Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
her. Aber Ihr Syndikat wird ihm das nicht durchgehen lassen, oder ?«
    »Wenn man Alex Vitrelli betrügt, hat das Folgen«, meinte ich.
    Rita lächelte zufrieden und
drängte ihren Körper noch enger gegen mich.
    »Schwarz steht mir gut, Mike«,
flüsterte sie. Ich sehe wirklich toll in Schwarz aus .«
    »Sie werden immer toll
aussehen, Süße«, gab ich zurück. »Mit oder ohne was an.«
    »Frecher Kerl!« Sie legte mir
einen Finger auf die Lippen, preßte ihre Hüfte noch einmal an mich und löste
sich dann in einer katzenhaften Bewegung.
    »Wenn das Syndikat übernimmt,
werden Sie wohl viel zu tun bekommen, Mike«, sagte sie.
    »Bestimmt .«
    »Kommen Sie doch nach der
Beerdigung mal bei mir vorbei«, sagte sie gleichmütig. »Eine Witwe ist immer
trostbedürftig .« In ihren Augen stieg plötzlich ein
Funke auf. »Meinen Sie, daß ich mir auch schwarze Wäsche besorgen sollte? Das
würde doch zeigen, daß mein Schmerz wirklich tief geht !«
    Die Tür mit der
Sicherheitskette öffnete sich einen Spalt, und Julie Holland schaute mich
ungeduldig an.
    »Da sind Sie ja schon wieder«,
sagte sie eisig. »Schlafen Sie eigentlich überhaupt nicht? Es ist ja tiefste
Nacht .«
    »Wir haben noch etwas zu
bereden«, sagte ich. »Wie wär’s, wenn Sie mich hereinließen ?«
    Einen Moment zögerte sie, dann
machte sie die Kette auf. »Aber bitte kurz.«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer
und kam mir vor, als wäre ich mein ganzes Leben lang Leuten in ihre Wohnzimmer
gefolgt; die Räume waren zwar verschieden, die Unterhaltung immer dieselbe.
    Julie Holland harte ein
feuerrotes Nachthemd an, darüber den passenden Morgenmantel. Beides ging ihr
bis zu den Knien, und zum erstenmal bemerkte ich, daß
sie nicht nur eine Frau, sondern auch höchst begehrenswert war. Aber diese
Anwandlung dauerte nur fünf Sekunden, dann erinnerte ich mich an den Grund
meines Kommens.
    Sie setzte sich auf die Couch,
zündete sich eine Zigarette an und schaute zu mir hoch.
    »Also, Mr. Farrel «,
sagte sie nüchtern. »Was gibt es so Wichtiges, daß Sie mich mitten in der Nacht
stören müssen ?«
    »Ich werde mich so kurz wie
möglich fassen .«
    »Ich bitte darum .«
    »Ich komme gerade von Arthur
Platt«, sagte ich.
    »Wie interessant.«
    »Ja. Seine Frau war noch viel
interessanter — die hat sich von Ihnen nicht an der Nase herumführen lassen .«
    »Wollen Sie sich vielleicht
etwas deutlicher ausdrücken ?«
    Ich grinste sie an. »Die Dame
hat ihren Ehemann seit längerer Zeit von einem Privatdetektiv beobachten
lassen. Ich mußte richtig lachen... Da habe ich mir eingebildet, Sie wären eine
Frau von Format, dabei geben Sie sich mit diesem glatzköpfigen, kurzsichtigen
und fetten Kerl ab .«
    Langsam stand sie auf, ihr
Gesicht war verächtlich geworden.
    »Sie sind widerlich«, sagte sie
leise. »Machen Sie, daß Sie rauskommen !«
    »So, ich bin also widerlich .« Ich lachte ihr ins Gesicht. »Von Ihnen, Puppe, hört sich
das besonders komisch an. Sie sollten mal hören, wie Rita Platt von Ihnen
spricht — widerlich ist direkt noch milde .«
    Julie Hollands Gesicht überzog
sich mit tiefem Rot. »Schön, ich habe also Arthur in letzter Zeit ein paarmal
gesehen, und seine Frau weiß davon und Sie ebenfalls. Was hat das schon zu bedeuten ?«
    »Das kann eine ganze Menge
bedeuten«, höhnte ich. »Ich habe Ihnen schon gesagt, daß einer von seinen drei
engsten Mitarbeitern Davis umgebracht haben muß. Jetzt entdecke ich, daß zwei
von ihnen heimlich verbündet waren, sogar sehr eng verbündet. Hat Platt
vielleicht auch eine Couch in seinem Büro stehen ?«
    »Müssen wir in Einzelheiten
gehen ?« Sie schleuderte mir die Worte beinahe ins
Gesicht. »Obwohl ich mir vorstellen kann, daß ein Typ wie Sie wahrscheinlich in
Einzelheiten zu schwelgen liebt .«
    »Bitte!« Ich zitterte in
übertriebenem Entsetzen. »Keine Einzelheiten über Arthur. Ich habe noch nicht
gegessen .«
    »Sie!« Wie eine Wildkatze kam
sie auf mich zu und versuchte, mir ihre Nägel ins Gesicht zu schlagen.
    Ich griff nach ihren
Handgelenken und bog sie nach unten, bis sie hilflos zu zappeln begann.
    »Sehen wir uns die Sache einmal
von Arthurs Standpunkt an«, sagte ich leichthin. »Davis berichtet ihm unter dem
Siegel tiefster Verschwiegenheit von der Transaktion, die er mit dem Syndikat
vorhat, und von seinem Plan, sofort nach der Abwicklung nach Europa zu fliegen.
Das bringt Arthur auf die Idee. Jetzt konnte er einfach seine Frau verlassen,
ohne sich um die Kosten zu

Weitere Kostenlose Bücher