Milliardär sucht Traumfrau (Baccara) (German Edition)
doch insgeheim triumphierte sie. James Drummond hatte ja keine Ahnung, über was für Qualitäten sie verfügte. „Wo schlafe ich?“
„Oben.“ Er folgte ihr. „Ich zeige es dir.“
Das Schlafzimmer sah aus, als wäre es für eine Königin bestimmt. In der Mitte stand das hohe Bett mit vier Pfosten und einem Baldachin. Seine Vorhänge waren halb aufgezogen und gaben den Blick frei auf eine kostbare, durch die Jahre etwas verblasste Brokatdecke.
Durch die kleinen bleiverglasten Fenster fiel Licht ins Zimmer. Ein wertvoller orientalischer Teppich hatte offensichtlich ein erhebliches Alter, denn er sah an einigen Stellen abgenutzt aus. Auf dem Kaminsims stand eine wertvolle chinesische Vase aus der Mingdynastie. „Deine Familie renoviert nicht oft, oder?“
„Zuletzt im Jahr siebzehnhundertsechzig. Auf diesem Gebiet sind wir nicht sehr flexibel.“
„Jedenfalls verschwendet ihr kein Geld für irgendwelche kurzlebigen Trends.“
„Selten. Diese neumodischen Glasfenster waren damals sehr umstritten, aber uns gefallen sie.“
Fiona lachte. „Da sie sich öffnen lassen, könnt ihr nach wie vor siedendes Öl auf eure Belagerer gießen.“
„Sehr richtig. Bei der Planung wurde eben an alles gedacht.“
„Gibt es ein Badezimmer? Oder ist diese Erfindung noch zu neu, um hier fußgefasst zu haben?“
Er wies auf eine niedrige Holztür. Gespannt drückte Fiona die Klinke hinunter und betrat ein überraschend großes und luxuriöses Badezimmer mit edlem Marmor, einer Badewanne im antiken Stil und blitzblanken Sanitäreinrichtungen und Armaturen.
Na, wenigstens musste sie sich nicht mithilfe eines Wasserkruges waschen …
„Duschen haben wir leider keine, weil wir von diesem Trend noch nicht so richtig überzeugt sind. Aber fließend Wasser schon. Du brauchst also nicht nach Angus zu klingeln“, scherzte er weiter.
„Da bin ich aber erleichtert. Ich glaube nämlich nicht, dass Angus Wert darauf legt, mich nur mit einem Handtuch bekleidet zu sehen.“ Sie wollte lachen, doch es gelang ihr nicht so richtig. „Allmählich frage ich mich, wo wir überhaupt nach dem Pokal suchen sollen. Dein Schloss ist ja riesig.“
„Ja, es ist weitläufig, aber man findet sich leicht darin zurecht. Zum Glück bevorzugen wir Drummonds eine zweckmäßige und sparsame Möblierung.“
„Sehr vorausschauend.“
„Bist du müde?“
„Nein. Ich musste nur gerade an den Bacon denken und frage mich, wer die Glücklichen sind, die ihn essen dürfen.“
James lachte. „Komm, gehen wir.“
Das Frühstück wurde in der großen Halle serviert, an einem langen Holztisch mit glänzend polierter Oberfläche. So wie das blau-weiße Porzellan aussah, war es zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts aus China eingeführt worden.
Nachdem sie sich satt gegessen hatten, zeigte James ihr das Schloss.
„In diesem Jahrhundert bist du die Erste, die nicht zur Familie gehört und den Ostflügel betreten darf“, sagte er, während er eine schwere eisenbeschlagene Tür öffnete. Er duckte sich unter dem niedrigen Türstock.
„Und danach lässt du mich hinrichten, weil ich zu viel gesehen habe?“ Sie wusste nicht, was sie spannender fand: die geheimnisvollen alten Gemäuer oder die unmittelbare Nähe zu James …
„Das wird die Zeit zeigen.“
Einen Moment gruselte es sie tatsächlich, doch dann sah sie das amüsierte Funkeln in seinen Augen. Sie schluckte. Ja, die Zeit würde einiges zutage bringen, aber bis dahin würde sie hoffentlich über alle Berge sein!
Er forderte sie auf einzutreten. Der Gang war so schmal, dass sie James im Vorbeigehen berührte. Durch sein teures Hemd spürte sie seine Körperwärme, die ihr mit einem Male schlagartig bewusst machte, wie begehrenswert er tatsächlich war. Wie er wohl nackt aussah?
Muskulös und sportlich? Oder spielte ihr nur ihre Fantasie einen Streich?
Klopfenden Herzens ging sie den Gang entlang. Ihre Absätze klapperten laut auf dem Steinboden. Wenn James sie hier gefangen setzte, würde es Monate, ja Jahre dauern, bis jemand sie fand. „Wohin gehen wir?“, fragte sie.
„Das hier ist der älteste Teil des Hauses. Hier werden seit Generationen die ausrangierten Sachen aufbewahrt. Wenn das Bruchstück irgendwo ist, dann meiner Meinung nach hier.“
„Wie sieht es überhaupt aus?“, wollte Fiona wissen. In Wirklichkeit wusste sie, dass es um den Fuß ging, denn sie hatte im Internet recherchiert.
„Rund, soweit ich weiß. Es ist das untere Stück, mit dem der Pokal auf dem Tisch
Weitere Kostenlose Bücher