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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zählte nach und
verstaute sie sorgfältig in seiner Brieftasche. »Also, Mike, wenn du mich noch
mal brauchen solltest… fünfzehntausend und ein Anruf, das genügt .«
    Ich stand auf der Straße und
sah den Schlußlichtern seines Wagens nach, bis sie um
eine Kurve verschwanden; dann trat ich ins Haus. Im Fahrstuhl dachte ich noch
einmal an die Situation in der Garage und an Vitrelli .
Der Name Farrel war zwar nicht besonders selten, und
im Telefonbuch stand ich auch nicht. Alles hing davon ab, wie lange es dauerte,
bis er an Cory geriet.
    Gerade, als ich den Schlüssel
im Schloß umdrehte, fiel mir ein, daß ich Baby geraten hatte, die Tür von innen
abzuschließen. Aber im gleichen Moment öffnete sich die Tür. Der Flur lag
finster vor mir. Meine Hand fand den Lichtschalter, ich trat ein und warf die
Tür hinter mir zu.
    »Baby«, rief ich leise. »Ich
bin’s .«
    Sie war weder im Wohnzimmer
noch in der Küche, auch nicht im Bad. Ich klopfte an die Schlafzimmertür.
»Schläfst du schon ?« Sie antwortete nicht, also mußte
sie wohl schon fest schlafen. Leise öffnete ich die Tür und machte Licht.
    Das Zimmer war leer. Das Bett
zeigte noch, wo sie am Nachmittag gelegen hatte, sonst verriet nichts, daß sie
je in dieser Wohnung gewesen war. Mit steifen Schritten ging ich zum Bett und
ließ mich auf die Knie nieder. Unter dem Bett stand nichts, gar nichts. Baby
war verschwunden und hatte die Million mitgenommen.
    Im Wohnzimmer machte ich mir
einen Drink zurecht und überlegte. Sie mußte die ganze Sache von Anfang an
geplant haben. Nachdem ich meine Aufgabe erfüllt hatte, konnte sie mich
sitzenlassen und mit der Beute verschwinden. Trotzdem stimmte etwas nicht an der
Sache. Die Polizei war hinter ihr her, aus der Stadt konnte sie nicht mehr
entkommen, und Vitrelli suchte sie gleichfalls. Sie
hatte recht , als sie sagte, unsere einzige Chance sei,
den wahren Mörder zu finden.
    Plötzlich überkam mich würgende
Angst. Wenn sie die Wohnung vielleicht nicht freiwillig verlassen hatte?
Vielleicht hatte Vitrelli nachgeholfen und sie und
das Geld geschnappt? Das hieß aber, daß er wiederkommen wollte, um mich zu
schnappen.
     
     
     

8
     
    Der Gong ertönte, ich griff
nach meiner Pistole und ging zur Tür. »Wer ist da ?«
    »Steve Lucas.«
    Ich ließ ihn ein und schloß die
Tür hinter ihm ab. Wir setzten uns ins Wohnzimmer, ich machte ihm etwas zu
trinken und goß mir ein zweites Glas ein.
    »Als ich vorhin sagte, für
fünfzehntausend sei ich immer zu haben, hatte ich keine solch schnelle Reaktion
erwartet«, begann Steve milde. »Mach nur so weiter, dann kann ich mich in ein
paar Tagen zur Ruhe setzen .«
    »Jetzt sitze ich richtig in der
Tinte, Freund«, sagte ich nüchtern. »Hör dir die Sache lieber erst an, ehe du
zusagst .«
    Und ich berichtete ihm
ausführlich alles, vom Beginn des Pokerspiels an bis zu dem Moment, als ich
sein Schäferstündchen am frühen Abend unterbrach. Er saß danach eine Weile
schweigend da und fuhr sich mit dem Finger über den dünnen Schnurrbart.
    »Kluge Leute würden dir raten,
dich sehr geschwind aus dem Staub zu machen«, sagte ich. »Und ich könnte es dir
nicht einmal übelnehmen .«
    »Die Million bist du los«,
überlegte er vorsichtig. »Die Dame ebenfalls. Dafür hast du das Syndikat auf
den Fersen, weil die sich einbilden, daß du Davis umgelegt hast. Freund, du
hast mehr Sorgen als ein Dutzend Leute in einem ganzen Leben .«
    »Wem sagst du das ?« grollte ich.
    »Okay, du willst das Geld
wiederhaben, und ich mache mit. Zehntausend auf den Tisch und fünfundzwanzig
Prozent, wenn wir die Moneten zurückhaben.«
    Ich überlegte eine Minute. »Da
gibt es ein paar Schwierigkeiten, Steve«, sagte ich. »Zunächst: Wenn ich dir
jetzt noch zehntausend gebe, bin ich beinahe blank .«
    »Wirklich? Nun, du warst sehr großzügig
in den letzten paar Stunden, Freund. Mit siebeneinhalbtausend bin ich auch
zufrieden«, bot er an.
    »Der zweite Haken wäre: Ich
weiß gar nicht, ob ich noch so wild auf die Million bin. Die Sache ist mir zu
heiß, ich bin nur ein kleiner Pinscher. Ich will nachts gut schlafen und ab und
zu Poker spielen. Das Syndikat mit Typen wie Vitrelli und Diakon ist mir zuviel . Selbst Baby ist für meinen
Geschmack zu exotisch .«
    »Was willst du denn eigentlich ?« fragte Steve geduldig.
    »Ruhe. Ich will mit Vitrelli ins reine kommen. Das
bedeutet aber, daß ich den Mörder fassen muß .«
    Steve drehte das Glas zwischen
seinen Fingern. »Wie ist das

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