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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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und
wie Nell euch geholfen hat! Wir haben uns natürlich bei ihr bedankt, aber es
wäre schön zu wissen, wo sie euch versteckt hat. Uns hat sie ja nichts
verraten!«
    Nell hatte also
nichts erzählt? Das sollte ihn eigentlich nicht wundern. Sie war die
verschwiegenste, ja geheimniskrämerischste Frau, die er kannte. Die meisten
Damen aus seiner Bekanntschaft stellten jede Menge Fragen und redeten über
alles, was ihnen in den Sinn kam. Nell nicht. Nell redete nicht viel. Außer
gelegentlich mit sich selbst, wie er zu seiner Belustigung festgestellt hatte.
Er hatte sie in den vergangenen Wochen mehrmals in trautem Gespräch mit den
Rosenbüschen ertappt. Aber das war nur eine ihrer liebenswerten Eigenheiten.
    »Also, von dem
Überfall auf der Fähre habt ihr ja bereits erfahren, nehme ich an. Kiril wird
es erzählt haben?«
    Seine Schwester und
seine Cousine nickten grimmig.
    »Nell war's, die uns
vor dem Angriff gewarnt hat.«
    »Moment!« Violet fuhr
hoch. »Nell war die Frau auf dem Schiff? Die sich fast zu Tode gefroren hat,
als du und Kiril an Land zurückgerudert seid?«
    »Kiril scheint nicht
zu wissen, welche Details man besser auslässt, aber - ja, das war Nell.«
Mikhail hatte seit Wochen nicht mehr an diesen Vorfall gedacht. Er kam ihm
jetzt vor wie aus einem anderen Leben. Ihre erste Begegnung. Seltsam,
mittlerweile konnte er sich eine Zeit ohne sie gar nicht mehr vorstellen.
    »Das arme Mädchen!
Erzähl weiter, Mikhail«, bat Angelica.
    »Ja, also, Kiril und
ich, wir wussten, dass einer von uns nach London zurückmusste, um euch zu
warnen. Und da er als Vampir viel schneller ist als ich, fiel die Wahl auf
ihn.« Natürlich besaß er noch andere vorteilhafte Eigenschaften, die einem in
einer bedrohlichen Situation nützlich waren, aber darum ging es jetzt nicht.
»Als Kiril weg war, musste ich schleunigst einen Ort finden, wo ich mich mit
den Kindern verstecken konnte. Nell schlug ihr Cottage vor. Sie wollte zuerst
nicht mit uns kommen, aber ich wusste, dass es anders nicht geht. Es hätte zu
viele Fragen und Zweifel gegeben ... Also habe ich sie überredet, ihre Meinung
zu ändern.«
    Als nach dieser
Äußerung Stille eintrat, huschte sein Blick schuldbewusst zu den beiden Frauen.
Beide schauten ihn misstrauisch an, und seine Schwester sagte: »Mikhail
Belanow, was hast du angestellt? Und spiel jetzt nicht den Unschuldigen! Denk
dran, ich kann deine Gedanken lesen!«
    »Na gut, also, es
könnte sein, dass ich andeutete, sie hätte keine andere Wahl - dass ich sie
zurücklassen würde, mittellos und ohne Anstellung. Aber bevor ihr euch aufregt,
denkt bitte dran, dass ich die Kinder beschützen musste!«
    Eure Kinder«, fügte er
betont hinzu. Als er ihre ver kniffenen Mienen sah, wusste
er, dass sie nichts mehr zu dieser Angelegenheit sagen würden, und fuhr
hastig fort: »Nun, wie gesagt, Nell ist
mitgekommen. Und weil wir einen Grund brauchten, warum wir so plötzlich
im Dorf auftauchen, hatte ich die Idee
zu behaupten, wir wären verheiratet.«
    »Verheiratet!«,
riefen Angelica und Violet verblüfft aus.
    Das schockierte sie mehr
als alles andere? Manchmal konnte Mikhail die Frauen wirklich nicht verstehen!
Er zuckte mit den Schultern. »Ja, und glaubt mir, es hat funktioniert. Niemand
hat Verdacht geschöpft.«
    »Aber Mikhail, wie,
ich meine, du hast doch nicht ...« Angelica wurde rot. Da seine Schwester nur
selten um Worte verlegen war, konnte Mikhail nicht umhin, ein wenig
Schadenfreude zu empfinden. Aber als ihm klar wurde, was sie meinte, verging
ihm das Grinsen.
    »Ich habe sie nicht
ausgenützt«, entgegnete er barsch. Aber stimmte das? Tief in seinem Inneren
hatte Mikhail das Gefühl, dass er es doch getan hatte. Er hatte Nell nicht
verführen wollen - war selbst nach allen Regeln der Kunst verführt worden, wie
er fand -, aber das Ergebnis war dasselbe: Sie hatten eine Nacht miteinander
verbracht. Die sie offensichtlich bereute. War das Antwort genug? Sie hatte
nichts getan, als ihm und den Kindern zu helfen, und er hatte ihr im Austausch
dafür etwas angetan, das sie bereute. Verfluchte Hölle.

29. Kapitel
     
    Nell Witherspoon war
verwirrt. Verwirrt vom Leben. Es hatte sie von New Hampton nach Bath geführt,
von dort aus auf ein Fährschiff zum Kontinent (den sie nie erreichte), wieder
zurück nach New Hampton, und nun stand sie hier in einem prachtvollen
Schlafzimmer in einer noch prächtigeren Londoner Stadtresidenz. Als Gast einer
echten Prinzessin.
    Auch hatte das Leben
für eine

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