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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Glück«, schlug Steve munter vor.
    »Das haben wir auch nötig«,
sagte ich trocken.
     
     
     

7
     
    Das Haus lag außerhalb der
Stadt auf einem Hügel, mit dem Blick auf das Häusermeer und den Pazifik. Dieser
Vorort ist so exklusiv, daß die Makler sich erst im Gesellschaftsalmanach
vergewissern, ehe sie bereit sind, das Geld eines Kunden anzunehmen.
    Der Kerl, der uns die Tür
öffnete und uns hinter seiner horngefaßten Brille
argwöhnisch betrachtete, schien sich gerade einen gemütlichen Abend gegönnt zu
haben. Das allein schon erweckte in mir den Wunsch, ihm eine Bombe zwischen die
Füße zu setzen.
    »Sie sind Platt ?« fragte ich kurz.
    »Stimmt .« Er kratzte sich den Kopf. »Und wer sind Sie ?«
    » Farrel «,
antwortete ich. »Ich komme von Alex Vitrelli .«
    »Aha.« Jetzt kratzte er sich
etwas über der Gürtellinie. »Wollen Sie hereinkommen, Mr. Farrel ?
Bitte bringen Sie Ihren Freund doch mit .« Er blickte
fragend auf Steve.
    »Mr. Lucas«, erklärte ich.
    »Freut mich, Mr. Lucas«, sagte
er.
    »Hm«, brummte Steve.
    Wir folgten Platt durch das
Haus in das getäfelte Wohnzimmer. Alles war sehr gepflegt. Die Möbel und die
Inneneinrichtung waren frühes Hollywood, viel Holz im Hüttencharakter; wenn man
einem Innenarchitekten zehn- oder fünfzehntausend zahlt, kann man auch etwas
dafür erwarten.
    Der Rotkopf, der sich da in
einem Sessel räkelte, paßte nicht ganz zum Stil des
Hauses. Diese Dame hatte mehr Treibhauscharakter — vielleicht wollte Platt
durch sie Heizungskosten sparen.
    Sie trug eine aprikosenfarbige
Seidenbluse, die ziemlich aufreizend ihre schweren Brüste betonte, dazu ein
Paar Shorts, die wahrhaftig kurz waren. Zuerst nahm man nur das rote Haar und
die wohlgeformten Beine wahr; es dauerte eine ganze Zeit, bis man endlich Zeit
für den nicht uninteressanten Rest fand.
    »Schätzchen«, sagte Platt
nervös, »darf ich dir Mr. Farrel und Mr. Lucas
vorstellen. Die Herren sind — Geschäftsfreunde .« Dann
deutete er auf die Rothaarige. »Meine Frau.«
    Sie betrachtete uns einen
Augenblick abschätzend, dann nickte sie.
    »Wenn du uns für einen
Augenblick entschuldigen willst, Rita«, sagte er mit falscher Herzlichkeit.
»Wir verschwinden in mein Arbeitszimmer, damit du dich nicht langweilst .«
    »Aber sicher«, sagte sie
gleichgültig. Ihre Stimme hörte sich wie das Rauschen schwerer Seide an.
    Das Arbeitszimmer war noch
eindrucksvoller als das Wohnzimmer. Typisch »Schöner wohnen «
oder so, bis zu dem halben Dutzend Jagddrucken an den Wänden und dem
Gewehrschrank, in dem vier spiegelblanke Büchsen standen. Kein Wunder, daß sie
so blank waren, kein Mensch hatte sie jemals benutzt.
    Platt schloß die Tür sorgfältig
hinter uns und wandte sich uns zu. »Jetzt können wir offen reden, meine
Herren«, sagte er erleichtert. »Was verschafft mir die Ehre, einen Vertreter
von Alex Vitrelli bei mir zu sehen ?«
    Ich betete die Geschichte zum drittenmal herunter. Aufmerksam hörte er zu.
    »Das überrascht mich nicht, Mr. Farrel «, begann er dann ruhig. »Ich meine, daß Kahn,
die Holland und ich als die Hauptverdächtigen angesehen werden. Es war heute
nämlich schon ein Leutnant von der Polizei bei mir, der den gleichen Standpunkt
vertrat. Natürlich wußte er über die innere Organisation nicht Bescheid .«
    »Was haben Sie heute nachmittag gegen vier gemacht ?« fragte ich.
    »Leutnant Hawker hat das auch wissen wollen«, lächelte er zögernd. »Ich war zu Hause, Mr. Farrel . Nach dem Lunch bin ich nicht mehr vor die Tür
gegangen .«
    »Haben Sie Zeugen dafür ?«
    »Nur meine Frau.«
    »Gut«, sagte ich. »Dann
unterhalten Sie sich jetzt mit Steve, während ich mir mal Ihre Frau vornehme .«
    Sein Bauch wabbelte empört.
»Bedaure, Mr. Farrel , das ist unmöglich .«
    Ich grinste ihn bösartig an.
»Und wer will mich daran hindern ?«
    »Bitte!« Seine Augen blickten
mich hinter den dicken Brillengläsern flehend an. »Bitte tun Sie das nicht, Mr. Farrel . Meine Frau weiß nicht, mit welcher Art Geschäften
ich mich befasse. Ich habe ihr bisher immer alles fernhalten können .«
    »Das gehört mit zum
Geschäftsrisiko, Platt«, gab ich zurück. »Sie wird es schon überleben .«
    Ich ging auf die Tür zu, als er
plötzlich meinen Arm ergriff. »Sie werden nicht mit ihr reden, Farrel . Das lasse ich nicht zu .«
    Im gleichen Augenblick stand er
starr und bewegungslos; so reagieren die meisten, wenn man ihnen eine Pistole
an die Rippen drückt.
    »Sie sind aber kein

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