit Furcht. Die meisten Leute bekamen diese Räumlichkeiten nie zu sehen. Sie waren nicht ansehnlich – auch hier gab es das gleiche, abblätternde Material an den Wänden, und die Beschilderung bestand aus altmodischen Laufschriftschildern anstelle von blinkenden Anzeigetafeln. Die meisten beschränkten sich zudem sprachlich auf Spanisch und Disty, die Hauptsprachen der Erdallianz. Nur bei wenigen fand sich darüber hinaus Englisch oder eine andere erdbasierte Sprache.
    Van Alen fragte nicht mehr, wo sie waren. Die Schilder verrieten es ihr. Sie erzählten den Anfängern, wo sie ihre Uniformen unterbringen sollten, erinnerten die Veteranen, ihre Laserpistolen zu überprüfen, ehe sie das Gebiet verließen, und mahnten beständig, dass kein verdächtiges Raumfahrzeug in den Hafen eingelassen werden durfte. Ein Notfallschild war aktiviert worden, wiederholte ununterbrochen sämtliche Informationen, die in den öffentlichen Bereichen aus Deckenlautsprechern plärrten, und zeigte zudem die Informationen an, die über Flints linkes Auge huschten.
    Flint führte sie in den Korridor auf der rechten Seite. Seine Schultermuskulatur war angespannt. Möglicherweise beging er einen großen Fehler, möglicherweise brachte er sie beide in größere Schwierigkeiten, als sie sie in der Nähe der Lost Seas zu erwarten hatten.
    Aber das Risiko würde er eingehen.
    Von dem Gang zweigte eine Seitentür zu dem Raum hinter dem Empfangstresen ab. Murray saß an seinem Platz und beobachtete die Monitore, die ihm Bilder von sämtlichen Terminals lieferten. Vor allem konzentrierte er sich auf Terminal 25. Dieser Monitor leuchtete gelb und orange auf, Folge der Warnleuchten und einer Art von Verunreinigung, die Flint nicht genauer einordnen konnte.
    »Murray«, sagte Flint.
    Murray zuckte regelrecht zusammen. Nie zuvor hatte Flint ihn so erschrocken erlebt. Er hatte immer geglaubt, Murray wäre allwissend und allsehend. Dann fiel ihm auf, dass Murray die übrigen Monitore gar nicht beachtet hatte. Er hatte sich lediglich auf den Katastrophenschauplatz konzentriert.
    »Oh, verdammt, Junge«, sagte Murray. »Du musst von hier verschwinden.«
    Flint nickte. »Ich weiß. Der Hafen wird versiegelt.«
    »Darum geht es nicht«, widersprach Murray. »Sie suchen dich. Man wirft dir vor, ein Schiff hochgejagt zu haben.«
    Van Alen stöhnte auf. Murray lugte an Flint vorbei. Offenbar hatte Murray sie bis dahin gar nicht wahrgenommen.
    »Wer ist

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