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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Maximum an Gefahrenstoffen aufgenommen hatten.
    »Tja, dann funktioniert der Reinigungsdienst wohl nicht«, erwiderte Nafti.
    Der Timer blinkte. Sein Schiff sah auf dem Holobild nun blasslimonengrün aus, als die Farbe von Gelb zu Grün überging.
    »Ich habe keine Zeit dafür«, sagte Yu und löschte Naftis Abbild.
    »Du wirst dir die Zeit nehmen müssen, weil sie anscheinend keinen Unsinn redet.« Naftis Stimme hallte durch die zu große Brücke. »Sie macht mir Angst.«
    »Und du machst mich wütend«, entgegnete Yu und schaltete die Audioverbindung ab. Stirnrunzelnd betrachtete er das Bild, während er sich insgeheim wünschte, die modernen Häfen würden es den Piloten gestatten, auf altmodische Art zu fliegen, mit Instrumenten anstelle von komischen Farben und winzigen Holobildern.
    Nun aber glitt er mit der Hand über die Konsole, fühlte, wie leicht sich das Schiff erhob. Still, manövrierbar – leer.
    Das war ein Zeichen dafür, dass sie keine Fracht an Bord hatten.
    Seine Sensoren waren nach wie vor aktiviert, und sie verrieten ihm, dass der Hafen in der Tat das Dach für ihn geöffnet hatte, dass keine Schilde im Weg waren und dass er starten konnte.
    Was er nun tat.
    Er schaltete alle Audioübertragungen zur Brücke ab, als er sich aufmachte, den Luftraum von Kallisto zu verlassen. Auf dem Hinweg hatte er bereits feststellen müssen, welch ein furchtbarer Ort dies war. Der Raum war angefüllt mit Werbebotschaften. Solange die Audioanlage deaktiviert war, würde er, so hoffte er, sie nicht hören müssen.
    Und er musste sich auch nicht die kleinen Bilder anschauen, die auf dem Boden seiner Brücke angezeigt wurden – so unfassbar sie auch waren. Derzeit kreiste eine gelbe Frucht (eine Banane? Mit Erdenfrüchten kannte er sich nicht aus) über einem Teller mit Fleisch. Daneben trieb ein Bett auf einem blauen Meer, und ein heterosexuelles Menschenpaar schien sich der Bewegungen zu erfreuen.
    Er wandte den Blick ab und schnippte an einem Ende der Konsole mit den Fingern.
    »Sie wünschen?«, fragte das Schiff mit seiner erotischen Stimme.
    Seine Wangen röteten sich. Diese Stimme hatte er für Soloreisen programmiert. Das Schiff nahm vermutlich an, er wäre allein, da er während des Starts die einzige Person auf der Brücke gewesen war.
    »Frachtraum fünf scannen«, sagte er.
    »Ich sehe eine Lebensform. Menschlich. Weiblich«, sagte das Schiff.
    »Das weiß ich«, entgegnete Yu. »Ich dachte eher an Kontaminationsstoffe.«
    »Bitte spezifizieren«, verlangte das Schill.
    »Kontaminationsstoffe, die schädlich für Menschen sind. Und ich will keine chemischen Bezeichnungen hören, ich will die umgangssprachlichen Bezeichnungen.«
    »Ein solcher Scan könnte sich schädlich auf die Lebensform im Frachtraum auswirken.«
    »Dann mach einen Scan, der ihr nicht schadet«, blaffte Yu. Wie schwer konnte es sein, eine Lebensform, menschlich, weiblich, nach Io zu bringen, nur um einen ganz einfachen Handel abzuschließen? Sie musste gesund eintreffen, und sie musste lebendig eintreffen.
    Er hatte gedacht, eine einfachere Aufgabe hätte er das ganze Jahr über nicht erledigt.
    Allmählich fragte er sich, ob er sich geirrt hatte.
    »Ich habe eine Liste der Kontaminationsstoffe«, sagte das Schiff. »Einige von ihnen haben keine umgangssprachliche Bezeichnung. Ich weiß nicht, wie ich die Information übergeben soll. Wünschen Sie die chemischen Bezeichnungen zu erfahren, wenn keine umgangssprachlichen verfügbar sind? Oder möchten Sie hören, welche Symptome sie hervorrufen und wie sie zum Tod führen? Es gibt jedoch auch interagierende Symptome, basierend auf unverträglichen chemischen Bestandteilen, von denen einige in Gegenwart von Sauerstoff instabil werden könnten. Wie möchten Sie …«
    »Zeig es mir einfach an«, sagte er. »Über diesen verfluchten Werbebildern.«
    Die gelbe Frucht verschwand, und das Bett dehnte sich aus, bis ein ganzer Raum auf dem Meer zu treiben schien. Eine Werbebotschaft für eine religiöse Zeremonie kreiste an den Wänden der Brücke entlang.
    Das Schiff schuf seinen eigenen Holoschirm – durchsichtig, natürlich – und zeigte ihm eine Liste, die so schnell weiterlief, dass Yu Probleme hatte, sie zu entziffern.
    Aber das, was er entzifferte, erfüllte ihn mit Schrecken.
    Er fluchte. »Schiff, wie gut sind unsere medizinischen Einrichtungen?«
    »In den meisten Fällen adäquat.«
    »Und im Fall einer Person, die all diesem Dreck ausgesetzt ist, den du mir da gezeigt

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