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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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durch das alte Umweltsystem absaugen zu lassen, doch ohne Erfolg. Daraufhin hatte er das System auseinandergebaut in dem Glauben, es wäre einfacher, es selbst aufzurüsten, als ein vollständig neues System zu installieren.
    Dann hatten Palomas Dateien ihn abgelenkt, und er war gegangen.
    Er hob Einzelteile des Umweltsystems vom Boden auf, wischte sie an seiner Hose ab und schob sie in die Wand. Er brauchte wenigstens etwas frischen Sauerstoff hier drin. Das System würde nicht ordnungsgemäß arbeiten, nicht auf Anhieb, aber es würde frische Luft in den Raum blasen und ihn ein wenig abkühlen. Was natürlich den Staub aufwirbeln winde.
    Das System ächzte, was er bisher auch noch nie erlebt hatte, und dann wehte ihm Luft ins Gesicht. Für einen Moment fühlte sich der Luftzug gut an, bis er Gelegenheit hatte, den Staub aufzunehmen und auch diesen in sein Gesicht zu wehen.
    Als sich der Staub mit der Luft vermischt hatte, fühlte er sich, als würde er mit feinkörnigem Sand bombardiert.
    Er schaltete das System ab.
    Ihm blieb keine Wahl, als hier zu sitzen, seine Arbeit zu tun und die Hitze und die schlechte Luft zu erdulden.
    Er schleppte sich ins Hinterzimmer. Zwar hatte er die Geisterdateien auf sein neues Computersystem kopiert, aber er wollte sich nicht die Kopien ansehen. Er wollte die Originale sehen, nur für den Fall, dass ihm beim Kopieren etwas verloren gegangen war.
    Das Hinterzimmer von Flints Büro enthielt einen zusätzlichen Stuhl, Einzelteile aller möglichen Ausrüstungsgegenstände, Kleidung zum Wechseln (die nun zunächst vollständig gereinigt werden musste) und Überbleibsel aus Palomas Herrschaft, von denen er nicht gewusst hatte, was er mit ihnen anfangen sollte.
    Das alte Computersystem hatte er bei ebendiesen Überbleibseln untergebracht. Der größte Teil war in Palomas Schreibtisch eingebaut, der für ihn zu klein war. Nun aber schnappte er sich den Stuhl und stellte ihn vor den Schreibtisch.
    Als er sich setzte, wackelte der Stuhl auf der Staubschicht. Flint stand wieder auf, fegte die Bodenfläche mit dem Fuß frei, hustete, als sich ein kleiner Staubsturm um ihn herum erhob, und setzte sich wieder. Seine Knie knallten gegen die Schreibtischkante, aber wenigstens konnte er hier arbeiten.
    Das alte System startete und begrüßte ihn mit Namen. Offenbar arbeitete es auf Basis seiner Standardeinstellungen, was bedeutete, dass alles, was er tat, laut wiederholt werden würde. Er schaltete die Funktion ab und fing an zu arbeiten.
    Er brauchte nicht lange, bis er gefunden hatte, was er suchte. Er hatte einen ungefähren Zeitrahmen. Sollte jemand Paloma wegen Emmeline aufgesucht haben, so musste es in ihrem letzten Jahr als Lokalisierungsspezialistin geschehen sein, aber bevor er ihr Geschäft übernommen hatte.
    Er entdeckte die ersten Dateien, die zu diesem Besuch angelegt worden waren, aber sie waren beschädigt. Mit visuellen Aufzeichnungen hatte er im Grunde nicht gerechnet – die waren stets zuerst hinüber –, aber er hatte gehofft, auf einen DNA-Scan zu stoßen, der ihm eine Menge hätte verraten können.
    Sein Sicherheitssystem führte stets mehrere Analysen durch, nahm Handflächenscans und DNA-Proben, sobald jemand seinen Türknauf umfasste, um ihn zu besuchen. Dieses System hatte er von Paloma übernommen.
    Aber da war nichts außer einer Audiodatei, und auch die war schadhaft. Paloma hatte ernsthaft versucht, diese Daten zu löschen, nicht nur einmal. Die Audiodatei lieferte ihm erneut das Wort Kallisto und seinen eigenen Nachnamen, aber das war alles.
    Also suchte er nach anderen Dateien und wurde schließlich fündig. Er entdeckte eine Datei von dem Tag, an dem Paloma sich mit der mysteriösen Person getroffen hatte. Sie enthielt ein paar Notizen, die mit denen übereinstimmten, die er gefunden hatte, als er die Dateien nach Stichpunkten durchsucht hatte.
    Außerdem entdeckte er Emmelines Krankengeschichte. Er kannte diese Datei. Tatsächlich hatte er selbst sie angelegt und, angefangen mit ihrer Geburt, alle relevanten Daten festgehalten. Er überflog die Daten bis zum Ende, um herauszufinden, ob nach ihrer Zerlegung durch das Bestattungsinstitut noch etwas hinzugefügt worden war, aber da war nichts.
    Die Autopsie bestätigte, dass das tote Kind Emmeline war und dass sie einen schrecklichen Tod erlitten hatte. Ihr Gehirn war in ihrem Schädel herumgewirbelt worden, was zuBlutungen geführt hatte, und sie hatte nicht mehr atmen können, vermutlich aufgrund der Art, wie der

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