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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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einer abgelegenen Stelle in der Nähe eines kleinen Teiches.
    »Da!« Er deutete mit seiner
knochigen Hand auf das Familiengrab. »Das Grab der alteingesessenen Familie
Kraut«, gab er hohl von sich. Er klang, als würde er selbst aus dem tiefsten
Grab heraus antworten.
    Das moosbewachsene und
efeuüberwucherte Grabmal bestand aus verwittertem Marmor, der einst sehr teuer
gewesen sein musste. Ein riesiger Engel mit ausgebreiteten Flügeln erhob drohend
sein steinernes Schwert. Mehrere glitschige Stufen führten hinunter zur Gruft,
bis eine mit Schmiedeeisen beschlagene Tür ein Weiterkommen verhinderte. Das
Portal zur letzten Ruhe war mit einem neuen Vorhängeschloss gesichert. Hier
endete also ihre nächtliche Exkursion zum Friedhof!
    Gleich neben dem Eingang hing
eine Platte. Darauf war in großen Lettern der Name KRAUT sowie verschiedene
Vornamen zu lesen — alles in grünlich oxidierten Kupferbuchstaben, von denen
etliche bereits abgefallen waren. Das letzte Familienmitglied war kurz nach dem
Zweiten Weltkrieg hier bestattet worden. Seit mehr als sechzig Jahren wurde
diese Grabstätte nicht mehr genutzt - und wohl auch nicht mehr gepflegt.
    Tim betrachtete die
unmittelbare Umgebung ums Grab etwas genauer. Im Mondlicht erkannte er hohes
Gras und ein paar verwilderte Rosen. »Es muss einmal ein schönes Grab gewesen
sein«, stellte er fest.
    »Es war das schönste!«,
erinnerte sich der alte Mann. Kopfschüttelnd blickte er auf das welke Laub, das
überall am Boden lag.
     
    »Sind die da alle noch drin?«,
erkundigte sich Karl.
    »Worauf du dich verlassen
kannst! Da drin wird sicherlich alles voll sein mit verfallenen Särgen und
Knochen.«
    Tim und Karl lief ein Schauer
über den Rücken. Sie hatten genug gesehen und verabschiedeten sich höflich. Der
Friedhofsgärtner hob die Hand, dann ging er seines Weges.
     
    Tim und Karl suchten den
schnellsten Weg durch den kleinen Hinterausgang zurück zum Wasserturm.
    »Schau mal nach rechts in
Richtung Finsterwald, Tim!«, rief Karl seinen Freund im aufgeregten Flüsterton
zu.
    Tim schwenkte herum, und sofort
sah er das Fahrzeug, das vom Wildgehege herunterkam und direkt auf den
Wasserturm zufuhr.
    Tim und Karl liefen los. Es war
höchste Eisenbahn. Das geheimnisvolle Treffen musste jeden Augenblick über die
Bühne gehen.
     
    Karl fand hinter einem großen
Farn Deckung. Die Hecke mit den Stacheln mied er lieber. Er beugte sich weit
vor und sah, dass der Transporter tatsächlich an der rechten Flanke des
Wasserturms anhielt. Tim verschwand ein paar Meter weiter im Dickicht.
    Plötzlich kam ein weiterer
Wagen in hohem Tempo daher. Es war Stevens dunkler Q7. Der Audi hielt neben dem
Transporter. Die eingeschalteten Scheinwerfer des Transportfahrzeugs erloschen.
Bislang war noch niemand aus den beiden Fahrzeugen ausgestiegen.
    Die Fahrertür des Transporters
ging auf und ein Mann im dicken Pelzmantel stieg aus. Viel mehr konnte Tim
nicht erkennen. Eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben und die
unheimliche Szenerie wie auf Kommando verdunkelt. Fast gleichzeitig öffneten
sich die Türen des Audis und Glatzkopf und Steven stiegen aus. Beide gingen auf
den Fahrer des Transporters zu. Die drei begrüßten einander per Handschlag.
    »Ihr seid zu spät. Ich hasse
Verspätungen«, fuhr der Mann im Fuchspelz Steven und Glatzkopf an.
    Die Gruppe ging dabei ein paar
Schritte in Tims Richtung. Für Karl wurde es dadurch schwieriger, dem Gespräch
zu folgen.
     
    »Ich will mehr Kohle!« Es war
Robert, der Glatzkopf, der gerade gesprochen hatte. Tim hielt den Atem an und
spitzte die Ohren, um möglichst viel vom Gespräch mitzubekommen.
    »Verkauft erst mal die Hemden,
die ihr habt. Dann können wir über einen höheren Anteil sprechen.«
    »Willst du mich eigentlich
verarschen?«, wehrte sich Robert. »Schließlich tragen wir ein erhebliches
Risiko.«
    Der Pelzmantel pfiff schrill
durch die Zähne. »Pass gut auf«, knurrte der Pelzmantel heiser, während er sich
vor Robert aufbaute. Im scharfen Tonfall sagte er: »Ich habe die Sache
eingefädelt, das Ding in Fernost gedreht. Ihr habt hier lediglich das
umgesetzt, was ich euch vorgegeben habe. Der Anteil ist nicht mehr
verhandelbar.«
    »Du willst mich doch
verarschen, Morosow. Ich warne dich!«, begehrte Robert ein weiteres Mal auf.
    Plötzlich öffnete sich die
hintere Tür des Transporters und zwei dunkel gekleidete Männer mit
Baseballschlägern sprangen daraus hervor. Blitzschnell bauten sie sich vor dem
glatzköpfigen

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