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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Ausbildung?“
    „Nein, echt nicht, aber das mache ich gerne, so Arbeiten im Freien.“
    „Lieber, als zu servieren?“
    „Servieren ist auch sehr okay.“
    „Und die Chefin ist in Ordnung?“
    Er wird etwas verschlossener. „Ja, voll in Ordnung. Ich lerne Koch-Kellner. Man kann mega was von ihr lernen in der Küche.“
    „Und ihr Mann?“
    „Oje, oje, der …“ Ihm scheint nichts einzufallen, dann sagt er: „Der kümmert sich jetzt ums Hotel, aber da haben wir auch einen studierten Manager. Der Herr Bischof macht mehr so … alles.“
    „Und sie gibt euch ganz schön Gas, was?“
    Er grinst und fühlt sich verstanden. „Das schon, aber sie arbeitet auch wie ein Pferd. Sie ist echt in Ordnung. Und sie ist sogar im Fernsehen. Viele Leute kommen nur, weil sie im Fernsehen ist. Sie hat mich sogar schon einmal mitgenommen. Echt stark.“
    „Du kennst MillionenKochen?“
    „Eh klar. Ewig schade, dass ich als Profi nicht antreten darf. Die würde ich alle wegputzen, und vieles, was die gefragt werden, das lernen wir in der Berufsschule sowieso.“
    „Und du merkst dir das auch?“
    „Na ja, nicht alles. Mir ist die Praxis lieber.“
    „Thomas!“, ruft jemand aus einem Fenster. „So lange kannst du mit dem Müllsack nicht brauchen! Du rauchst schon wieder bei den Büschen, was? Komm! Subito!“
    Thomas grinst mich an. „Ich hab wirklich auch ein paar Zweige abgeschnitten.“ Er verschwindet.
    Ich hätte wirklich gerne hier übernachtet, auch wenn die meisten Angestellten wohl weniger gesprächig wären. Außerdem: Ein, zwei Stunden im Wellnessbereich, um meine ramponierte Gemütsverfassung wieder zu festigen … Aber erstens ist meine Gemütsverfassung schon wieder recht in Ordnung, das hat wohl damit zu tun, dass ich doch so einiges erfahren habe. Und zweitens: Sollten die Bischofs mit dem Tod von Susanne Kraus zu tun haben, ist es vielleicht besser, ich bleibe nicht hier.
    Fünf Stunden bis nach Wien. Ich sehne mich nach Oskar. Nach ein, zwei Glas Wein und einem ruhigen Gespräch. Vielleicht kann er Ordnung in meine Gedanken bringen. Ich fahre los, aber schon vor dem Grenzübergang nach Deutschland schlafe ich beinahe ein. Ich sollte mein Glück nicht herausfordern.
    Ich schaffe die Strecke durch Deutschland mit Müh und Not, am Chiemsee vorbei, er liegt ruhig im Abendlicht. Ich sollte Ferien machen. Wieder Staatsgrenze, dann Salzburg. Bald hinter der Stadt fahre ich von der Autobahn ab, komme durch zwei Orte, die mir unwirtlich erscheinen. Die Sonne geht unter, ich bin hungrig. Der dritte Ort. Und gleich am Ortseingang ein Schild mit einem Wegweiser nach rechts, „Hotel Claudia“. Ich biege ab, Claudia wird ein Bett für mich haben, hoffe ich.
    Vor dem zweistöckigen Haus mit Holzbalkonen steht ein deutscher Reisebus. Groß ist das Hotel nicht. Aber ich parke, diesmal neben einem stinknormalen Golf, und gehe hinein. Keine Rezeption, sondern eine Gaststube mit Bar. Ich frage nach einem Zimmer, der Kellner sieht mir meine Müdigkeit wohl an, ja, ein paar Zimmer seien noch frei.
    Ich nehme eines mit Balkon, warum auch immer, ich habe vor, morgen früh weiterzufahren, und als ich aus dem Badezimmer komme, denke ich: Hier finden mich die Bischofs jedenfalls nicht – sollten sie nach mir suchen.
    Ich rufe Oskar an, vom Beinahe-Autounfall erzähle ich nichts und von den Bischofs nur in Bruchteilen. Trotzdem ist er besorgt. Und er beschwört mich, jedenfalls auszuschlafen. Das habe ich vor.
    Im Gourmet-Verlag habe niemand gewusst, dass Susanne Kraus am Bischof-Kochbuch mitarbeite, erzählt mir Vesna am Telefon. Oder man habe es ihr nicht erzählt. Klar sei hingegen, dass Susanne Kraus als Ghostwriterin von drei Mittermayer-Büchern gearbeitet habe, er scheint damit weniger Probleme zu haben, er stehe zwar als Autor auf dem Cover, aber ihr Name sei unter „redaktioneller Mitarbeit“ vermerkt. Über meinen Verdacht, dass der Tod von Susanne Kraus etwas mit dem Abschied unseres Chefredakteurs zu tun haben könnte, rede ich nicht. Damit will ich warten, bis ich in Wien bin.
    Nachdem ich ein großartiges Gulasch gegessen habe, gehe ich zurück aufs Zimmer und blättere in den Rezepten von Susanne Kraus. Der Titel des Buches: „Haute Cusine in den Bergen“. Einiges würde ich gerne nachkochen. Ich suche nach Randnotizen, aber da ist nichts. Sie hat die Blätter zwar sicherheitshalber ausgedruckt, gearbeitet aber hat sie offenbar am Computer.
    Wie ist sie wohl an unseren Chefredakteur herangekommen? Gut, er

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