Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millionär

Millionär

Titel: Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
Vom Netzwerk:
Regierungspräsident von NRW!«
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Ja und? Wo ist das Problem? Selbst der Pitbull vom Papst muss mal aa.«
    Ich schaue in zwei erstaunte Gesichter.
    »Da müsst ihr euch beschweren. Hingehen und sagen: >Ent-schuldigen Sie, Herr Landesvater, aber Ihre Dogge kackt uns ständig vor unsere Pradaletten und das ist scheiße!< Oder so.«
    Pikiert schütteln die beiden mit dem Kopf. Dann sagt die Nicht-Svea:
    »Das können wir unmöglich machen. Wie kommt denn so was rüber?«
    »Aber den Nachbarn vor die Tür kacken kommt gut rüber, oder was?«
    »Na ja .«
    »Vorschlag: Ich sorge dafür, dass das aufhört. Ich hab diese Woche schon einen Glockenturm in Sülz zum Schweigen gebracht, dann werde ich mit 'ner Dogge auch fertig.«
    »Echt?«
    »Es wäre mir ein Vergnügen. Ich haue Papa NRW die Doggenkacke um die Ohren und ihr werdet weiterhin nett grüßen mit >Guten Morgen, Herr Regierungspräsident oder >Was für ein schönes Fell Ihre Dogge doch hat, Herr Regierungspräsi-dent<«.
    Die beiden Schwestern schauen sich an.
    »Abgemacht! Und was . willst du dafür?«
    »Ach ...«, lache ich. »Immer dieses Geld!«
    Schlauerweise ergänze ich dann aber doch:
    »Sagen wir: einen Betrag eurer Wahl?«
    »Okay!«
    Ich sage, dass ich Phil suchen muss, gehe stattdessen aber raus auf die Terrasse. Die frische Nachtluft ist fantastisch. Und während ich meinen Blick über ein schwach beleuchtetes Industriegelände mit Kabelrollen und verrosteten Tonnen schweifen lasse, keimt neue Hoffnung in mir auf. Ist es vielleicht das, was Ron Schubert auf seinem Seminar gemeint hat? Komme ich so an Geld? Über Menschen, die sich zu fein sind, sich zu beschweren? Vielleicht. Weil: Sie würden es gerne, aber sie können es nicht! Reiche Leute, die was nicht können, was ich kann! Hey, Ossi-Booster, vielleicht bist du ja gar nicht so scheiße wie du sprichst. Vielleicht hast du ja Recht und ich hab's nur noch nicht erkannt: Ich bin der Retter der Adler, der Problemlöser des Klüngels ... ich bin der Beschwer-Adair! Genüsslich leere ich mein Bier und gehe wieder nach drinnen. Da Phil noch immer am Handy hängt, begebe ich mich zum Büfett. Zum ersten Mal seit Wochen habe ich wieder richtig Hunger. Und die Speisen, die der Meister der platten Tiere hat auffahren lassen, sind saulecker. Ich stecke mir gerade irgendeinen japanischen Kram in den Mund, als mich jemand von der Seite anspricht.
    »Na? Willste immer noch Millionär werden?«
    Es ist Phils RTL-Kontakt, der Eintracht-Fan und MagazinChef, den ich in der Cocktailbar getroffen habe. Auch er steht schmatzend mit einem Teller am Büfett.
    »Absolut. Und du?«
    Der Magazin-Chef grinst, beißt von einem gegrillten Hühnerspieß ab und verzieht augenblicklich das Gesicht. »Kinder . das ist aber leider auch nix hier. Gummi ist das!« »Das Sushi ist klasse!«
    »Na hoffentlich. Schlechtes Essen krieg ich schon die ganze Woche bei RTL.«
    »So schlecht, eure Kantine?«
    »Ha! Glaub mir, jeder im Sender würde dem Kantinenbetreiber fünfzig Euro geben, wenn er sich freiwillig verpisst.«
    »Okay«, lache ich. »DANN isse wirklich schlecht!«
    Es folgt die klassische Partyohrfeige für ein wenig interessantes Gespräch.
    »Du, ich hab meine Leute da drüben stehen!«
    »Kein Thema«, sage ich, »bis später irgendwann.«
    Ich Idiot! Ich kapier's auch nie!
    RTL hat gut und gerne eintausend Mitarbeiter! Wenn jeder fünfzig Euro geben würde, damit der Kantinenbetreiber wechselt, dann wären das 50000 Euro! Ein Fall für den Beschwer-Adair!
    Ich stelle meinen Teller ab und fange den Magazin-Chef auf halbem Weg ab.
    »Du ... äh ... ich hab doch noch 'ne Frage.«
    »Schieß los.«
    »Wenn eure Kantine so schlecht ist, warum unternehmt ihr dann nichts gegen den Betreiber?«
    »Was ich gehört hab, ist das 'ne ganz schwierige Vertragskiste mit Laufzeiten und so. Die wird man nicht einfach so los. Die müssten wenn schon selber gehen.«
    »Es will sich also keiner die Finger schmutzig machen.«
    »Ja also ich schon mal nicht!«
    »Aber ich würde mir zutrauen das zu regeln.«
    »Du? Bist du so was wie ein Problemlöser? So wie in Pulp Fiction?.«
    »So ähnlich.«
    »Und was willste machen? Den Chefkoch erstechen? Ratten aussetzen? Frauke Ludowig vergiften? Das wäre nicht so schwer, die hat 'ne Nussallergie, das weiß jeder im Sender.«
    Ich zwinkere dem RTL-Menschen zu.
    »Glaub mir. Mir fällt schon was ein.«
    Mit schiefem Pappteller und ratlosem Blick werde ich

Weitere Kostenlose Bücher