Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
aus nicht helfen, und sie würde Talia ganz sicher nie mehr zur Seite stehen können, sollten die verbliebenen Kontaminationsstoffe sie krank machen. Sie musste etwas tun, und sie musste es schnell tun.
    Sie überprüfte noch einmal die interne Analyse. Manchmal reichte eine einfache Dekontamination schon. Manchmal aber brauchte es auch Nanobots neuester Bauart. Sie war nicht einmal sicher, ob diese Art Nanobots von den Aufsichtsbehörden für medizinische Produkte innerhalb der Erdallianz für die allgemeine Nutzung zugelassen waren. Alles, was sie wusste, war, dass sie schon mehr als einmal gute Arbeit geleistet hatten.
    Sie wünschte, sie hätte jetzt solche Nanobots bei sich.
    Sie drehte sich um und sah die weiße Farbe des Umweltanzugs in der Nähe der Tür zu diesem Sektor des Schiffs.
    »Er will, dass Sie in die medizinische Station gehen«, sagte der Idiot.
    Sie blinzelte. »Was?«
    »Ah.« Er schien verlegen zu sein, so, als hätte er einen Fehler begangen. »Wir wollen, dass Sie die medizinische Station aufsuchen.«
    War er schon so schlimm kontaminiert, dass sein Sprachzentrum gelitten hatte? Hoffentlich nicht. Sie wollte ganz sicher keine derartigen Kontaminationsstoffe mit denen verbinden, die sie bereits belasteten, auf dass sie ihre Wirkung noch schneller entfalten konnten.
    Sie musste einen klaren Kopf behalten.
    »Folgen Sie einfach dem grünen Licht«, sagte der Idiot, und dann ging er den Korridor hinunter. In dem Anzug sah er bemerkenswert unbeholfen aus.
    Anfangs hatte sie seinen veralteten und schlecht sitzenden Anzug noch amüsant gefunden, aber nun nicht mehr. Sie musste einen Plan schmieden, aber ehe sie das tun konnte, brauchte sie Informationen.
    Als sie dem grünen Licht folgte, sah sie sich wieder nach Zugangsknotenpunkten, Anzeigetafeln, Konsolen und allem anderen, was ihr vielleicht helfen konnte, um. Außerdem suchte sie nach Fluchtkapseln, aber sie wusste nicht einmal so recht, wie sie die benutzen konnte, ohne dass die Leute (die Person?) im Cockpit erführen, dass sie entkommen war.
    Dieser Teil des Schiffs war düster und schmutzig. Hätte sie die Kontaminationsstoffe nicht schon früher entdeckt, so hätte sie hier gewiss welche vermutet. Es sah aus, als wäre hier seit Jahrzehnten nicht sauber gemacht worden. Sogar das grüne Licht, dem sie folgte, war trüb.
    Sollte es hier Bedienfelder geben, so konnte sie sie bei dem Licht unter alldem Schmutz nicht erkennen. Die Kapseln waren mit blinkenden roten Schriftzügen versehen, die auf Spanisch und in einer ihr unbekannten Sprache verkündeten, dass die Benutzung der Kapseln einen Alarm auslösen würde.
    Vielleicht konnte sie es trotzdem mit einer Fluchtkapsel versuchen, wenn sie erst einen Plan hatte. Würde sie aber jetzt mit einer Fluchtkapsel verschwinden, so würde das Schiff ihr einfach folgen und sie mit irgendeiner technischen Einrichtung zurück an Bord holen.
    Sie musste in Erfahrung bringen, wo sie war, welche Systeme in der Nähe waren und ob ihr genug Zeit bliebe, Hilfe von anderer Seite zu bekommen.
    Sie musste sich in Geduld üben. Sie würde die Sache so behandeln, wie sie Probleme bei der Arbeit anging. Dort hatte man ihr oft unmögliche Aufgaben zugewiesen, und sie hatte diese Aufgaben in kleine Abschnitte unterteilt, wohl wissend, dass sie eine Lösung finden würde, wenn sie nur daran dachte, dass Aleyd wissenschaftliche Ergebnisse auf Jahresbasis, nicht auf Tagesbasis erwartete.
    Dann schauderte sie. Ließ sie sich hier zu viel Zeit, war das vielleicht ihr Tod.
    Sie ging um eine Ecke und fand sich in einem saubereren Teil des Schiffs wieder. Der Idiot in dem Umweltanzug war buchstäblich verschwunden. Sie sah seinen weißen Rücken nicht mehr. Er musste in einen der Nebenkorridore verschwunden sein, die alle wie die Luke zur Luftschleuse mit schimmernden Barrieren abgesperrt waren.
    Offenbar wusste er, wie man diese Schutzschirme abschalten konnte – oder worum es sich bei diesen Barrieren auch handeln mochte –, eine Tatsache, die sich vielleicht noch als nützlich erweisen konnte. Er schien zwar von den beiden Männern, die sie entführt hatten, der stärkere zu sein, der klügere war er jedoch ganz gewiss nicht. Möglicherweise konnte sie ihn manipulieren, ihn dazu bringen, ihr zu helfen.
    Oder ihn austricksen.
    Die letzte Ecke führte sie zu einem hell erleuchteten Sektor. Die Beleuchtung über der Tür offenbarte das Wort KRANKENSTATION in drei ihr bekannten Erdensprachen, wie auch in Disty und in zwei

Weitere Kostenlose Bücher