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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Sache an die Öffentlichkeit kommt, ist es für das ‚Magazin‘ besser, die internen Konsequenzen sind schon gezogen.“
    Ich sehe aus dem Fenster. Graues Bürohaus gegenüber. „Und man hat beschlossen, den wahren Sachverhalt zu verheimlichen. Auch der Redaktion gegenüber.“
    Droch rollt einen Meter näher zu mir. „Wir wissen nicht, wer Susanne Kraus umgebracht hat. Wir wissen nicht einmal, ob ihr Tod im Zusammenhang mit der geplanten Reportage steht. Und: Unser Chefredakteur war jedenfalls nicht der Mörder. Wir haben die Konsequenzen gezogen. Jetzt haben wir das ‚Magazin‘ zu schützen. Es wäre ein gefundenes Fressen für die Konkurrenz. Kannst du dir vorstellen, wie das ‚Blatt‘ titeln würde? ‚Magazin hetzt junge Journalistin in tödliche Reportage.‘ Das wäre das Mindeste.“
    Ich räuspere mich. „Und auch mir konntest du das nicht gleich sagen? Und nur aus Loyalität musstest du den Fall der Chronikredaktion geben? Vielleicht hätte ich es ja sogar verstanden, wenn ich es rechtzeitig gewusst hätte.“
    Droch lächelt mit schmalen Lippen. „Ob du es glaubst oder nicht: Bei der Sitzung in der Früh hab ich dem Herausgeber gesagt, Mira Valensky wird es herausfinden. In erster Linie ging es wohl darum, Zeit zu gewinnen.“
    „Und Zuckerbrot?“ Droch und Zuckerbrot sind seit vielen Jahren, seit Jahrzehnten befreundet. Das hat sich so ergeben, als Droch noch ein junger, hungriger Journalist und Zuckerbrot ein junger, hungriger Kriminalbeamter war. Jetzt gehen sie einmal die Woche gemeinsam essen und versuchen Beruf und Privates so gut wie möglich zu trennen. Ich glaube es ihnen.
    Droch seufzt. „Es war eines der wenigen Male, wo wir über einen Fall gesprochen haben. Zuckerbrot ist froh über alles, was nicht an die Öffentlichkeit kommt. Er will abseits der Hysterie über Millionengewinne, Kochbegeisterung, Eitelkeiten und Imageprobleme ermitteln.“
    „Ich finde es besser, wenn wir die Story haben. Die ganze Story. Vor allen anderen. Stell dir vor, das ‚Blatt‘ oder eine der anderen Wochenzeitungen findet heraus, wie alles gelaufen ist. Und dass das ‚Magazin‘ vertuschen wollte, dass Susanne Kraus an der Aufdeckungsreportage dran war. – Nicht so gut für unsere Glaubwürdigkeit.“
    Droch sieht mich so ernst wie selten an. „Ich weiß. Aber es könnte sein, dass jemand mordet, um genau so etwas zu verhindern. Und deswegen will ich nicht, dass du es versuchst.“
    So spöttisch und entspannt wie möglich sage ich: „Also geht dir der Ruf des ‚Magazins‘ doch nicht über alles.“
    Er bleibt ernst. „Nein“, erwidert er und greift nach meiner Hand.
    Ich lege meine linke Hand auf seine, tätschle sie etwas, versuche die Rührung zu verdrängen, aber auch mein Misstrauen, dass er vielleicht doch weniger an meine kostbare Gesundheit als an die Entscheidung der Geschäftsführung denkt, abzuwarten und nichts über die Verbindung zwischen Susanne Kraus und dem „Magazin“ zu erzählen.
    „Ich werde vorsichtig sein“, sage ich.
    Droch braust auf: „Du willst nicht verstehen – du hast keinen Auftrag!“
    „Ich weiß schon zu viel. Ich verstehe Journalismus anders. Oder: Vielleicht bin ich auch einfach hinter einer guten Story her. Ich werde herausfinden, was gelaufen ist. Das ‚Magazin‘ wird reinweiß dastehen: Das ‚Magazin‘ deckt auf, warum eine Undercover-Mitar-beiterin ums Leben kommen musste.“
    „Undercover“, stöhnt Droch, „das kannst du nur von deiner Vesna haben.“
    Ich streite das natürlich ab. Und ich sage ihm, dass ich mit dem Chefredakteur sprechen will.
    „Der ist auf Urlaub.“
    „Wo?“
    „In Sibirien.“
    „Auch dort gibt es inzwischen E-Mail. – Wo ist er wirklich?“
    „Er ist nicht zu erreichen. Er ist irgendwo auf den Seychellen. Wir hielten das für eine gute Idee.“
    „Und er hatte ohnehin keine Lust, da zu sein, falls jemand was herausfindet.“
    „Er ist von Zuckerbrot einvernommen worden.“
    „Das Protokoll würde ich gerne sehen“, sage ich und starre Droch flehentlich an.
    „Komm mir nicht mit dem Hundeblick. Ich hab das Protokoll nicht und kann es auch nicht besorgen. Zuckerbrot und ich – wir trennen nach wie vor Berufliches und Privates. Außerdem hat der Chefredakteur bei ihm sicher nicht viel anderes erzählt als in unserer Krisensitzung. Und was er dort gesagt hat, weißt du jetzt.“
    „Nicht ganz: Hat er sie angesprochen? Ist sie an ihn mit der Idee herangetreten?“
    „Es ist offenbar so, wie du vermutet

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