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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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reagiert. Zu viele Systeme versagen, und die Einsätze erweisen sich als unnötig. Die Polizei des Valhalla Basins hat zu viele echte Notfälle zu bearbeiten, um jeden Fall ausbleibender Meldungen zu untersuchen.«
    »Das passt«, grummelte Talia. Sie strich mit einem Finger über den Schuh. »Okay, dann sag mir Folgendes: Wenn ich das Netz in der Wand durchbreche, wirst du mir dann wehtun?«
    In jeder Wand in jedem Haus dieser Siedlung gab es allerlei Chips und Sensoren. Sie ermöglichten es Haus, gleich zwei Bildschirme innerhalb des Kleiderschranks hervorzubringen.
    »Ich glaube, das Innenraumnotfallsystem ist offline«, entgegnete Haus.
    »Du glaubst?«, hakte Talia nach.
    »Meine Selbstdiagnose wurde deaktiviert, also kann ich keine genaue Auskunft erteilen«, erklärte Haus. »Da die externen Notfallsysteme deaktiviert und blockiert wurden, scheint es nur logisch, davon auszugehen, dass auch das interne System blockiert wurde.«
    »Ist das keine Spekulation?«, fragte Talia.
    »Nein«, sagte Haus. »Ich kann keine Spekulationen anstellen. Ein Upgrade …«
    »Sei doch still!«, rief Talia.
    Aber Haus sprach weiter, erging sich erneut in einer Werbebotschaft, als hätte Talia sie noch nie zuvor vernommen.
    Dennoch fand sie es sonderbar, dass Haus ich glaube und logisch, davon auszugehen gesagt hatte. In Hinblick auf sich selbst hatte Haus dergleichen noch nie zuvor von sich gegeben.
    Als die Werbung zu Ende war, fragte Talia: »Kannst du auf dieser Wand ein Bedienungselement einrichten?«
    »Normalerweise kann ich das nicht ohne die Autorisation des Herstellers«, sagte Haus, »aber diese Beschränkung wurde ebenfalls deaktiviert. Ich werde es versuchen.«
    Autorisation des Herstellers deaktiviert. Talia war beeindruckt – nicht von den Fähigkeiten des Beschaffers, denn der war schließlich offensichtlich nur irgendwelchen Anweisungen gefolgt, ob sie nun von einer Bedienungsanleitung oder einer anderen Person stammten. Woher die Informationen auch stammen mochten, ihre Wirksamkeit beeindruckte sie.
    Sie hatte jahrelang versucht, die Autorisation durch den Hersteller zu deaktivieren, und es war ihr nicht gelungen. Außerdem hatte Mom sie schon früh dabei erwischt und ihr erklärt, wenn sie dergleichen zu häufig täte, wäre Haus nicht mehr versicherbar.
    Danach hatte Talia bei ihren Versuchen stets darauf geachtet, dass ihre Fehlschläge keine Aufmerksamkeit erregen konnten. Das war vermutlich der große Unterschied zwischen ihr und dem Beschaffer.
    Er musste sich keine Sorgen darüber machen, ob der Versicherungsschutz erlosch oder andere Teile von Haus in Mitleidenschaft gezogen wurden.
    Er musste nur dafür sorgen, dass er, mit was auch immer er wollte, davonkommen würde.
    Beispielsweise damit, Talia einzusperren und ihre Mutter zu entführen.
    Talia schluckte schwer. Nicht in Panik geraten. Bitte nicht.
    Auf der Wand hinter ihr flammte ein Bildschirm auf. Dann strömte weiteres Licht in den Schrank, und etwas knarrte. Das Knarren verstummte, und Haus sagte: »Ich war erfolgreich, Talia. Ich habe ein Bedienungselement im Kleiderschrank eingerichtet.«
    Nicht an der Wand, an der sie es hatte haben wollen, aber das war nicht wichtig. Vermutlich hatte Haus die andere Wand nehmen müssen, weil dort die richtigen Komponenten verfügbar waren.
    Talia legte den Schuh mit dem spitzen Absatz weg, schob einige der aufgehängten Kleider zur Seite und rutschte näher an das Bedienungselement heran.
    Es sah aus wie all die anderen Bedienungselemente, die sich über das Haus verteilten, abgesehen davon, dass die Farben, die die diversen Funktionen anzeigten, ein wenig ineinander übergingen.
    »Schalte die Farbe aus«, sagte sie. »Benutz statt dessen Bezeichnungen.«
    Sie wollte nicht die falsche Stelle des Schirms berühren.
    Haus schaltete die Farben aus, und auf den schwarzen Quadraten erschienen weiße Felder.
    »Kannst du mich durch eine Wiedernutzbarmachung deiner Systeme leiten?«, fragte Talia, wenngleich sie bezweifelte, dass dergleichen möglich wäre. Sie hatte schon früher versucht, Haus zu überreden, sie bei anderen Umprogrammierungen anzuleiten, und Haus hatte stets erklärt, dazu müsse es autorisiert werden.
    »Normalerweise muss ich dazu autorisiert werden«, sagte Haus.
    Das Wort normalerweise machte Talia Mut.
    »Wie dem auch sei, da Ihre Mutter das Grundstück verlassen hat und mutmaßlich außerstande …«
    Talia verzog das Gesicht in Anbetracht der Wortwahl.
    »… gehe ich davon aus, dass Sie

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