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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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wie einer der anderen Seniorpartner, der ebenfalls eine allianzweit gültige Zulassung besaß und sich ihnen (wie es schien) für den Fall angeschlossen hatte, dass der alte Mann im Zuge der Reise doch noch den Kampf gegen die eigene Sterblichkeit verlieren sollte.
    Was genau das war, was Gonzalez jetzt noch fehlte.
    Sie seufzte und ließ sich auf den mit echtem Leder bezogenen Sessel fallen, den jemand mitten im Raum am Boden festgenietet hatte. Sie musste sich beruhigen. Sie musste klar denken.
    Kernpunkt war das Mädchen, nicht die Frage, ob Oberholst diese Reise überlebte. Und auch nicht Gonzalez’ Karriere.
    Bisher hatte sie herausgefunden, dass Rhonda Flint – Rhonda Shindo – Jahr um Jahr ein saftiges Honorar bezahlt hatte, um ihre exklusive Verbindung zu Oberholst, Martinez und Mlsnavek aufrechtzuerhalten, und das nur aus einem Grund: Sie fürchtete, ihr könnte etwas zustoßen, und ihre Tochter – ihre Töchter – könnten Hilfe benötigen.
    Sollte Gonzalez’ idiotische Reaktion negative Auswirkungen auf Talia Shindo haben oder dazu führen, dass Rhonda Shindo den Tod fand oder, der Himmel behüte, dass beide starben, dann winde sich die Kanzlei mit ihrem gesamten Vermögen vor Gericht verantworten müssen. Und auf Oberholst, Martinez und Mlsnavek kämen, wie Oberholst gebrüllt hatte, beträchtliche Schadenersatzforderungen zu.
    Sie waren dafür bezahlt worden, drei Dinge zu tun: die Töchter beschützen, koste es, was es wolle; Rhonda Shindos Position bei Aleyd zu stärken; und Rhonda Shindo samt ihrem Besitz und ihren Erben vor jedem Schaden zu bewahren, der sich aufgrund eines Vorfalls ergeben mochte, über den Gonzalez nicht aufgeklärt wurde, eines auslösenden Faktors, um den sich Oberholst und der andere Seniorpartner, Siobhan Martinez, kümmern würden, sollte es notwendig werden.
    Gonzalez ging die ersten Datensätze durch, verstand jedoch kaum etwas von den wissenschaftlichen Details, auf die in den Schriftsätzen Bezug genommen wurde. Talia Shindo war ihre Klientin, vorausgesetzt, sie tat nichts, das gegen eine der drei Grundregeln aus der Fallakte Shindo/Flint verstieß.
    Um die vertraulichen Angelegenheiten würde sich Martinez kümmern, und Oberholst war bereit, weiteren Katastrophen welcher Art auch immer zuvorzukommen.
    Gonzalez hatte keine Ahnung, was auf sie zukam. Alles, was sie wusste, war, dass die Mutter einer Dreizehnjährigen entführt worden war und sie das Kind vor den Arbeitgebern der Mutter schützen musste.
    Was ihr recht sonderbar vorkam. Aber das war noch nicht alles. Da war mehr, viel mehr, und sie wünschte, irgend jemand würde ihr verraten, was genau sie erwartete.
    Sie hatte schon früher halb blind irgendwelche Fälle bearbeitet, und dabei war sie nie so effizient gewesen wie in den Fällen, die ihr in allen Einzelheiten bekannt waren.
    Und in diesem Fall hatte sie bereits einmal Mist gebaut. Sie fürchtete zutiefst, dergleichen könnte sich wiederholen.

 
16
     
    F lints Büro sah noch genauso aus, wie er es verlassen hatte – ein einziges Chaos. In der Vergangenheit war sein Büro für ihn immer eine Art Zuflucht gewesen, zum Erbrechen sauber und ordentlich, wie seine ehemalige Partnerin Noelle DeRicci zu sagen pflegte, aber er hatte stets das Gefühl gehabt, ein chaotisches Büro sei ein Merkmal eines chaotischen Geistes.
    Was vielleicht zutreffender war, als er zugeben mochte.
    Das Büro lag im ältesten Teil Armstrongs. Das Gebäude selbst war durch eine Plakette als eines der ersten auf dauerhafte Nutzung ausgelegten Bauwerke der Kolonie gekennzeichnet. Die historische Bedeutung hatte mehr Nach- als Vorteile: Er konnte die Permaplastikfassade nicht verändern und keine Renovierungsmaßnahmen durchführen, wenn das Komitee zur Beaufsichtigung historischer Bauten der Stadt Armstrong ihm die Zustimmung verweigerte, und er hatte keine Handhabe, um gegenüber der Stadt auf einer Erneuerung der Straßen und Gehwege zu bestehen. Sie waren alle authentisch, genau wie die Kuppel, die immer noch die Originalbauteile der Originalkuppel enthielt.
    Infolgedessen litt diese Sektion von Armstrong unter einer erheblichen Staubbelastung. Mondstaub, dick und körnig, drang überall ein. Und das auch dann, wenn die Bewohner große Sorgfalt walten ließen.
    Was Flint bis vor wenigen Monaten getan hatte. Dann hatte er einen unvorhergesehen Ausflug mit der Emmeline unternommen, einen Ausflug, der buchstäblich Monate gedauert hatte, ein Ausflug, von dem er gerade rechtzeitig

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