Milliardenschwer verliebt
Eingangstür – und sah Garrett. Ihr Herz machte einen Satz. Die Geräusche um sie herum schienen zu verstummen. Es war, als hätten sich alle anderen Gäste in Luft aufgelöst.
7. KAPITEL
Ohne den Blick von Sophia abzuwenden, bahnte sich Garrett einen Weg durch die Gästeschar. Attraktiv sah er aus in seinem dunklen Anzug mit der passenden Krawatte. Je näher er kam, desto schneller klopfte Sophias Herz. Sie drehte sich um und gab vor, eines der Bilder an der Wand anzuschauen. Freude über das Wiedersehen kämpfte in ihr mit der Wut, die sie seit einer Woche begleitete.
„Sophia“, erklang Garretts tiefe Stimme hinter ihr.
Sie wandte sich um. „Was machst du denn hier?“, fragte sie weniger barsch als geplant.
„Ich wusste, dass du zu dieser Party kommen würdest. Edgar hat mir eine Einladung geschickt.“
„Nun, zwischen uns beiden ist ja wohl alles gesagt“, meinte sie steif.
„Ich habe durchaus noch etwas zu sagen“, widersprach Garrett. „Hast du über unsere letzte Unterhaltung nachgedacht?“
Schon wieder dieselben Worte wie Edgar, schoss es Sophia durch den Kopf. „Sicher. Darüber, was du gesagt hast, und auch darüber, was du getan hast.“
„Du kannst den Delaneys nicht vorwerfen, dass sie dich treffen möchten. Sie wollen doch nur mit dir reden. Und offen gestanden sind sie auch neugierig auf ihre Halbschwester.“
„Tja, das beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Ich lege keinen Wert darauf, jemandem zu begegnen, der mich an meinen Vater erinnert.“ Irritiert bemerkte Sophia, wie hohl ihre Worte klangen. Als würde sie sich aus Gewohnheit an die alten Argumente klammern, die irgendwie immer mehr an Kraft verloren. Garrett hatte alles verändert.
„Jeder von ihnen wird dich an deinen Vater erinnern. Genauso, wie du Will, Zach und Ryan an ihn erinnern wirst.“
„Dieses Thema gefällt mir nicht“, sagte sie ungehalten.
„Begrabe deinen Groll und gib ihnen eine Chance, Sophia. Nimm deinen Anteil und verschenk ihn, wenn du willst. Solltest du nach einem Jahr im Vorstand der Delaney-Stiftung zu dem Schluss kommen, dass du deine Verwandten nicht magst, kannst du gehen und brauchst ihnen nie wieder zu begegnen. Allerdings glaube ich eher, dass du deine Familie nicht mehr wirst missen wollen.“
Garrett machte einen Schritt auf Sophia zu. Sofort wich sie zurück.
Er seufzte. „Ich habe dir ein paar Broschüren und Geschäftsberichte geschickt, damit du dir ein Bild von der Stiftung machen kannst. Argus hat das Vermögen verdient. Will und seine Brüder nutzen es jetzt, um gemeinnützige Vereine zu unterstützen. Wenn du mitmachst, kann noch mehr Geld in karitative Projekte fließen – Projekte, denen Argus nie auch nur einen Cent geschenkt hätte. Auf diese Weise könntest du dich doch noch an ihm rächen, Sophia.“
Wortlos blickte sie ihm in die Augen.
„Gib das Geld von Argus Delaney so aus, wie er selbst es nie wollte“, legte Garrett nach.
Sophia ging zu einem anderen Gemälde. Garrett blieb neben ihr, so dicht, dass sie sein Aftershave riechen konnte. Der dezente Duft rief Erinnerungen an gemeinsame Stunden wach. Es waren schmerzhafte Erinnerungen.
„Ich bin froh, dass du über unser Gespräch nachgedacht hast“, meinte Garrett. „Solltest du deine Meinung ändern, organisiere ich gern ein Treffen. Ich fliege dich nach Dallas und zurück, wann immer du willst. Wenn es dir lieber ist, kommen die Delaney-Brüder aber auch nach Houston. Sie richten sich ganz nach dir.“
„Garrett“, begann Sophia leise. „Sollte ich diese Leute tatsächlich treffen wollen, werde ich dich nicht darüber informieren. Wie gesagt, ich will dich weder sehen noch mit dir reden.“ Jäh musste sie an Edgars Warnung denken, nicht grundlos einen anständigen Mann gehen zu lassen.
Er runzelte die Stirn. „Was hättest du eigentlich an meiner Stelle gemacht?“, begehrte er auf. „Angenommen, unsere Rollen wären vertauscht gewesen. Wie hättest du entschieden? Hast du auch nur ein einziges Mal darüber nachgedacht?“
Sophia wusste nicht, was sie antworten sollte. Sie reckte das Kinn vor und schaute zur Seite.
„Offenbar nicht“, folgerte Garrett. „Niemand hat mich gezwungen, dir die Wahrheit zu sagen, als ich sie dir gesagt habe. Damals hattest du noch keinerlei Informationen über den Grund meiner Reise nach Houston. Ich habe dir aus freien Stücken alles erzählt.“
„Erwarte dafür bitte keine Pluspunkte. Es bleibt dabei: Ich habe dir vertraut bis zum Äußersten, und du
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