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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Daran hab’ ich gar nicht gedacht. Böse?«
    »Na ja — jetzt nicht mehr. Wir
haben noch eine Stunde Zeit, bis wir zum Flughafen müssen. Was zu trinken ?«
    »Wo hast du das Geld hingetan ?«
    »Unters Bett.« Ich grinste
albern. »Ein besseres Versteck ist mir nicht eingefallen .«
    »Wir sollten uns besser nicht
zu weit davon entfernen«, sagte Baby heiser. »Wie wär’s denn mit genau darüber ?«
    Während sie noch sprach,
knöpfte sie das Jackett ihres eleganten Leinenkostüms auf und ließ es von ihren
Schultern gleiten.
    »Wir haben doch wahrhaftig
Grund zum Feiern, Schatz .« Ihre Finger machten sich an
der Bluse zu schaffen. »Hast du nicht gesagt, daß wir noch eine Stunde Zeit
haben ?«
    »Haben wir .« Meine Stimme klang nicht ganz fest.
    »Weißt du was ?« fragte sie leichthin. »Ich habe noch nie mit einem Mann und einer Million
Dollar gleichzeitig geschlafen .«
    Sie ging in das Schlafzimmer
hinüber, und ich folgte ihr. Neben dem Bett stand ein Radio, das ich in den
drei Monaten, seit ich hier wohnte, noch kein einziges Mal angedreht hatte.
Baby drückte den Knopf — sanfte, sentimentale Musik ertönte.
    Sie legte sich aufs Bett und
schloß die Augen. »Sanfte Musik und wilde Liebe.«
    Ich setzte mich neben sie auf
die Kante, und meine Hände streichelten ihren Körper.
    »Mike...« Sie seufzte zufrieden
auf. »Einen Augenblick lang dachte ich, du hättest irgendwas, weil du so
komisch warst .«
    »Und wenn schon — jetzt hab’
ich es vergessen .« Meine Stimme war unsicher. »Wenn du
im Flugzeug wieder so eine Anwandlung bekommst, was tun wir dann ?«
    Baby öffnete die Augen und sah
mich hungrig an. » Red nicht soviel «,
flüsterte sie.
    Meine Finger glitten weiter.
Ihre Augen hatten sich wieder geschlossen, und tief aus ihrer Kehle drangen
zustimmende Laute. Plötzlich hörte die Musik im Radio auf, und eine
unpersönliche Stimme kündete eine kurze Durchsage an.
    »Stell das verdammte Ding ab«,
drängte Baby.
    »Sofort.« Ich streckte den Arm
aus, doch als meine Finger nach dem Knopf suchten, erstarrte ich in der
Bewegung.
    »...die Leiche wurde im
Wandschrank des Schlafzimmers um fünf Uhr heute nachmittag gefunden. Auf einen anonymen Anruf hin
drang die Polizei in die Wohnung ein und fand Davis erdrosselt vor. Es wird
angenommen, daß er im Verlauf eines Machtkampfes zwischen zwei Banden...«
    »Was?« Baby hatte sich
aufgesetzt und starrte mich aus schreckgeweiteten Augen an.
    »Still! Hör zu !« fauchte ich sie an.
    »... nach einer Frau gesucht, die
mit dem Opfer zusammenlebte. Der Name der Frau ist Barbara Mannering .
Sie ist dunkelhaarig, fünfundzwanzig Jahre alt, Größe...«
    Ich drehte den Apparat ab.
Grabesstille lag über dem Raum.
    »Mike?« Babys Stimme zitterte,
als sie meinen Namen sagte. »Mike, was ist denn passiert ?«
    »Keine Ahnung«, gab ich dumpf
zurück. »Das werde ich aber schnellstens herausfinden .«
    Meine Finger legten sich um
ihren Hals und drückten langsam zu. »Sag mir bitte, meine Süße, warum hast du
ihn umgebracht ?«
     
     
     

4
     
    Ihre Augen weiteten sich
entsetzt, während ihre Finger vergebens versuchten, meine Hand fortzuzerren.
Ich drückte härter zu, bis sie kaum mehr atmen konnte. Alle Farbe wich aus
ihrem Gesicht, sie zuckte, schließlich wurde ihr Körper schlaff. Im gleichen
Moment erkannte ich, daß es gar nichts nützte, Baby zu erwürgen. Ich lockerte
meinen Griff, bewegte meine verkrampften Finger, stand auf und ging ins
Wohnzimmer.
    Ich war bei meinem zweiten
Glas, als sie auf Strümpfen ankam.
    »Mike.« Sie konnte nur
krächzen. »Ich brauche was zu trinken .«
    » Bedien dich«, sagte ich gleichgültig. »Die Wohnung kannst du auch haben. Ich haue
nämlich ab .«
    Sie trat an die Bar und goß
sich ein Glas ein. Die klingelnden Eisstücke hörten sich an wie Grabglocken für
Edmund Davis. Gierig stürzte sie den Inhalt herunter, füllte nach, und jetzt
war ihre Hand schon etwas fester.
    »Mike, du hast mich beinahe
umgebracht .«
    Ich wandte meinen Kopf und sah,
daß sie wieder Rock und Bluse anhatte. Ihr Hals zeigte häßliche rote Flecken, die zu dem verschmierten Lippenstift um ihren Mund paßten .
    »Du hast mich geleimt, Süße«,
sagte ich kalt. »Du hast von Anfang an vorgehabt, Davis umzubringen. Die Rolle
des Blödels liegt mir nicht .«
    »Das ist nicht wahr, Mike«,
beteuerte sie wild. »Du mußt mir glauben. Ich habe Edmund nicht getötet.
Verdammt noch mal, Schatz, warum sollte ich denn? Willst du mir das

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