Milliardär in meinem Bett
raste davon.
Als sie verschwunden war, wandte Rafe sich um und betrachtete nachdenklich Katies Haus. Seine Kollegen waren fort, Katie war nicht da – das Gebäude war leer. So leer, wie er sich fühlte.
Das Gespräch mit Emily hatte ihn aufgewühlt. Die alte Dame hielt den Plan, an dem er so unerschütterlich festhielt, für dumm, und vielleicht hatte sie sogar recht. Sein Spiel, seine falsche Identität – das komplizierte nur alles.
Er hatte die Fassade des Rafe Cole aufrechterhalten, um Katies Respekt und ihre Zuneigung zu gewinnen. Aber selbst wenn ihm das gelang – was hatte er dann erreicht? Dann empfand sie Sympathie für eine Fantasiefigur, nicht für den richtigen Rafe King. Doch er traute sich auch nicht, die Maskerade zu beenden. Denn dann würde er vielleicht alles verlieren.
Er gestand es sich nur ungern ein, aber im Moment fühlte er sich so einsam wie noch nie in seinem Leben. Und er wusste nicht, was er dagegen tun sollte.
Früh am nächsten Morgen musste Katie Bestellungen ausliefern. Das war eine Tätigkeit, die ihr normalerweise viel Freude bereitete – die glücklichen Gesichter zu sehen, wenn sie die Leckereien brachte. Seit ihr Geschäft gut lief, fehlte ihr meist die Zeit, die Kekse selbst vorbeizubringen.
Für gewöhnlich erledigte das jetzt Donna, ein Teenager aus ihrer Straße. Das Mädchen verdiente damit mehr als etwa beim Babysitten, und Katie sparte Zeit. Beide profitierten davon.
Doch jetzt war Donna mit ihrer Familie im Urlaub. Also blieb Katie nichts anderes übrig, als die Waren selbst auszuliefern, obwohl sie sehr erschöpft war. Als sie die Schachteln im Kofferraum verstaut hatte, warf sie noch einmal einen liebevollen Blick darauf. Alles ihr Werk, und sie war stolz darauf.
Sie hatte ihr kleines Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut, es lief gut, und sie hatte noch große Pläne.
Noch ein Grund mehr, sich von Rafe fernzuhalten, dachte sie.
Er war einfach zu … männlich. So verführerisch, dass er sie von ihren Zielen ablenkte. Das konnte sie sich nicht leisten. Also am besten gar nicht mehr an ihn denken – obwohl das leichter gesagt als getan war.
Nein, sie musste sich auf ihr florierendes Geschäft konzentrieren. Schließlich wollte sie es noch ausbauen, vielleicht ein Ladengeschäft eröffnen. Mehrere Backöfen kaufen, Hilfskräfte einstellen, den Kundenstamm erweitern. Ein Online-Shop wäre auch nicht schlecht. Ja, ihr schwebte noch so einiges vor, und nichts sollte sie davon abhalten.
Es duftete nach Vanille, Zimt und Schokolade. Katie lächelte zufrieden, obwohl sie nur knapp drei Stunden geschlafen hatte. Das lag nicht nur daran, dass sie die halbe Nacht gebacken hatte. Denn auch als sie sich anschließend ins Bett gelegt hatte, hatte sie nur unruhig geschlafen und immer wieder von Rafe geträumt. Von der Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten.
Nicht schon wieder! Jetzt dachte sie ja schon wieder an Rafe! Irgendwie auch kein Wunder, schließlich sah sie ihn jeden Tag, weil er immer noch bei ihr im Haus arbeitete. So kamen fast zwangsläufig immer wieder die Erinnerungen an das hoch, was sie in seinen Armen erlebt hatte.
„Na, soll ich dir helfen?“
Katie zuckte zusammen und fuhr herum. Vor ihr stand genau der Mann, an den sie die ganze Zeit gedacht hatte. „Himmel, hast du mich erschreckt!“
„Tut mir leid.“ Er lächelte. „Ich hatte dich angesprochen, aber du hast mich wohl nicht gehört.“
Nein, hatte sie nicht. Sie war zu sehr damit beschäftigt gewesen, zurückzudenken – an seine Hände auf ihrer Haut, an seinen Mund, an das Gefühl, als er in sie eingedrungen war. Oje, oje! Sie zwang sich zu einem Lächeln und murmelte: „Ich war wohl ganz in Gedanken.“
Neugierig warf er einen Blick in den Kofferraum. „Du bist ja ganz schön fleißig gewesen.“
„Das stimmt.“ Sie wollte sich nach dem letzten Karton mit Keksen bücken, aber er war schneller. „Lass mal, ich mach das schon.“
Auf sein Erscheinen war sie nicht gefasst gewesen, doch jetzt war sie froh, dass er da war. In den vergangenen Tagen war sie ihm absichtlich aus dem Weg gegangen, und jetzt tat es ihr gut, seine Nähe zu spüren. In seinen verwaschenen Jeans und dem T-Shirt mit dem Aufdruck King Construction sah er wie immer großartig aus. Am liebsten hätte sie ihn geküsst.
Aber das kam natürlich überhaupt nicht infrage! Sie riss sich zusammen. Wenn nur diese Müdigkeit nicht wäre! Und all die Kekspakete, die noch auszuliefern waren …
„Danke.“
Er
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