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Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Millionenkochen: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Fotos macht. Er ist, wenn es stimmt, ganz ohne Genierer. Leider ich habe jetzt keine Zeit, sonst hätte ich selbst gemacht. Ich habe schon überlegt, ob Jana … Aber wer weiß, was passiert, wenn er sie begrapscht. Und immerhin ist sie meine Tochter. Ich werde jemand finden. Ja. Ich denke an eine aus ihrer Mädchenbande. Muss aber vernünftig sein. Ich habe schon überlegt: Die Mädchen brauchen eine Aufgabe. Und Kontrolle. Ich habe so viel Arbeit, dass ich nicht weiß, wohin. Sie können putzen und andere kleine Jobs nehmen. Drei von den fünf haben Matura. Die anderen beiden studieren. Die brauchen sowieso Geld.“
    Meine praktische Vesna. Drauf und dran, die Mädchenbande umzupolen. Wenn es gelingt.
    „Wie war der Abend gestern?“, frage ich und lasse mich in den bequemsten Sessel fallen.
    „War sehr schön. Und interessant. Ich habe natürlich in erster Linie mit dem Mann über Kunst und so geredet, aber auch ein wenig über das MillionenKochen. Er hat nicht mehr viel Freude damit. Er hat das Gefühl, es ist ihm … weggeglitten. Ich werde ihn wieder treffen, da hat er schon mehr Vertrauen.“
    „Wir sind gestern Abend zufällig an der Galerie vorbeispaziert. Ihr scheint euch sehr gut unterhalten zu haben.“
    „Sage ich ja – und an ‚zufällig‘ glaube ich nicht. Du hast nachspioniert. Oder gedacht, Vesna schafft es nicht, mit dem Produzent Kontakt zu nehmen.“
    Ich grinse. „Ich hab dir nicht nachspioniert, wir waren in der Gegend essen und die Gasse liegt auf dem Weg zu Oskars Wohnung.“ Zumindest fast. „Und: Dass du es schaffen würdest, dich an den Produzenten heranzumachen, da war ich mir ganz sicher.“
    „Habe mich nicht ‚herangemacht‘, habe mit ihm einfach geredet.“
    So empfindlich ist Vesna üblicherweise gar nicht, das macht wohl der Unternehmerinnenstress.
    Mein Telefon. Oskar ist dran.
    „Seinitz hat ein Reihenhaus in Döbling gehabt. Es ist versteigert worden. Jetzt gehört es einem ehemaligen Universitätsprofessor und seiner Frau.“
    Ich weiß nicht, was ich mir erwartet habe. Ich bin trotzdem enttäuscht. „Danke.“
    „Es ist etwas anderes passiert“, fährt Oskar fort. „Reg dich nicht auf.“
    Solche Einleitungen liebe ich.
    „Unsere beiden Mütter sind in meine Wohnung eingefallen und putzen.“
    „Waaas? Meine Mutter putzt? Sie hat seit ewig eine Bedienerin.“
    „Meine Mutter auch.“
    „Du musst sie stoppen.“
    „Die sind nicht zu stoppen.“
    „Warum hast du sie hineingelassen?“
    „Hab ich nicht. Meine Mutter hat einen Schlüssel, nur für den Fall, dass ich überraschend verreisen muss. Sie hat ihn schon seit Jahren, länger, als wir zwei uns kennen, ich hab gar nicht mehr daran gedacht.“
    Was für ein Glück, dass ich nicht zu Oskar gezogen bin. Man stelle sich vor: Plötzlich steht die Hofratswitwe im Wohnzimmer …
    „Meine Nachbarin hat angerufen. Gismo wollte die beiden nicht in die Wohnung lassen.“
    Gute Gismo, kluge Gismo.
    „Sie hat sich in der Tür aufgestellt, gefaucht und angeblich furchterregend ausgesehen.“
    Ich grinse. Ich habe schon miterlebt, wie sie sich aufblasen kann.
    „Die Nachbarin weiß die Sache mit den Oliven, sie hat welche daheim gehabt, und schon ist Gismo mit ihr mitgegangen und liegt jetzt unter ihrem Esstisch. Nachdem sie ein ganzes Glas Oliven verputzt hat.“
    Dumme Katze, so leicht zu korrumpieren.
    „Und die Mütter putzen seither“, fügt er hinzu.
    „Wir ziehen zu mir. Wir tun so, als wären wir gar nicht da. Zu meiner Wohnung hat außer uns beiden keiner einen Schlüssel.“ Was wollen die zwei? Herausfinden, wie wir leben? Ob wir ordnungsgemäß als Ehepaar zusammenleben? Nachsehen, ob wir Alkoholiker sind oder ich Drogen nehme? Dem lieben Oskar würden sie so etwas sicher nicht zutrauen, aber mir … Vielleicht wollen sie auch meine hausfraulichen Fähigkeiten überprüfen.
    Oskar ist mit meinem Vorschlag einverstanden. Wir tun so, als wüssten wir von nichts. Jemand sollte Gismo evakuieren. Wir planen die Aktion generalstabsmäßig. Oskar meint, auf seine Nachbarin könne er sich verlassen. Sie soll die Katze nach unten bringen und dort wird er sie dann in Empfang nehmen.
    „Der Katzenkorb ist in der Wohnung“, erinnere ich ihn.
    „Dann kaufe ich eben einen neuen. Ist ohnehin gut, wenn wir zwei haben.“
    Er legt auf und Vesna wartet voller Spannung, dass ich ihr alles erzähle. Kann sein, dass wir ein wenig kindisch sind, aber Mütter, die in die Wohnung ihrer doch schon ziemlich erwachsenen

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