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Milner Donna

Milner Donna

Titel: Milner Donna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: River
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den Kopf gesetzt, dieses Bild zu besitzen, und ich stellte mir vor, dass sie es bereits an einem Ehrenplatz über dem Klavier hängen sah.
    Der Vertreter blickte ratlos von Dad zu Mom.
    Dann sah ich es in ihren Augen. Ein ganz kurzes Flackern, ein Zucken, ein Blitzen – zack und vorbei. In diesem Bruchteil einer Sekunde gab sie ihm, ohne ein Wort zu sagen, zu verstehen, in wessen Händen der Kauf lag.
    »Nun, Mr. Ward, Sir, dann sehen wir einmal nach«, sagte der Vertreter, während er aus einer flachen Ledermappe ein Stück Papier in der Größe eines Briefbogens hervorzog. »Bitte sehr.« Er schob es zu meinem Vater hinüber. »Hier ist die Preisliste. Da steht alles: Größe, Beschreibung und Preis.«
    Mein Vater drückte seine Zigarette aus und setzte seine Lesebrille auf. Die Uhr über dem Ofen tickte in die Stille hinein, während mein Vater nachdachte. Nach ein paar Augenblicken legte er das Papier flach auf den Tisch und strich es mit beiden Händen glatt. Moms Augen folgten seinen Fingern, die die Liste hinunterglitten. Während er jede einzelne Beschreibung berührte, sah ich, wie sie mit den Achseln zuckte, als wäre ihr die Wahl gleichgültig. Als er bei der untersten Zeile angelangt war, nickte sie ihm kurz zu.
    »Okay, Nettie«, sagte mein Vater schließlich. »Ich glaube, wir nehmen dies.«
    Meine Mutter lächelte. »Ja, ich denke, du hast recht«, sagte sie. »Und der Mahagonirahmen wird sich über dem Klavier sehr gut ausnehmen.«
    Vater gab das Blatt dem Vertreter zurück. »Dann geht das in Ordnung, dieses da wollen wir haben.« Er schenkte Mom ein kurzes, augenzwinkerndes Lächeln. »Wie lange wird es dauern, bis Sie es uns liefern?«
    Der Vertreter nahm die Bestellung auf. »Warten Sie mal, Großformat, fünfundsiebzig mal einhundertzehn, handkoloriert mit Aquarellfarben, Mahagonirahmen. Hmmmm.«
    Einhundertzehn Zentimeter Breite? Das Bild würde viel größer sein als alle anderen in unserem Haus! Es würde die Fotografien auf dem Klavierdeckel allesamt in den Schatten stellen.
    »Das sollte höchstens ein paar Monate dauern«, sagte der Vertreter, der seine Worte nunmehr an Mom richtete. »Bis Weihnachten haben Sie es garantiert.«
    Meine Mutter öffnete den Mund, ihre Schulter sackten zusammen, und sie schrumpfte so sichtlich, als würde Luft aus ihrem Körper entweichen. »Weihnachten?«
    »Dann machen wir es einfach eilig«, schob der Vertreter schnell nach und versah die Bestellung mit einer Anmerkung. »Es wird deswegen nicht teurer«, beeilte er sich, meinem Vater zu versichern. Er schrieb zu Ende und riss das Blatt aus seinem Auftragsbuch. Den Durchschlag reichte er meinem Vater, der einen Blick darauf warf, ihn dann zusammenfaltete und in seine Hemdtasche steckte.
    »Die Hälfte ist jetzt fällig und die andere bei Lieferung«, sagte der Vertreter. »Zahlen Sie mit einem Scheck oder bar?« Er zog einen Quittungsblock heraus. »Das macht für die Anzahlung fünfundachtzig Dollar glatt.«
    Mein Vater machte Anstalten, sich zu erheben. »Ich hole meine Brieftasche«, sagte er.
    »Nein.« Mom legte die Hand auf seinen Arm. »Das wird vom Eiergeld bezahlt.«
    Dad fing an zu protestieren, setzte sich aber wieder hin.
    »Nur einen Moment bitte«, sagte meine Mutter zu dem Vertreter und verließ die Küche. Ich hörte, wie sie in ihr Schlafzimmer ging und ihren Schrank öffnete. Sie kam zurück mit einem zusammengefalteten Umschlag und zählte einen Stapel von Ein- und Zweidollarscheinen ab, während der Vertreter eine Quittung ausstellte.
    Ich hatte nie zuvor gesehen, dass Mom ihr Eiergeld angetastet hätte. Wie dringend sie dieses Bild haben wollte, begriff ich erst, als ich die zerknitterten Banknoten auf dem Tisch landen sah. Es war das Geld für ihren Traum. Ihren Traum, dass einer ihrer Söhne zur Universität gehen würde. Es war kein Traum, den sie mit Dad teilte. Ihm lag nur daran, dass seine Jungs die Farm übernehmen würden. Ich wusste, dass er selbst so früh wie möglich von der Schule abgegangen war, um mit seinem Vater zusammenzuarbeiten.
    Ich beobachtete die stummen Botschaften, die zwischen meinen Eltern hin und her gingen, und begriff, dass Mom ihn irgendwie dazu gebracht hatte, das teuerste Bild zu kaufen. Während mein Vater versuchte, sein Entsetzen über den Preis zu verbergen, dämmerte mir, wie sehr sie ihn manipuliert hatte. Das Geheimnis, das sie miteinander teilten, hatte mich verblüfft.
    Mein Vater konnte nicht lesen.
    Das handkolorierte Luftbild traf nach

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