Millionäre küssen besser!
unterbrach er sie jetzt schnell. „Haben Sie während Ihrer Ferien irgendetwas Besonderes erlebt?“
Erstaunt sah sie ihn an. „Nein, wie kommen Sie denn darauf?“
„Aber warum haben Sie sich dann äußerlich so verändert?“, platzte er heraus. „Weshalb die Mühe?“
Verärgert runzelte sie die Stirn. „Haben Sie mich deshalb herzitiert?“
„Ja.“ Obwohl er wusste, wie lächerlich er sich machte, fragte er weiter: „Warum meinen sie plötzlich, dass Sie sich so aufbrezeln müssen …“
Sie kniff die Augen zusammen. „Aufbrezeln?“
„Na ja, Sie wissen schon, mit Make-up … und überhaupt.“
„Ist etwas dagegen einzuwenden, dass ich möglichst gut aussehen will?“
„Das meine ich doch nicht.“
„Habe ich zu dick aufgetragen? Die Frau in der Parfümerie hat mir zwar gezeigt, was ich machen soll, aber noch habe ich nicht viel Erfahrung.“ Sie hob ihm das Gesicht entgegen; die rosa Lippen schimmerten. „Sagen Sie ehrlich: Bin ich zu stark geschminkt?“
„Um Himmels willen, nein, es ist genau richtig.“ Viel zu richtig.
„Das sagen Sie nur, weil Sie nett sein wollen. Denn so, wie Sie mich vorhin angesehen haben …“
„Was? Nein!“ Du liebe Zeit, sie wird doch nicht anfangen zu weinen? Kelly hatte in seiner Gegenwart noch nie geweint.
„Und ich dachte, ich könnte es. Genauso wie andere Frauen.“ Sie sprang auf und schlug sich mit der Faust auf die Handfläche. „Ich habe mir so viel Mühe gegeben. Sehe ich lächerlich aus?“
„Aber nein, Sie …“
„Seien Sie ehrlich.“
„Ich bin …“
Doch sie hörte kaum zu. „Es war von Anfang an eine verrückte Idee“, stieß sie leise hervor und lehnte sich seufzend gegen die Wand. „Ich kann alle möglichen komplizierten mathematischen Kalkulationen machen, aber ich bin unfähig, jemanden zu verführen.“
Verführen? Das Wort traf ihn wie ein Hieb in den Magen, sodass er sie nur sprachlos anstarren konnte.
„Das ist alles so peinlich!“
„Nein, überhaupt nicht“, warf er schnell ein.
„Doch! Was soll ich nur tun? Ich habe nur noch eine Woche Zeit …“ Kurz legte sie sich die Hand auf die Augen. Dann richtete sie den Blick an die Decke, verschränkte die Arme vor der Brust, während sie wütend mit den zehn Zentimeter hohen High Heels aufstampfte. „Wie konnte ich nur so dumm sein!“
Schnell ging Brandon auf sie zu und nahm sie bei den Schultern. „Hören Sie auf damit. Sie sind eine der klügsten Frauen, die ich kenne.“
„Vielleicht was den Job betrifft. Aber nicht, wenn es um Männer geht.“
Hm, dann scheint sie im Augenblick nichts anderes als Flirten und Verführen im Kopf zu haben . Und ich auch . Aber warum? In all den Jahren hatte Kelly nie irgendeinen Namen fallen lassen oder auch nur angedeutet, dass sie verliebt sei. Und jetzt wollte sie plötzlich irgendeinen Mann verführen? Aber wen? Kannte Brandon ihn? Und war er auch gut genug für Kelly? „Für wen haben Sie sich denn so schön gemacht?“
„Für Roger. Meinen Exfreund. Aber ich hätte mir gleich denken können, dass es nicht funktioniert.“
„Wer ist denn Roger?“ Einerseits war Brandon froh, dass sie es nicht auf ihn abgesehen hatte, denn so etwas konnte er am Arbeitsplatz nicht gebrauchen. Andererseits …
„Das habe ich doch gerade gesagt. Mein Exfreund. Roger Hempstead.“ Mit einer schnellen Bewegung löste sie sich aus Brandons Griff. „Wir haben uns vor ein paar Jahren getrennt, und seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen.“
„Wann haben Sie sich denn getrennt?“
„Vor ungefähr fünf Jahren.“
„Also kurz bevor Sie bei uns angefangen haben.“
„Ja.“ Leise seufzend ließ sie sich auf den Stuhl fallen. „Nachdem wir uns getrennt hatten, konnte ich nicht mehr in der kleinen Stadt bleiben, wo jeder jeden beobachtet. Also beschloss ich, möglichst weit wegzuziehen. Glücklicherweise fand ich dann diesen Job hier.“
„Darüber bin ich auch froh. Aber es muss ja eine traumatische Trennung gewesen sein.“
„Ziemlich schlimm. Aber jetzt bin ich darüber hinweg.“
„Wirklich?“
„Ja. Zumindest war ich das, bis ich herausgefunden hatte, dass Rogers Firma in der nächsten Woche hier eine Tagung abhalten wird. Er wird also nächste Woche hier sein!“ Langsam hob sie den Kopf und sah Brandon traurig an. „Und ich wollte, dass mein Anblick ihn einfach umhaut.“
„Ach so.“ Er lehnte sich gegen die Schreibtischkante. „Wenn es Sie irgendwie tröstet, kann ich Ihnen garantieren, dass er
Weitere Kostenlose Bücher