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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie denn so dringend
zu verkaufen ?« fragte sie mit gelangweilter Stimme.
    »Wo ist Steve ?« fragte ich kurz.
    Sie überlegte einen Augenblick.
»Wer will ihn um diese Zeit sprechen ?«
    »Mike Farrel «,
sagte ich. »Es eilt .«
    »Da müssen Sie aber schon was
anzubieten haben, wenn Sie Steve jetzt stören wollen. Mann, sind Sie aber
nervös .«
    Sie verschwand in der Wohnung,
während ich mir eine Zigarette ansteckte und wartete. Eine Minute danach
erschien Steve, nicht sehr erfreut.
    »Verdammt noch mal, Mike«,
sagte er wütend. »Ich bin beschäftigt. Hat es nicht Zeit ?«
    »Nein«, sagte ich lakonisch.
    »Sei doch nicht so herzlos«,
jammerte er. »Ich habe das Goldköpfchen zum erstenmal hier, jetzt sollte es gerade richtig gemütlich werden .«
    »Steve«, begann ich vorsichtig,
»wie war’s? Fünftausend Dollar für eine Nacht Arbeit, und dafür spielt ihr ein
andermal Haschmich .«
    Lucas sah mich argwöhnisch an,
aber ein Blick in mein Gesicht mußte ihm gezeigt haben, daß ich keine Scherze
machte.
    »Soll ich jemand dafür
umbringen ?« fragte er. »Willst du die Bank von
gegenüber ausrauben ?«
    Ich holte meine Brieftasche aus
der Jacke und zog die Reiseschecks hervor. »Hier sind zweitausend als
Anzahlung«, sagte ich und unterschrieb die Schecks — gegen die Tür gelehnt.
»Einverstanden?«
    »Du weißt, daß ich nicht
widerstehen kann, Mike .« Er seufzte leise und steckte
die Schecks in seine Hüfttasche. »Warte einen Augenblick .« Er verschwand in der Wohnung.
    Fünf Minuten später kam die
Blonde heraus, Hände tief in den Hosentaschen vergraben. Sie blickte mich
schnippisch an, als sie an mir vorbeiging. »Kann mir nicht vorstellen, was Sie
zu verkaufen haben, das besser ist als ich«, sagte sie verwundert.
    »Wie wär’s, wenn Sie es mal mit
’ner neuen Frisur versuchten, Süße«, riet ich ihr. »Kämmen Sie die Mäuse aus,
Sie werden sehen, wie Ihnen das steht .« Ich trat in
die Wohnung und schlug die Tür hinter mir zu.
    »Hierher, Mike !« rief Steve.
    Ich trat in das Wohnzimmer.
Steve war damit beschäftigt, zwei Drinks zu machen; sein Gesicht blieb wachsam.
    »Halten wir uns nicht mit
Förmlichkeiten auf«, sagte ich. »Wir haben wenig Zeit .«
    »Für einen Drink ist immer
Zeit«, sagte er leichthin. »Also, was soll ich für die fünftausend tun ?«
    »Dich erst einmal anziehen«,
sagte ich. »Und zwar etwas Seriöses.«
    »Wie für ’n Kondolenzbesuch ?« fragte er.
    Das hätte er nicht sagen
sollen.
    Lucas reichte mir mein Glas,
dann nahm er seines mit ins Schlafzimmer, wohin ich ihm folgte. Er holte einen
anthrazitfarbenen Anzug aus dem Schrank und hielt ihn mir zur Begutachtung
unter die Nase.
    »Gut«, stimmte ich bei.
    »Freut mich, daß er dir
gefällt«, grinste Steve. »Wie wär’s, wenn du mich kurz informieren würdest? Ich
ziehe mich derweil an .«
    »Wir werden drei Leute
besuchen«, begann ich vorsichtig. »Oder vielleicht auch nur einen oder zwei,
wenn ich gleich den Richtigen finde .«
    »Damit weiß ich aber ’ne Menge .« Er knöpfte sein weißes Hemd zu und begann sich eine
silbergraue Krawatte zu binden. »Hast du nicht ein paar vertrauliche
Informationen? «
    »Zuerst gehen wir zu Johnny
Kahn«, fügte ich hinzu.
    »Kenne ich nur dem Namen nach«,
sagte Steve lässig. »Handelt es sich um einen formellen Besuch ?«
    »Ich werde behaupten, ich käme
vom Syndikat«, sagte ich. »Im Auftrag von Vitrelli .
Ich muß den Kerl finden, der heute nachmittag Edmund
Davis umgelegt hat .«
    Er schlüpfte in das Jackett,
richtete vor dem Spiegel das Taschentuch in seiner Brusttasche und wandte sich
mir zu.
    »Es liegt wohl an der Hitze.
Ich hatte eben die komische Vorstellung, du hättest was von Syndikat gesagt .«
    »Du hast ganz richtig gehört .«
    »Aha.« Steve holte tief Luft.
»Nun, es war eine nette Idee von dir, und ich hätte die fünftausend wirklich
gut gebrauchen können, Mike...«
    »Es ist aber mein völliger
Ernst«, drängte ich.
    »Meiner auch, Freund.« Er
schüttelte den Kopf. »Damit möchte ich nichts zu tun haben, nicht einmal für
fünfzigtausend .«
    »Zehn ?« fragte ich heiser.
    Steves Augen waren fest auf
mein Gesicht geheftet. »Bei einem solchen Spiel kann man sehr plötzlich sterben .«
    »Fünfzehn?«
    Seine Finger fuhren über den
dünnen Schnurrbart, immer noch starrte er mich gespannt an.
    »Für fünfzehntausend Dollar
suche ich meinen eigenen Sarg aus«, sagte er dann leise. »Zehntausend als
Anzahlung, dann mache ich mit

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