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Milliardär in meinem Bett

Milliardär in meinem Bett

Titel: Milliardär in meinem Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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mich nicht an dich gewandt, wenn ich eine andere Lösung gesehen hätte“, sagte Leslie. In ihrer Stimme lag eine Spur von Bedauern.
    „Das ist mir schon klar.“ Wieder musste Rafe an Katie denken. Was sie wohl an Leslies Stelle getan hätte? Allein die Vorstellung, Katie in Schwierigkeiten zu sehen, schmerzte ihn. Und noch mehr schmerzte ihn die Erkenntnis, dass sie sich in einer Notlage wohl kaum an ihn gewandt hätte.
    Mühevoll baute Katie sich ihr eigenes kleines Unternehmen auf, bewegte sich am Existenzminimum entlang und ließ trotzdem nicht von ihrem Traum ab, sich etwas aufzubauen, in dem ihr Herzblut steckte. Sie gab alles, um auf eigenen Beinen stehen zu können.
    Und Leslie? Nun ja, in gewisser Weise gab sie auch alles. Sie musste wirklich verzweifelt sein, wenn sie sich an ihn wandte. Ja, die Verzweiflung war ihr wirklich anzusehen. Und so lag es in gewisser Weise an Katie, wenn Rafe jetzt doch Mitgefühl für Leslie empfand. Vor ein paar Wochen wäre ihm das noch undenkbar vorgekommen. Wie kam das nur?
    Auch wenn ihre Ehe kein schönes Ende genommen hatte – es wurde Rafe bewusst, dass er Leslies Schrei nach Hilfe nicht ignorieren konnte. Vielleicht war das ein Zeichen dafür, dass er bereit war, mit der Vergangenheit – und den schlechten Erinnerungen – abzuschließen.
    „Ruf morgen meine Sekretärin Janice an“, sagte er. „Ich gebe ihr Bescheid. Sie soll dir die Summe auszahlen, die du brauchst. Egal, wie viel es ist.“
    Leslie atmete auf und lächelte ihn dankbar an. „Vielen, vielen Dank. Um ehrlich zu sein – ich hatte nicht damit gerechnet, dass du helfen würdest.“
    „Aber gefragt hast du trotzdem.“
    „Ich musste es tun“, gab sie ehrlich zu. „Ich kann es nicht mit ansehen, wenn John sich solche Sorgen macht. So voller Zukunftsängste steckt.“
    „Du liebst ihn wirklich.“
    „Ja, ich liebe ihn wirklich.“
    Eigentlich sollte mir das jetzt einen Stich ins Herz versetzen, dachte er, aber es tut nicht weh, kein bisschen. Nicht mehr. Damals, als Leslie mich verlassen hat, war wohl eher mein Stolz verletzt – aber nicht mein Herz. Die große Frage ist: Was sagt das über mich aus? Hat Leslie damals doch recht gehabt, als sie mir vorgeworfen hat, dass ich zu wahrer Liebe nicht fähig bin?
    Nachdenklich betrachtete er das Etikett auf seiner Bierflasche, während er nach den richtigen Worten suchte. „Leslie, ich muss dich mal was fragen, und ich bitte dich um eine ehrliche Antwort. Als wir verheiratet waren – hast du da dieselben Gefühle für mich gehabt wie jetzt für John? Hättest du mich auch beschützt, dich für mich eingesetzt, wenn ich Hilfe gebraucht hätte?“
    „Das war etwas anderes, Rafe“, erwiderte sie leise. „Du hast mich nicht gebraucht. Du hast mich nie wirklich gebraucht.“
    „Ich habe dich geliebt.“
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Hast du nicht.“
    Ihre Antwort verärgerte ihn. „Hör mal, ich weiß doch wohl, was ich empfunden habe.“
    „Jetzt reagier doch nicht gleich so beleidigt“, besänftigte sie ihn. „Du hast mich gemocht, sicher, aber du hast mich nicht geliebt, Rafe. Und irgendwann war ich es leid – diese ewigen Versuche, zu dir durchzudringen.“
    Er stellte sein Bier ab und vergrub die Hände in den Hosentaschen. „Wenn ich mich recht erinnere, hast du zu mir gesagt, dass ich zur Liebe nicht fähig wäre.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Doch, hast du.“
    „Um Himmels willen, Rafe, warum sollte ich so etwas sagen?“
    „Komisch, das habe ich mich auch oft gefragt.“
    „Das ist einer der Gründe, warum es mit uns nicht geklappt hat“, erklärte sie kopfschüttelnd. „Du hast mir nie richtig zugehört. Ich habe nie gesagt, dass du zur Liebe nicht fähig wärst. Ich habe nur gesagt, dass du nicht fähig wärst, mich zu lieben.“
    Nachdenklich blickte er aus dem Fenster. Die untergehende Sonne tauchte den Ozean in ein rötliches Licht. Ein kühler Windhauch drang durch die geöffnete Balkontür. „So oder so – du hast recht gehabt.“
    „Nein“, erwiderte Leslie. „Habe ich nicht.“
    Besänftigend legte sie ihm die Hand auf den Arm. „Rafe, begreifst du denn nicht? Du hast mich nicht geliebt, und das hat mich verletzt. Deshalb wollte ich dich auch verletzen.“
    Dabei hat sie mich damit gar nicht verletzt, dachte er. Sie hat nur etwas in Worte gefasst, was mir insgeheim schon vorher klar gewesen war. Dass man Liebe gelehrt bekommen muss, solange man noch jung

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