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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wischte sich den
Mund ab. Erstaunt beobachtete er, wie Tim die Turnschuhe auszog und ordentlich
unters Bett stellte, aus seiner Jeans schlüpfte und T-Shirt und Pullover fein
säuberlich über den Stuhl hängte.
    »Ipf dachte, du millst noch
weg?«, sagte Klößchen mit vollem Mund.
    »Klar«, sagte er einsilbig. Tim
kroch ins Bett. Bis zum Kinn zog er die Decke hoch. Wie er so dalag, konnte man
den Eindruck gewinnen, er könne kein Wässerchen trüben.
    »Ach so, verpfehe.« Klößchen
hatte erkannt, dass alles nur Tarnung war. Da beide durch ihr Zuspätkommen
ohnehin schon auf der Abschussliste standen, durfte Tim jetzt keinesfalls
Verdacht erregen.
    »Ich muss höllisch aufpassen,
dass mich Einstein nicht in die Finger bekommt. Für mich steht es momentan echt
auf der Kippe.«
    Physiklehrer Albert hatte Tim
in den letzten Wochen schon einige Male auf nächtlicher Tour erwischt. Er hatte
seine Augen überall. Heute stand für Tim verdammt viel auf dem Spiel. Er musste
alles auf eine Karte setzen, um zum alten Wasserturm zu kommen.
    »Hut ab, Tim, du riskierst echt
was. Den Mumm hätte ich nicht.« Klößchen löschte das Licht.
    »Ich werde schon aufpassen.
Wenn die Lichter aus sind, geht auch Einstein pennen. Bis der seine nächste
Runde dreht, bin ich längst wieder zurück.« Tim schwieg. So lässig, wie er tat,
war ihm doch nicht zumute. Trotz guter Noten würde er aus dem Internat fliegen,
sollte man ihn noch einmal erwischen.
    Die Internatsschule lag am
Stadtrand. Von hier sah man über Felder und Wiesen zur Autobahn. In der Ferne
war Wald zu sehen. Bis zum Finsterwald war er eine ganze Weile unterwegs.
    Als die Tür zur Kontrolle
aufging, schlossen Tim und Klößchen schnell die Augen und stellten sich
schlafend.
    »Ich hoffe, ihr schlaft
wirklich«, vernahmen sie Einsteins tiefe Stimme. Dann wurde die Tür
geschlossen.

13. Auf du und du mit Nosferatu
     
    Die Jungs verharrten noch einen
Augenblick regungslos, bis sie sicher sein konnten, dass ihr Lehrer tatsächlich
das Zimmer verlassen hatte.
    »Ich würde jetzt echt auch gern
was erleben«, seufzte Klößchen leise. Aber er war einfach zu müde. Er tat noch
einige Atemzüge, dann schlief er traumlos ein.
    Tim schlüpfte aus dem Bett und
in seine Klamotten. Er war geübt darin, sich im Dunkeln zurechtzufinden.
Schnell stand er in voller Ausflugsmontur im Raum. Vorsichtig drückte er auf
die Türklinke und zog die Tür einen Spalt auf. Der Flur war nur von einer
Notbeleuchtung dürftig erhellt. Tim lauschte. Nichts war zu hören. Die Luft war
rein!
    Tim löste sich vorsichtig aus
dem Türrahmen und schlich den Flur hinunter. Er kannte den Weg vorbei an
Waschsaal und Toiletten bis zu der Stelle, wo ein paar Stufen hinauf zu einer Schwingtür
führten. Hier war der Durchgang zu den Klassenräumen im Nachbarhaus. Dass die
Tür abends verschlossen war, wusste er natürlich. Sein Weg ins Freie sollte ein
anderer sein! Er öffnete vorsichtig eines der Flurfenster und hoffte, dass
niemand ihn bei seiner nächtlichen Aktion stören würde. Vorsichtig kletterte
Tim auf das Sims hinaus. Es kam ihm so vor, als hätte er diesen Weg schon
hundertmal genommen.
    An der Außenmauer rankte wilder
Wein. Der Hausmeister hatte schon vor längerer Zeit Haken als Rankhilfe für die
Pflanzen in die Hauswand getrieben. Ein starker Strick lag gut versteckt unter
den Blättern und wartete auf seinen nächtlichen Einsatz. Tim tastete danach.
Für ihn war es ein Leichtes, sich mit Hilfe des Nylonseils in die Tiefe
abzuseilen. Wie ein geübter Bergsteiger glitt er flüssig bis auf den Boden
hinunter.
    Die Bäume und Büsche des Parks
als Deckung nutzend, lief er zu seinem Rad, welches er wie immer in einer
dichten Hecke versteckt hatte. Da nachts der Fahrradkeller abgeschlossen war, musste
er zu diesen Maßnahmen greifen.
    Im angezogenen Tempo brauchte
Tim eine knappe halbe Stunde zum verabredeten Treffpunkt mit Karl. Von der
Ferne her läutete eine Glocke. 21 Uhr. Wald und Wiesen waren längst in tiefe
Dunkelheit getaucht. Lediglich der Mond, der hin und wieder hinter den schnell
dahinziehenden Wolken hervorlugte, spendete etwas Licht. Gerade in diesem
Moment, als Tim zum Himmel aufblickte, zog eine Eule vorbei.
    Die halbe TKKG-Truppe fuhr
durch die Felder in Richtung Finsterwald. Auch Karl steckten die mächtigen
Fahrradtouren der letzten Tage noch in den Knochen, deshalb nahmen sie einen
kleinen Umweg. Die neue Route war zwar etwas länger, doch dafür brauchten sie
nicht übers

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