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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Flug. Die Bimmel ertönte ein weiteres Mal und deute die große Pause an.
Neben Klößchen hatte heute auch Karl sein Referat gehalten. Er hatte von dem im
mittelalterlichen Frankreich beliebten Soule erzählt. Dass dabei ein mit
Heu ausgestopfter Lederball durch ein Stadt- oder Burgtor getrieben werden
musste, hatte viele Schüler belustigt. Klößchen und Karl hatten ihre Vorträge
beendet und bauten nun gemeinsam mit ihrem Deutschlehrer Herrn Schiller Laptop,
Beamer und Leinwand ab.
    Tim wickelte das
Verlängerungskabel auf. »Das war echt super, wie ihr beiden das gemacht habt.
Ich bin schon echt gespannt, welche Note euch diese Glanzleistung einbringen
wird.«
    »Das war eine schöne Sache«,
lobte Volker, einer der Mitschüler. »Mir hat dein Referat richtig gut
gefallen«, versicherte er dem angeschlagenen Klößchen. »Körperlich ein Wrack,
aber geistig topfit, wie?«
    TKKG verließen ihre Klasse,
brachten die Technik in den Raum für Lehrmittel und gingen danach auf den
Pausenhof, wo sie herrliches Frühlingswetter im Empfang nahm. Dann schlenderten
sie gemächlich, sich einen Weg durch die dichten Trauben ihrer Mitschüler
bahnend, zu einer Bank an der Halfpipe hinüber, die seit einigen Wochen ihr
Stammplatz war. Einige Skater zeigten gerade ihr Können.
    »Sieht ganz so aus, als gebe es
etwas umsonst«, stellte Klößchen fest und deutete auf ein paar Schüler, die im
Halbkreis beisammenstanden. »Was ist das für eine Zusammenkunft?«, wollte er
wissen.
    Tim, Gaby und Karl hatten den
Auflauf ebenfalls bemerkt. Etwa zehn Schüler hatten sich auf der anderen Seite
des Pausenhofs versammelt. In der Mitte des Kreises stand ein Junge, der von
beachtlichen Körpermaßen war und den sie zunächst nicht erkannten, da er eine
Kappe trug.
    »Hey, ist das nicht der Typ vom
Hueppe-Sportgymnasium, der gestern bei Enzo war?«, rief Tim. »Was hat der denn
bei uns auf der Penne zu suchen? Der will wohl herausfinden, wie gut unser
Fußballteam in diesem Schuljahr ist!«
    »Das ist der erfolgreichste
Torjäger der Hueppe-Schulfußballmannschaft. Der hat’s echt drauf«, wusste Karl.
»Ich hab’s dir ja gestern Abend schon erzählt: Den habe ich neulich bei einem
Spiel gesehen. Ein super Spieler!«
    »Und wie heißt der Typ noch
mal?«, wollte Gaby wissen. »Der sieht so aus, als sei er in einer
Basketballmannschaft besser aufgehoben. Wie groß mag er sein?«
    Karl nahm seine Brille ab und
begann sie umständlich zu putzen. »Magnus Arrantes, aber alle nennen ihn nur
»den Zauberer«. Er müsste übrigens bald Abi machen. Ist schon ein paar Jährchen
älter als wir.«
    Gaby fand den Namen des Jungen
ziemlich eigenartig. »Klingt, als habe er sowohl schwedische als auch
brasilianische Wurzeln...«
    Die vier Freunde bewegten sich
auf die kleine Menschentraube zu. Natürlich interessierte sie es brennend, was
es hier auf ihrem Pausenhof Spannendes zu sehen gab, dass so viele Schüler ihre
Brotzeit zu vergessen schienen.
    »He, Max, was ist denn hier
los?« Tim bahnte sich einen Weg durch die Menge und ging auf einen Jungen aus
der 7. Klasse zu, dessen Gesicht unzählige Sommersprossen bedeckten. Der mit
Max angesprochene Junge starrte wie elektrisiert auf die am Boden auf
Plastiktüten ausgebreiteten Sachen: Fußballtrikots. Er überschlug sich fast vor
Aufregung: »Wie cool ist das denn? Du hast ja sogar das Torwart-Trikot der
deutschen Nationalmannschaft von 2006 dabei. Das muss ich unbedingt haben!« Der
Junge wandte sich mit seiner Ansprache an Magnus, dessen Kellerbräune so gar
nicht zu seinem brasilianisch klingenden Nachnamen passte.
    »Max hat ein Shirt entdeckt,
das er schon die ganze Zeit über haben will. Es ist eigentlich seit der letzten
WM überall ausverkauft«, erklärte ein anderer Junge, der neben Klößchen stand
und den Tim nur vom Sehen kannte.
    Maximilian war dafür bekannt,
dass er schlichtweg alles von deutschen Fußballspielern sammelte, was er in die
Finger bekommen konnte. Er war unverkennbar der Bruder von Martin Schmuck, der
im Internat die Bude »Kicker Champs« bewohnte. Nicht nur äußerlich waren die
Geschwister einander ähnlich. Auch sportlich trat Max bereits in die Fußstapfen
seines großen Bruders, der zur Crème de la crème des Fußballnachwuchses
gehörte. Martin war einer der besten Spieler im Internat — und auf
Bezirksebene. Man munkelte, dass er schon bald in das Fußballinternat des SC
Freiburg im Breisgau wechseln würde.
    Max’ ganzer Stolz war ein
Schienbeinschoner von

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