Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
sie gedacht, wenn sie ihrem Dad die Fabrik zurückholte, würde sie ihm näherkommen. War das nur ein törichter Traum gewesen? Zumindest schien ihr Dad jetzt wieder in seiner eigenen Welt zu leben. Für sie hatte er keine Zeit mehr, ganz wie ihre Mom und Crystal befürchtet hatten.
Crystal sprach es aus: „Er hat dich benutzt.“
„Ach Unsinn. Das Ganze war meine Idee.“ Fiona nippte an ihrer Margarita. „Ich wollte ihm helfen, wollte, dass er mich mag. Als ich James in die Sache mit hineingezogen habe, habe ich keinen Moment an seine Gefühle gedacht.“
„Du konntest ja nicht wissen, dass er dir einen Antrag macht. Das war allein sein Fehler.“
„Weiß ich, und mir ist auch klar, dass es ihm dabei ums Business ging. Er wollte einen Mann namens Beng damit beeindrucken. Und trotzdem bin ich überzeugt, dass er mich wirklich heiraten wollte.“
„Was hast du eigentlich mit dem Ring gemacht?“
Fiona schloss die Augen. „Oje, ich habe James ja gar nicht gesagt, wo ich ihn gelassen habe. Ich habe ihn in die oberste Kommodenschublade in meinem Schlafzimmer gelegt.“
„Schreib ihm doch einen Brief.“
„So richtig altmodisch? Auf Papier?“ Sie überlegte. Gar keine so schlechte Idee. Beim Schreiben würde sie Zeit haben, ihre Worte sorgfältig zu wählen, und James konnte beim Lesen in Ruhe über alles nachdenken. „Danke für den Tipp.“
Bis spät in die Nacht saß Fiona da, beschrieb Papierbögen und zerknüllte sie. Es lag lange zurück, dass sie einen richtigen Brief geschrieben hatte. Hoffentlich würde James ihre Handschrift lesen können!
Sie wusste, dass er ihr nicht vergeben würde. Noch immer machten sich die Zeitungen in Singapur über ihn lustig. Außerdem berichteten sie darüber, dass Beng von SK Industries einen anderen Geschäftspartner gefunden hatte, einen älteren verheirateten Mann mit drei Töchtern. Also hatte sie James auch diesen Deal vermasselt.
Zumindest eine Erklärung schuldete sie ihm.
Schon der Anfang fiel ihr schwer.
Lieber James,
Durfte sie ihn nach alldem überhaupt noch so anreden?
ich bitte dich nicht um Verzeihung. Ich schreibe dir, weil ich mich nicht traue, mit dir zu sprechen. Deshalb habe ich auch auf deine Anrufe nicht reagiert.
Glaub mir, ich wollte nicht, dass es so ausgeht.
Ich wollte meinem Vater helfen. Aus naheliegenden Gründen habe ich dir nichts von ihm erzählt. Ich bin ohne ihn aufgewachsen, und wir haben erst seit Kurzem wieder Kontakt. Ich habe mir nichts so sehr gewünscht wie eine engere Beziehung zu ihm. Das ist auch jetzt noch mein sehnlicher Wunsch.
Würde James das verstehen? Er hatte zu seinem Vater ja auch keine enge Beziehung gehabt …
Als eine Bekannte mir dich auf der Party gezeigt hat, fasste ich den blitzschnellen Entschluss, dich kennenzulernen, damit du mir das Land verkaufst. Doch die Befürchtung meines Dads, dass du das niemals machen würdest, bewahrheitete sich leider. Du tust nichts ohne Grund und lässt dich durch nichts vom einmal eingeschlagenen Weg abbringen. Als du mich nach Schottland eingeladen hast, konnte ich mein Glück kaum fassen.
Am schlimmsten war, wie tief sie die schottische Landschaft bereits in der kurzen Zeit ins Herz geschlossen hatte. Die einst geliebten kalifornischen Hügel erschienen ihr trocken und dürr, die Sonne zu grell. Sie sehnte sich nach dem wolkenverhangenen Himmel und dem üppigen Grün, nach der vielfarbigen Heide. So bald würde sie wohl nicht mehr nach Schottland kommen. Jetzt vermisste sie also nicht nur James, sondern auch eine einzigartige Landschaft, in der sie nun niemals leben würde.
Schnell geriet die Situation außer Kontrolle. Deinen Antrag musste ich annehmen, sonst hätte ich mein Ziel aufgeben müssen. Ich wusste, dass du deine eigenen Gründe hattest, mich schon nach so kurzer Zeit zu heiraten. Ich vermute, sie waren nicht viel besser als meine. Mit einem Unterschied: Für dich war die Hochzeit Teil deines Planes, für mich nicht. So gesehen war dein Verhalten ehrlicher als meins.
Du möchtest wissen, ob ich mich schäme? Die Antwort ist ja. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich dich zur Zeit des Pferderennens wirklich heiraten wollte. Trotzdem ging es mir nach wie vor darum, meinem Dad wieder zu seiner Fabrik zu verhelfen.
Ich wünschte, es wäre anders gekommen. Ich habe gehofft, mein Vater würde eine Weile Stillschweigen bewahren, zumindest bis nach unserer Heirat. Nach einer Weile glücklichen Zusammenseins hätte ich dir dann alles
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