Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:

    »Aber wer?«
    »Ja, wer wohl?«
    »Ob Davis noch eine andere
Freundin gehabt hat ?«
    »Vielleicht guckst du mich mal
etwas genauer an und denkst dann noch einmal darüber nach, ob das sehr
wahrscheinlich ist .«
    »Okay«, stimmte ich zu. »Also
wer?«
    Sie überlegte eine Weile. »Es
müßte jemand sein, der sehr nahe mit ihm zusammengearbeitet hat. Jemand, dem er
unbedingt traute. Vielleicht irgendein großes Tier aus seiner eigenen
Mannschaft?«
    »Hm! Die Beschreibung würde auf
drei Personen zutreffen«, sagte ich langsam. »Ich kann mich sogar an ihre Namen
erinnern, ich habe das verdammte Dossier immer noch im Kopf: Kahn, Holland und
Platt .«
    Baby klatschte begeistert in
die Hände. »Prächtig. Je länger ich es mir überlege, desto sicherer bin ich,
daß es einer von den dreien sein muß .«
    »Und wie sollen wir ihn
überführen ?«
    »Nicht wir, Schatz..., du«,
korrigierte sie mich sanft. »Wenn ich auch nur den Kopf vor die Tür stecke, hat
mich die Polizei beim Wickel. Tut mir leid, das mußt du ganz allein erledigen .«
    »He«, sagte ich, »wie stellst
du dir das vor? Ich bin leider kein Fernsehdetektiv, der immer einen dicken
Freund bei der Polizei hat .«
    »Wenn du doch nur richtig
nachdenken wolltest, Mike«, sagte sie vorwurfsvoll. »Du kannst das Syndikat für
uns arbeiten lassen .«
    »Also rufe ich Vitrelli an und sage ihm, er soll sich gefälligst ein
bißchen beeilen, oder wie ?«
    »Möglicherweise geht es
leichter, als wir uns im Moment vorstellen«, sagte Baby vorsichtig. »Du könntest
die drei nacheinander aufsuchen. Sagst, du kämst von Vitrelli ,
und erzählst ihnen die Geschichte von der Million
Dollar. Die werden mit offenem Mund zuhören. Du brauchst dann nur aufzupassen,
wer von den dreien nicht ganz so erstaunt ist — nämlich der, dem Edmund die
Sache selber erzählte und der ihn dafür umgelegt hat .«
    »Gefällt mir nicht«, sagte ich.
»Du kannst immer alles so drehen, daß es sich einfach anhört .«
    »Du kennst doch alle Daten und
Adressen aus dem Dossier, Schatz«, sagte sie ungerührt.
    Ich schüttelte den Kopf.
»Verflucht noch mal, ich türme .«
    Die grüngesprenkelten Augen
starrten mich ein paar Sekunden eisig an.
    »Bedaure, Mike .« Ihre Stimme wurde vollkommen ausdruckslos. »Das kann ich
nicht zulassen. Ehe du in diesem Fall noch aus dem Haus bist, rufe ich Alex Vitrelli an und sage ihm, daß du Davis ermordet hast. Ich
werde auch erzählen, daß du mich eben gewürgt und für tot zurückgelassen hast .«
    Mit einer Hand berührte sie
leicht die Blutergüsse an ihrem Hals. »Das ist wohl Beweis genug, was meinst du ?«
    Einen Augenblick lang war ich
versucht, die angefangene Arbeit zu Ende zu bringen, dann beruhigte ich mich.
Ich hatte keine Wahl. Baby hatte mich an der Angel.
    »Johnny Kahn hat einen Nachtklub,
das Flamingo, nicht wahr ?« fragte ich steif.
    »Ja.« Babys Stimme war immer
noch ausdruckslos. »Hast du eine Pistole, Mike? Die würde sich gut ausmachen,
gibt der Sache den richtigen Gangsteranstrich .«
    Ich ging an meinen
Schreibtisch, holte die Waffe und mein Geld aus der Schublade und steckte
beides ein. Dann telefonierte ich nach einem Taxi.
    »Viel Glück, Schatz«, sagte
Baby sanft, als ich auf die Tür zuging. »Ruf mich an, wenn du den Namen des
Mörders weißt, dann kann ich ein Treffen mit Vitrelli arrangieren .«
    Als ich aus dem Haus trat,
wartete das Auto schon auf mich. Auf der Fahrt versuchte ich, noch einmal alles
zu überlegen. Baby hatte recht ; unsere einzige Chance
war, den Mörder schnell zu finden und ihn dem Syndikat zu übergeben, ehe die
uns fanden. Aber was passierte, wenn ich die Sache verdarb? Wenn ich den Mörder
nicht fand, war es das Ende für Baby und mich.
    Ich war mir nicht ganz klar, ob
ich die Sache allein schaffen konnte. Ich brauchte Hilfe. Baby hätte herrlich gepaßt , aber aus verständlichen Gründen mußte ich sie
draußen lassen. Also jemand anders. Jemand mit Köpfchen, der einen richtigen
Gangster mimen konnte, einen ganz kühlen Burschen mit Pokergesicht. Und da fiel
er mir ein.
     
    Ich drückte auf den
Klingelknopf vor der Wohnung und wartete ungeduldig. Nichts rührte sich, darum
drückte ich noch ein zweites Mal. Diesmal ließ ich meinen Finger gleich drauf.
Da öffnete sich die Tür, und ein Mädchen stand vor mir.
    Sie war blond und schlank,
hatte schwarzgetuschte Augenlider und eine wilde Frisur. Sie trug einen engen
schwarzen Pullover und dazu verblichene Blue jeans .
    »Was haben

Weitere Kostenlose Bücher