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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eigentlich mit diesem Dossier ?« fragte er sachlich. »Das hast du doch auswendig gelernt, nicht wahr ?«
    »Natürlich. Warum?«
    »Erinnerst du dich noch an
alles ?«
    »Wort für Wort. Ich habe nie im
Leben etwas so gründlich auswendig gelernt«, sagte ich nervös. »Noch in zehn
Jahren werde ich mich daran erinnern .«
    »Das bedeutet also, daß du alle
Informationen, die dem Syndikat eine runde Million wert waren, in deinem Kopf
hast .«
    »Aber ja«, stöhnte ich. »Das
sagte ich doch gerade .«
    »Du könntest sie also überall,
jederzeit und jedem wiederholen. Ich denke dabei an den F.B.I. oder die
Staatsanwaltschaft .«
    Sein Grinsen sollte wohl
tröstlich gemeint sein, wirkte aber keineswegs so. »Tut mir leid ,
Freund, daß ich dir eine schöne Hoffnung rauben muß. Du mußt dir nicht
einbilden, daß du jemals mit dem Syndikat Frieden schließen kannst. Mit den
Informationen in deinem Kopf wirst du, solange du lebst, eine ständige
Bedrohung für diese Leute darstelllen .«
    Mein Magen krampfte sich
zusammen. Ich starrte Steve fassungslos an, und auf einmal wurde mir klar, wie recht er hatte.
    »Natürlich«, stotterte ich.
    Steve zündete sich eine
Zigarette an. »Nun mal langsam, Freund. Sehen wir uns die Tatsachen einmal bei
Licht an. Wenn Vitrelli Baby geschnappt hat, wird er
jede Sekunde hier erscheinen. Selbst wenn nicht... lange kannst du dich vor ihm
nicht verstechen . Er hat seine Leute überall. Damit
mußt du dich abfinden .«
    »Weiß ich«, sagte ich
hoffnungslos. »Aber was soll ich tun? Mir selber den Hals abschneiden, um sie
zu ärgern ?«
    »Geh zur Polizei und beantrage
Schutzhaft«, sagte er ruhig.
    Ich starrte ihn an, dann fing
ich an zu lachen. »Du bist wohl total plemplem! Was soll ich ihnen denn
erzählen? Daß ich der Kerl bin, der Davis um seine Million betrügen wollte? Daß
ich ihm eins über den Kopf gegeben und zugesehen habe, wie Baby ihm die Spritze verpaßte ? Klar, Sir, wir haben Alex Vitrelli an der Nase herumgeführt, aber dann ist mir die
Dame durchgegangen und hat das Geld mitgenommen, und jetzt habe ich das
Syndikat auf den Fersen, und darum brauche ich Polizeischutz. Bitte glauben Sie
mir, ich habe Davis nicht erdrosselt, nein, ich weiß auch nicht, wer es getan
hat, aber vielleicht war es Selbstmord, Leutnant .«
    Ich ließ meine Faust auf den
Tisch fallen. »Kannst du dir vorstellen, daß Hawker mir das abnimmt? Fünf Minuten nachdem ich ihm das erzählt habe, schickt er mich
in die Todeszelle .«
    Steve ließ sich nicht
beeindrucken. »Schön, vielleicht lacht sich Hawker tot, wenn er die Story zum erstenmal hört. Dann
fängst du an, das Dossier aufzusagen, Wort für Wort. Nach den ersten paar
Seiten wird er schon aufhören zu lachen. Und ehe du fertig bist, glaubt er dir .«
    Neben mir schrillte das
Telefon, vor Schreck ging ich beinahe in die Luft.
    »Willst du wirklich antworten ?« fragte Steve warnend.
    »Verdammt noch mal, schlimmer
kann’s nicht werden .« Ich ging an den Apparat und nahm
den Hörer hoch. » Farrel .«
    »Mike?« Die Stimme kam von so
weit her, daß ich sie kaum hören konnte.
    »Ja. Bitte etwas lauter, ich
kann Sie nicht verstehen .«
    »Mike!« Jetzt klang es
deutlicher, und ich konnte ein Schluchzen hören. »Ich bin’s, Baby .«
    »Baby?« Ich blickte Steve
verständnislos an. »Verdammt, warum bist du weggelaufen ?«
    »Ich konnte nicht anders, sie
haben die Wohnung gefunden, Stoner und dieser Mann, der wie der Tod aussieht .« Ihre Stimme wurde leiser. »Sie haben das Geld gefunden
und mitgenommen .«
    »Wo bist du jetzt ?« fragte ich scharf.
    »Sie haben mich in eine Garage
gebracht«, antwortete sie. »Unter der Erde, wo, weiß ich nicht. Alex Vitrelli war da. Er wollte die ganze Geschichte. Er hat den
Diakon auf mich losgelassen, Mike .«
    »Hast du alles gesagt ?«
    Sie antwortete nicht. »Baby !« schrie ich. »Baby, bist du noch da ?«
    »Alles ist so schrecklich, Mike .« Es war nur ein Flüstern. »Er ist — unmenschlich. Vitrelli wollte nicht glauben, daß wir Davis nicht auf dem
Gewissen haben. Er hat Stoner und den Diakon zu dir geschickt .«
    »Wann?«
    »Vor zehn Minuten, glaube ich .« Ihre Stimme klang plötzlich stärker und bekam einen
bittenden Klang. »Sie haben mich mit Vitrelli allein
gelassen, sie dachten wohl, ich könnte mich nicht mehr bewegen. Vitrelli hat seine Pistole auf den Tisch gelegt, ich hab’
sie genommen...« Und schrill: »Ich... ich habe ihn getötet, er liegt da auf dem
Boden, überall

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