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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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hast?«
    »Das ist kein Dreck, Mr. Yu. Das sind Kontaminationsstoffe, von denen viele …«
    »Ja«, unterbrach er. »Kontaminationsstoffe. Also, wie steht es damit?«
    »Womit?«
    Er seufzte leise und wiederholte seine ursprüngliche Frage.
    »Aha«, antwortete das Schiff, als wäre es menschlich. »Wir haben die notwendige Ausrüstung, aber kein medizinisches Personal. Ich kann etwas von der nächsten menschlichen Ansiedlung herunterladen, aber ich kann nicht garantieren, dass das Programm in der Lage sein wird, alle Probleme zu lösen, die möglicherweise …«
    »Wie lange dauert es, bis jemand, der in diesem Frachtraum eingesperrt ist, erste Symptome zeigt?«
    »Von der Kontamination mit welchem Stoff?«
    »Mit jedem davon«, sagte Yu und wünschte still, der Computer wäre etwas intuitiver.
    »Nun, das erste Präparat …«
    »Nein«, sagte er. »Wann wird irgend etwas in diesem Frachtraum erste Symptome auslösen?«
    »Mr. Yu«, antwortete das Schiff mit eher mürrisch klingender Stimme. »Symptome sollten bereits innerhalb der ersten Stunde der Kontamination auftreten.«
    »Scan die Lebensform. Ist sie gesund?«
    »Ich habe keine Grundlage für einen solchen Scan. Ich weiß nicht, in welchem Zustand die Lebensform war, bevor sie an Bord gekommen ist.«
    »Scan sie einfach, ja?« Er ballte eine Faust und öffnete sie langsam wieder. Er wagte es nicht, ein berührungsempfindliches Schiff mit der Faust zu bearbeiten.
    »Die Scans sind nicht schlüssig. Wenn die Lebensform zuvor vollkommen gesund war, dann zeigt sie bereits Symptome«, sagte das Schiff.
    Yu fluchte erneut. »Wie lange, bis die von dem Zeug ausgelösten Krankheiten nicht mehr heilbar sind?«
    »Ohne entsprechende Grundlage kann ich das nicht sagen«, entgegnete das Schiff.
    »Nimm einfach an, sie war gesund«, blaffte Yu.
    »Dann sind es vierundzwanzig Erdenstunden. Ich schlage vor, eine medizinische Einrichtung aufzusuchen, da Sie keinen medizinischen Avatar herunterladen wollen. Möchten Sie eine Liste der nächstgelegenen Einrichtungen?«
    Yu verdrehte die Augen. Würde er in diesem Sektor des Solarsystems eine medizinische Einrichtung aufsuchen, so würde er zu spät zu dem Treffen kommen. Bis dahin blieb zwar noch viel Zeit, aber medizinische Behandlungen waren Zeitfresser.
    Außerdem würde er vermutlich auf einer Basis der Erdallianz landen müssen. Shindo müsste lediglich irgend jemandem erzählen, sie sei entführt worden, und man würde ihn festnehmen. Und selbst wenn ihm niemand eine Entführung nachweisen konnte, gab es doch Dutzende anderer Anklagepunkte, wegen derer er festgehalten werden konnte.
    Wenigstens zwanzig davon konnten strafrechtlich problemlos abgehandelt werden.
    »Lade den besten Avatar runter, den du finden kannst«, befahl er. »Besser noch, lade gleich zwei oder drei herunter. Zahl die Gebühren, wenn notwendig. Ich will das Beste vom Besten. Moderne Technologie. Nicht vor dem letzten Jahr hergestellt.«
    »Ja, Sir«, sagte das Schiff. »Die diversen Scans und Ladevorgänge werden fünfzehn Erdenminuten dauern. Darf ich vorschlagen, die Lebensform aus dem Frachtraum zu entfernen und unter Quarantäne zu stellen?«
    »Du kannst vorschlagen, was immer du willst«, murrte er, aber er öffnete seine Links, nun, da er Kallisto hinter sich gelassen hatte, und schickte Nafti eine Botschaft.
    Bring sie da raus, aber komm nicht in ihre Nähe. Bring sie in den Quarantänebereich, in den für menschliche Wesen vorgeschriebenen Raum.
    Wie soll ich sie da hinkriegen, ohne sie zu berühren?, fragte Nafti.
    Keine Ahnung, sandte Yu. Sag ihr, sie wird sterben, wenn sie nicht tut, was ihr gesagt wird.
    Aber du hast gesagt, wir dürfen sie nicht töten, antwortete Nafti.
    Doch nicht mir, du Dummkopf, entgegnete Yu. Der Frachtraum wird sie töten. Sag ihr einfach, die Quarantänestation wäre unser Untersuchungsraum, dann rennt sie von ganz allein hin.
    Hoffentlich hast du recht, erwiderte Nafti und meldete sich ab.
    Auch Yu selbst hoffte, dass er recht hatte. Denn dieser Job bereitete ihm eine Menge Ärger, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Allerdings war noch weitaus mehr Ärger nötig, bis er sich nicht mehr rechnete.

 
11
     
    M oms Anwalt war ein verstaubter alter Knabe, der sich bereits halbwegs aufs Altenteil zurückgezogen hatte. Niemand in seiner Kanzlei wusste, wo er war. Und in Anbetracht der großen Entfernung, aus der Talia sich in der Kanzlei gemeldet hatte, und der langsamen Kommunikationsverbindungen dauerte es

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