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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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würde
sie gewiss nicht machen. Nie wieder.

12. Kapitel
     
    Mitja, hör sofort auf
damit!«, rief Nell lachend und versuchte, ihre Haare aus der kleinen Faust des
Jungen zu befreien.
    »Er scheint eine
Vorliebe für deine Haare zu haben«, bemerkte Mikhail lächelnd von seinem Platz
an dem kleinen Frühstückstisch. Die Sonne fiel strahlend zum Fenster herein und
schien auf die Papiere, die er in seinem Schlafzimmer gefunden und auf denen er
einen vorläufigen Stundenplan entworfen hatte.
    »Ja, Haare mag er
wirklich«, brummte Nell, setzte sich den Kleinen auf die Hüfte und warf einen
raschen Blick zu Morag, die am Herd stand und einen Topf Suppe umrührte,
während sie gleichzeitig Katja auf den Armen schaukelte. Bei ihr sah das so
einfach aus, dachte Nell seufzend. Erfüllt von einer seltsamen Vorfreude,
überflog Mikhail noch einmal die Namen auf dem Blatt.
    Dann drehte er es um
und schaute Nell an, die Mitja nun auf ihrem Schoß reiten ließ, was diesem
offensichtlich Riesenspaß machte.
    »Also gut, gehen wir
die Namen noch einmal durch. Unterbrich mich, wenn ich was Falsches sage.«
    Nell nickte, ohne
ihre Augen von Mitja abzuwenden.
    »Richard und Henry
Granger. Einer sieben, der andere acht. Beides die Söhne des Bankiers David
Granger und seiner Frau Jessica. Tabitha und Timothy Smith, Kinder des Vikars
und seiner Frau, die ich gestern im Kaufladen kennen gelernt habe ...«
    »Hör auf, Mikhail! Du
kannst die Liste in- und auswendig!«, lachte Nell, stand auf und ging zu ihm
hinüber. Grinsend drückte sie ihm Mitja in die Arme. »Wenn du deinen flinken
Verstand unbedingt beschäftigen willst, dann pass doch mal kurz auf deinen
Neffen auf, ja?«
    Mikhail schaute
seinen Neffen seufzend an. »Du wirst bald lernen, dass Frauen einem bloß
Schwierigkeiten machen. Besonders wenn sie an deine Eitelkeit appellieren, weil
sie etwas von dir wollen.« Mitja blickte seinen Onkel ernst an, viel zu ernst
für einen Jungen von fünfzehn Monaten. Dann deutete er auf Nell, die Morag
soeben die schlafende Katja abnahm, und sagte mit klarer Stimme: »Nell!«
    Nell erstarrte, und
auch Mikhail sah aus wie vom Donner gerührt. Abermals deutete Mitja auf Nell
und sagte: »Nell!«
    »Er fragt nach dir«,
sagte Mikhail verblüfft. Es war nicht zu fassen: Mitja hatte gesprochen! Ein
kleines Wunder! Er war soeben Zeuge eines kleinen Wunders geworden!
    »Er hat meinen Namen
gesagt«, sagte Nell in ebenso ehrfürchtigem Ton wie Mikhail. Morag gackerte,
und Mikhail schaute erschrocken zu ihr hinüber. Fing die Alte jetzt etwa auch
zu reden an? Aber es war nur ein Lachen. Immerhin mehr, als er je von ihr
gehört hatte.
    »Wunder über
Wunder!«, lachte er. Ihm war so froh, so leicht zumute. Er hätte tanzen können.
Einem Impuls fol gend sprang er auf, nahm Nell und Katja in
die Arme und tanzte mit ihr und Mitja
einen Ringelreigen.
    Nell quiekte vor
Lachen, die Babys ebenso. In diesem Moment spürte Mikhail, dass er vollkommen
glücklich war. Noch nie hatte er
solch wunderbare Laute gehört. Ja, er war glücklich. Glücklich mit den Kindern und
mit Nell, deren Augen strahlten,
während er sie herumwirbelte.
    »Mikhail, stopp!«,
rief sie schließlich atemlos und lachend aus. Nie hatte er eine schönere, eine
begehrenswertere Frau als sie gesehen, so, wie sie jetzt, in diesem Moment war.
Sein Blick blieb wie von selbst an ihren lachenden Lippen haften. Was war es
nur, das ihn so zu dieser Frau hinzog?
    »Mikhail?«, sagte sie
leise, unsicher. Er schaute ihr in die Augen. Ja, sie begehrte ihn auch, aber
sie fürchtete sich vor ihren Gefühlen.
    »Wie lange glaubst
du, dass ich mich noch von dir fernhalten kann?«, gab er zur Antwort. Er hatte
nicht vorgehabt, die Karten so einfach auf den Tisch zu legen, aber
mittlerweile musste sie wissen, dass es unvermeidlich war. Noch bevor dieser
Monat vorüber war, würde er Nell in seinen Armen halten, dessen war er sicher.
    Sie machte sich von
ihm los, nahm ihm auch Mitja wieder ab. »Du solltest jetzt besser gehen, sonst
kommst du noch zu spät. Und
das sollte ausgerechnet am ersten Schultag nicht passieren. Du willst
schließlich nicht den Respekt der Kinder verlieren.«
    Sie war seiner Frage
ausgewichen, aber sie hatte recht. Er sammelte seine Papiere zusammen, nahm
auch den At las zur Hand, den er in
einem der unteren Regale in seinem Zimmer gefunden hatte und machte sich auf
den Weg zur Tür.
    »Ich wünsche dir
einen schönen Tag!«, rief Nell ihm noch hinterher.
    »Aber wo ist

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