Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
er sie kannte, erschienen ihm seine Geschäfte weniger wichtig – unterhaltsam zwar, aber mehr nicht. Selbst die lang angestrebte Partnerschaft mit Beng hatte an Bedeutung verloren. Angesichts der Liebesgeschichte, die sein Leben verändert hatte, erschien sie ihm jetzt bloß noch nebensächlich.
Als er einmal beschlossen hatte, Fiona zu heiraten, wollte er, dass alles so schnell wie möglich ging – aus Ungeduld, weil er es kaum noch hatte erwarten können, richtig mit ihr zusammen zu sein.
Und verdammt, er wollte sie noch immer.
Er stieß einen Fluch aus, der von den Steinwänden widerhallte. Zum Glück hatte er dem Personal bereits die Erlaubnis gegeben, sich für die Nacht zurückzuziehen. Und ebenfalls ein Glück, dass er nicht Zuflucht im Whisky suchte wie seine Vorfahren oder mit dem Hubschrauber aufs Meer hinausflog, um nie wiederzukommen.
Nein, solcherlei Ventile standen ihm zum Abreagieren nicht zur Verfügung.
Allzeit halte deine Klinge scharf, so lautete der Wahlspruch der Familie. Das hatte er weiß Gott sein Leben lang getan, war auf alles vorbereitet gewesen und hatte gekämpft. Nur wohin hatte ihn das geführt?
Er nahm den Briefbeschwerer aus italienischem Muranoglas vom Tisch und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen das steinerne Familienwappen über dem Kamin.
Aus dem Wappen bröckelten kleinere Steine und Staub heraus, die Glaskugel blieb überraschenderweise heil und rollte weg. Da fiel noch etwas zu Boden.
Die in das Steinrelief mit Mörtel eingelassene Klinge! Konnte das etwas Gutes bedeuten? Sicher würde es den Fluch noch verschlimmern. Als ob es nicht so schon reichte!
Er suchte den Boden danach ab, aber es war schon ziemlich dunkel. Was soll’s, dachte er, das hat auch Zeit bis morgen. Angus würde den Schaden sicher reparieren können. Schulterzuckend wandte er sich zum Gehen.
Da stieß er mit dem Fuß gegen etwas Metallenes. Er bückte sich danach.
„Ist das die Möglichkeit?!“, stieß er hervor. Die Worte wurden von den Wänden zurückgeworfen. Das Metallstück war rund! Konnte das der Pokalfuß sein?
Er betrachtete das Wappen. Der Schaden befand sich unterhalb der Inschrift. Man erkannte deutlich, wo das Metallstück herausgebrochen war. Nur ein Teil davon war als Klinge zu sehen gewesen.
Die Mitte der Scheibe war erhaben, hier musste sich der Stil einsetzen lassen. Rundherum lief ein eingraviertes Muster. Es sah nach frühem Mittelalter aus; jedenfalls war das Teil sehr alt. „Ich fasse es nicht.“
Plötzlich fiel ihm Katherine Drummond ein. Auch wenn sein eigenes Leben im Moment nach einer Katastrophe aussah – wenigstens sie konnte er glücklich machen.
Von der Bibliothek aus rief er sie an. Noch war es Nachmittag an der Ostküste der Vereinigten Staaten.
Sie nahm sofort ab. „James, mein Lieber, wie schön, von dir zu hören!“
„Hallo, Katherine, tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe …“
„Ach, schon gut. Deine Mutter hat mir schon von dir und der cleveren jungen Frau erzählt. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich für dich freue.“
James atmete tief ein. „Im Moment ist es etwas … kompliziert, aber was ich sagen wollte …“ Er betrachtete das Metallteil im Licht einer Wandlampe. „Ich habe das dritte Pokalstück gefunden. Es war ins Steinrelief unseres Wappens eingelassen.“
Katherine schrie vor Freude auf. „Ich wusste es! Ich wusste, dass du es findest. Endlich steht dem Glück der Drummond-Männer nichts mehr im Wege.“
Sein Herz krampfte sich zusammen. Nichts wünschte er sehnlicher, als dass der Pokal tatsächlich diese magische Kraft hatte. „Ehrlich gesagt, Fiona und ich heiraten nicht.“
„Was? Deine Mom hat mir erzählt, die Hochzeit ist noch in diesem Monat. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, ob ihr uns wohl einladet. Es ist Jahre her, dass ich zuletzt in Schottland war, und dein Schloss habe ich noch nie gesehen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Hast du Schluss gemacht?“
„Nicht direkt. Es ist eine lange Geschichte.“
„Oh, James, du klingst so traurig. Aber jetzt, da du den Pokal hast, wird bestimmt alles wieder gut.“
„Wenn das Leben nur so einfach wäre.“ Er seufzte. „Auf jeden Fall sollten wir die Teile zusammensetzen, schaden kann es ja nicht.“
Dabei stand ihm der Sinn im Augenblick gewiss nicht nach einem Familientreffen. Aber da er ohnehin nicht darum herumkommen würde, konnte es genauso gut so schnell wie möglich stattfinden. „Rede doch mit Jack
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