Millionencoup im Stadion
begonnen!«
Am frühen Nachmittag war klar,
was auf dem Plan stand: Es ging zu Robert, genannt Bobby, Teiler!
TKKG fuhren mit den Rädern
Richtung Altstadt. Als sie an der alten Kirche vorbei waren, stiegen sie ab und
gingen die letzten Meter zu Fuß. In einer kleinen Gasse stellten sie die Räder
ab.
Der Kleine Kirchenweg war eine
schmale Gasse mit nur einem Bürgersteig. Autos durften hier nicht fahren.
Kurz bevor sie das Mietshaus
erreichten, in dem Robert Teiler wohnte, teilten sie sich auf.
»Karl und ich gehen zum Haus
und checken mal die Lage«, ordnete Tim an. »Ihr steht hier Schmiere. Sollte einer
unserer Freunde auftauchen, ruft ihr Karl auf dem Handy an. Ich schaue mal, ob
ich Bobby Teiler in ein Gespräch verwickeln kann.«
»Nach all den Strapazen der
letzten Tage habe ich nichts dagegen, auch mal auf Gaby aufzupassen«, meinte
Klößchen grinsend.
Gaby protestierte schwach gegen
diese dumme Bemerkung, dann erklärte aber auch sie sich mit der Aufteilung
einverstanden.
Tim und Karl verschwanden in
Mehrfamilienhaus, während Klößchen und Gaby zu einem kleinen Supermarkt
hinüberschlenderten und darin verschwanden.
Tim und Karl betraten den
kleinen Vorgarten des Hauses.
»Ich gehe jetzt hoch zu Bobby.
Sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, klingelst du dreimal«, raunte Tim
seinem Freund zu.
Karl suchte ein paar Meter
weiter hinter einem großen Busch Deckung. Am Eingang wollte Tim unter einem
Vorwand gerade den Klingelknopf bei Robert Teiler drücken, als dieser
überraschend in seinem Auto vorfuhr. Es dauerte nur ein paar Augenblicke, dann
stand er mit einem großen Pappkarton und drei Einkaufstüten in den Armen neben
Tim. Auf der Nase saß eine neue Brille.
Gerade als Teiler seinen
Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche hervorziehen wollte, passierte es: Robert
Teiler glitt der Karton aus den vollen Händen. Beim Aufprall auf den Boden
öffnete sich der dieser und gab den Blick auf den Inhalt frei.
Als Tim erkannte, was sich in
dem Karton befand, pfiff er vor Anerkennung so laut durch die Zähne, dass sich
eine Passantin erstaunt nach ihm umblickte.
Erschreckt fuhr Teiler hoch.
Prüfend blickte er Tim an. Doch dieser gab sich ganz Fußballfan, während er
anerkennend nickte: »Wow! Wie super! Ein WM-Trikot von 1974. Das hat nicht
jeder! Woher bekommt man denn so etwas?«
Teiler taxierte Tim noch immer
von oben bis unten. Dann begann er, sich zu entspannen. Was hatte er von einem
Schüler schon zu befürchten? Er witterte ein Geschäft.
»Hey, wenn du magst, zeige ich
dir meine Trikot-Sammlung. Einige davon verkaufe ich sogar.«
Das ließ sich Tim nicht zweimal
sagen. Er willigte ein, mit Teiler hinauf in den dritten Stock zu gehen.
»Mein Name ist übrigens Tim«,
stellte er sich vor.
Als Teiler ein bisschen doof
dreinblickte, erklärte er noch: »Das kommt von Timotheus«.
»Hier herein«, lotste Teiler
seinen Gast in die Küche, durch dessen Fenster man hinunter in den Garten
blicken konnte, wo Karl Posten bezogen hatte.
Tim setze sich auf einen der
Küchenstühle. Neugierig fragte er: »Und Sie können mir so ein tolles Trikot
verkaufen?«
»Ja, das kann ich in der Tat«,
sagte Robert Teiler, der sich Tim gegenüber gesetzt hatte. »Ich habe ein paar
coole Teile im Haus. Es sind Sammlerstücke. Ich war viele Jahre Zeugwart beim
hiesigen Fußballverein. Da bekommt man im Laufe der Jahre einiges geschenkt.
Während meiner Dienstzeit hatte ich Gelegenheit, viele Trikots zu ergattern.
Auch die der ganz großen Spieler.«
»Können Sie mir verraten, was
ein Zeugwart eigentlich genau macht?« Natürlich kannte Tim die Antwort, aber er
wollte sich lieber dumm stellen, um so das Vertrauen des Schneiders zu
gewinnen.
»Einen Zeugwart hat jeder
größere Verein. Er betreut die Mannschaft und kümmert sich um alles, was
Spieler und Trainer zum Training oder beim Spiel brauchen. Zu seinen Aufgaben
gehört unter anderem die Reinigung und Bereitstellung der Dresse, Schuhe und
Bälle und das Aufstellen von Trainingsgeräten.« Stolz zeigte Teiler auf ein
verblichenes Farbfoto, das hinter ihm an der Wand hing. »Schau nur, das wurde
1974 im Heißer-Rasen-Stadion aufgenommen, als die Holländer hier trainierten.
Weißt du, wer das ist?«
Tim betrachtete die Fotografie,
die Teiler mit einem Spieler auf dem Rasen zeigte. Dann schüttelte er den Kopf.
»Das ist Johan Cruyff. Er gilt
als einer der begnadetsten Spielmacher aller Zeiten und war das Aushängeschild
des Totalen
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