Milliardär in meinem Bett
nach allem, was vorgefallen ist. Außerdem ist es besser so. Wenn sie wütend auf mich ist, kommt sie leichter über den Schmerz hinweg. Und ich auch. Ich weiß ja, zur Liebe tauge ich einfach nicht. Lieber jetzt ein bisschen Trennungsschmerz, als wenn später alles in einer Katastrophe endet.
„Vielen Dank für deine Einschätzung“, sagte Rafe. „Und jetzt mach die Tür zu. Aber von außen.“
Sean blieb stehen, wo er war. „Wenn du nicht zu ihr gehst, wirst du es eines Tages bereuen.“
Rafe bereute es ja jetzt schon. Er war psychisch am Ende, sein Herz verkrampfte sich.
„Manchmal bereut man Dinge eben im Nachhinein“, gab er zurück. „Das kommt vor. Denk nur an meine Ehe mit Leslie.“
„Wo du gerade von deiner Exfrau anfängst – ich habe gehört, du hast ihren Mann bei uns eingestellt?“
Rafe seufzte. Ja, er hatte John eingestellt. Und er musste sich eingestehen, dass er das wahrscheinlich nicht getan hätte, wenn er nicht Katie kennengelernt hätte. Sie hatte einen so großen Einfluss auf ihn gehabt, dass er endlich mit seiner Vergangenheit ins Reine gekommen war. Das Gespräch mit Leslie hatte ihm dann die Augen geöffnet – er hatte sich bereit gefühlt, einem alten Freund unter die Arme zu greifen. Vielleicht würden John und er sogar mal wieder richtig gute Freunde werden.
Das hätte er dann letzten Endes auch Katie zu verdanken. Ihr Optimismus, ihre positive Sicht aufs Leben hatten ihn mehr beeinflusst, als er es für möglich gehalten hätte. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. Über all diese Dinge wollte er nicht reden. Verflixt, er wollte überhaupt nicht reden.
„Also, das verstehe ich jetzt schon mal gar nicht“, sagte Sean. „Mit John und Leslie kannst du dich versöhnen. Aber bei der Frau, nach der du verrückt bist, willst du es nicht mal versuchen?“
Rafe dachte eine Zeit lang nach. Dann fragte er: „Verschwindest du jetzt endlich? Oder muss ich gehen?“
„Schon gut, ich gehe“, sagte Sean. „Aber indem du mich rausschmeißt, löst du dein Problem auch nicht.“
„Ach nein?“, konterte Rafe. „Wie denn dann?“
„Das weißt du ganz genau“, erwiderte Sean und wandte sich zum Gehen. „Du willst es dir nur nicht eingestehen.“
12. KAPITEL
„Die Küche ist wirklich toll geworden, Schätzchen“, sagte Emily O’Hara bewundernd. „Richtig schick und modern.“
Dieser Meinung war Katie auch, trotzdem wollte in ihr keine rechte Begeisterung aufkommen. Die Handwerker waren jetzt seit zwei Tagen fort, aber sie hatte in ihrem funkelnagelneuen Herd noch keinen einzigen Keks gebacken.
Die frischen Wandfarben, die neuen Schränke, das alles war ihr so gleichgültig. Es bedeutete ihr rein gar nichts.
Ihrer Großmutter entging nicht, wie bedrückt sie war. „Was ist los, Katie?“, fragte die alte Dame mitfühlend und nahm ihre Enkelin in den Arm. „Endlich hast du deine Traumküche, und du machst ein Gesicht, als hätte die Regierung das Keksebacken verboten. Jetzt sag schon, was bedrückt dich so?“
Tagelang hatte Katie sich zusammengerissen, aber jetzt konnte sie nicht mehr. Sie begann zu weinen. „Ach, Nana, es ist alles so … so traurig.“
„Mein armer Schatz.“ Emily führte Katie zur Sitzecke am Fenster. „Komm, setz dich und erzähl deiner Großmutter alles.“
Wo soll ich nur anfangen? fragte sich Katie. Damit, dass ich einen Mann liebe, den ich in Wirklichkeit gar nicht richtig kenne? Oder damit, dass diese elenden Kings mich enttäuscht haben – zum zweiten Mal? Und diesmal komme ich einfach nicht darüber hinweg. Nie, nie werde ich darüber hinwegkommen. Ich kann nicht schlafen, nicht essen, ich will nicht mal mehr backen, und das will schon was heißen. Das war immer mein Liebstes. Mir ist alles egal. Nur mein Herz nicht. Und das schmerzt ganz furchtbar.
„Es geht um Rafe“, gestand sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Er hat mich angelogen.“
„Ja, ich weiß.“
„Was?“ Ungläubig blickte Katie ihre Großmutter an und wartete auf eine Erklärung. Doch sie saß nur da und lächelte. „Aber … woher weißt du das? Wieso …?“
Emily tätschelte Katies Hand und lehnte sich seufzend auf ihrem Stuhl zurück. „Ich weiß, dass er in Wirklichkeit Rafe King heißt. Darum geht es doch wohl, oder?“
„Ja, allerdings.“
„Möchtest du Tee? Ich kann Wasser aufsetzen.“
„Nein, ich will keinen Tee. Ich will Antworten. Wieso weißt du das von Rafe? Und wie lange schon?“
Emily machte eine
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