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Mina (German Edition)

Mina (German Edition)

Titel: Mina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Almond
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daran. Und wundere dich darüber. Und wiederhole diese Aktivität, wenn du einen Moment Zeit hast. Es muss dir nicht peinlich sein, in die Leere zu starren. Es ist ein sehr lobenswerter Zeitvertreib.

* Sicherheitshinweis: Schau nicht in die Sonne!

Außergewöhnliche Aktivität Nr. 2
in der Nacht
    Berühre mit der Spitze deines Zeigefingers die Spitze deines Daumens und forme so einen Ring. Schaue durch den Ring in den Himmel.* Betrachte die erstaunliche Fülle dort. Denke über diese Fülle nach. Die Sterne und Galaxien, die Planeten, die unfassbar dunkle Dunkelheit, die Sterne, so weit weg in Zeit und Raum, dass sie wie verstreuter Silberstaub aussehen. Denke über die unvorstellbare Menge an Raum und Zeit nach, die von dem Ring umfasst wird, den du mit deiner Hand formst. Denke über die Tatsache nach, dass diese unvorstellbare Menge nur ein winziges Fragment des Universums und der Ewigkeit ist.
Schau weiter hin. Schau weiter hin. Dinge werden durch dein Blickfeld huschen: eine flatternde Fledermaus, eine gleitende Eule, die Lichter eines Flugzeugs hoch am Himmel, das langsame, gemächliche Blinken eines Satelliten.

Schau weiter hin. Schau weiter hin.
Lass die Fülle der Nacht in deinen Geist ein. Denke über die Tatsache nach, dass dein Kopf groß genug ist, damit die Nacht hineinpasst. Es gibt keinen Grund, irgendetwas davon aufzuschreiben, es sei denn, du möchtest es. Erinnere dich bloß daran. Und wundere dich darüber. Und wiederhole diese Aktivität, wenn du einen Moment Zeit hast. Es muss dir nicht peinlich sein, in die Leere zu starren. Es ist ein sehr lobenswerter Zeitvertreib.

* Sicherheitshinweis: Schau nicht in den Mond!

Persephone, Blödheit und absolut nichts
    Es ist Nacht. Der Frühling ist komisch. Das Jahr sollte sich in Richtung Sommer bewegen, aber manchmal scheint es so, als würde es umkehren und sich wieder dem Winter zuwenden. Der Himmel hatte den ganzen Tag die Farbe von Stahl. Am Morgen lag Raureif auf allem, und unter den Bäumen und im Schatten der Gartenmauer blieb er den ganzen Tag.
    Ich ging nach draußen und kletterte auf den Baum, aber die Rinde war eisig und der Wind bitterkalt, und obwohl ich zwei Pullis übereinander anhatte, fror ich erbärmlich. Den Amseln schien das alles nichts auszumachen. Sie flogen aus dem Baum und wieder zurück, sangen und kreischten. Aber was wäre, so überlegte ich, wenn in diesem Jahr der Frühling überhaupt nicht käme? Was, wenn den Jahreszeiten aus irgendeinem entsetzlichen Grund etwas Schreckliches zugestoßen war?
    Ich sprang vom Baum. Keine Menschenseele in Sicht. Ich kniete mich ins Gras, hämmerte mit meiner Faust auf die Erde ein und sagte: „Komm schon, Persephone! Nicht aufgeben, Persephone!“
    Persephone, von der ich gehofft hatte, sie auf meiner Reise in die Unterwelt zu treffen, verbringt die Winter im Hades bei Pluto, dem Herrn über das Reich der Toten. Wenn es Zeit für den Frühling wird, kehrt sie wieder auf die Erde zurück. Der Frühling fängt erst dann an, wenn sie wieder da ist. Im alten Griechenland lockte man sie mit Musik, Gesang und Tanz herbei, um sicherzugehen, dass der Frühling wiederkehrte.
    „Los, komm schon!“, sagte ich etwas lauter. Wieder schlug ich auf den Boden. Ich stellte mir vor, wie sie durch die langen, gewundenen Gänge unter der Erde in Richtung Oberfläche ging. „Geh weiter! Verlaufe dich nicht! Geh immer weiter!“
    Ich schaute hoch, und da stand eine Frau und starrte mich an. Ich kannte sie vom Sehen. Sie trug einen karierten grünen Mantel, einen Wollschal, einen gelben Hut, hatte weiße Haare und sehr nette Augen. Sie hatte eine Einkaufstasche auf Rollen dabei.
    „Geht es dir gut, Liebes?“, fragte sie.
    „Ja, vielen Dank.“
    „Du wirst dir da unten noch den Tod holen“, bemerkte sie.
    „Ach, mir passiert schon nichts. Ich rufe nur nach Persephone.“
    Sie prustete. „Die Göttin des Frühlings!“
    „Sie kennen sie?“
    „Aber natürlich, Liebes. Die kennt doch jeder!“ Sie legte eine zitternde Hand an ihren Mund und flüsterte: „Komm schon, Persephone. Komm wieder auf die Erde! Wir frieren hier oben!“ Sie kicherte und schaute sich um. „Die Leute werden uns noch für völlig blöd halten.“ Sie schaute mich an. „Hältst du uns für blöd?“
    „Ja“, sagte ich.
    „Gut. Denn was wäre die Welt ohne Blödheit?“

    „Wie heißt du?“, fragte sie.
    „Ich heiße Mina.“
    „Hallo, Mina. Ich bin Grace.“
    „Hallo, Grace.“
    Sie lächelte, griff über die

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