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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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eine der hier üblichen Bierschänken handelt.«
    Die Chinesin rief eine Übersichtskarte der Stadt auf. Deutlich konnte er den von Autobahnen und Fluss in drei Stadtteile zergliederten Aufbau Carabines mit den ringförmig gruppierten Trabantenvierteln erkennen. Jiang zoomte einen der Straßenzüge näher heran und deutete auf einen roten Punkt. »Da ist es. Microsoft Avenue 21,3.
    Westring.« Sie verrückte das Pad so, dass auch Roger einen Blick drauf werfen konnte. »Liegt gar nicht mal so weit weg von unserer Position.«
    Roger warf einen Blick auf den Bildschirm und grunzte unbehaglich. Nikolaj fiel auf, dass er immer wieder in den Rückspiegel blickte. »Ist was?«
    »Weiß nicht«, hub der Heavie mit seiner Bassstimme an. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir verfolgt werden.«
    »Wie bitte?« Nikolaj drehte sich vorsichtig um und versuchte einen Blick auf die Autobahn hinter sich zu erhaschen. Auf den Fahrbahnen waren unzählige Fahrzeuge mit aufgeblendeten Scheinwerfern zu sehen. »Der rote STPD-Comfort. Siehst du ihn?«
    Roger erhöhte ihre Geschwindigkeit, und Nikolaj entdeckte die Limousine, da sie nun zu einem Überholmanöver ansetzte. »Bist du dir sicher?«
    »Zum ersten Mal ist mir der Wagen aufgefallen, als wir die Halbinsel verlassen haben. Und jetzt fährt er immer noch hinter uns her.«
    Auf Anraten dieses Cagliostro waren sie mit der Nascor auf dem Raumflughafen neben dem Messegelände Carabines gelandet, das eingeklemmt zwischen dem Bent-River und einem weiteren Fluss lag, der in den Strom einmündete. Anschließend hatten sie einen Leihwagen-Service in Anspruch genommen, mit dem sie bereits bei ihrem letzten Besuch auf diesem Planeten gute Erfahrungen gemacht hatten. Gwinny und Cherokee waren von dort aus Richtung Krankenhaus aufgebrochen, um Fratt und Apollo versorgen zu lassen, während Roger, Jiang und er selbst Richtung Innenstadt gefahren waren. Dieser Cagliostro hatte das Treffen mit Cross zwar erst noch bestätigen müssen, aber sie wollten keine unnötige Zeit verlieren. Jack und Loop, der jetzt vor der Tür mit Bitangaro Wache saß, hielten in der Zwischenzeit die Stellung an Bord. Sicher war sicher. Doch dass sie verfolgt wurden, kaum, dass sie auf dem Planeten gelandet waren, beunruhigte Nikolaj. »Nimm die nächste Ausfahrt«, sagte er. »Dann werden wir ja sehen, ob an der Sache etwas dran ist.«
    Roger brummte zustimmend und nutzte die erstbeste Abfahrt hinein in ein Viertel mit Wohnblocks, deren graue Fassaden zum hellen Nachthimmel strebten. Er behielt Recht. Das dunkle Fahrzeug hinter ihnen folgte ihrem Leihwagen noch immer.
    Nikolajs Unruhe wuchs. »Jiang, bist du dir sicher, dass man diesem Cagliostro trauen kann?«
    »Nach allem, was ich weiß, wickelt er seine Geschäfte korrekt ab.« Sie wirkte selbst irritiert. »Roger, seien Sie bitte so gut und fahren Sie etwas langsamer.«
    Dem Heavie blieb ohnehin nichts anderes übrig, da sie sich jetzt in einem engen Straßenzug befanden, auf dem ihnen ein Pulk Jugendlicher mit ElektroBikes entgegenkam. Die Chinesin aktivierte die Kamera ihres Phonesticks, das noch immer an das Pad angeschlossen war, und hielt es mit dem wiederhergestellten Arm unauffällig nach hinten, so dass sie den STPD-Comfort näher heranzoomen konnte. Nikolaj betrachtete die Vergrößerung auf dem Bildschirm und entdeckte hinter der Frontscheibe des Wagens fünf Krawattenträger mit dunklen Multibrillen.
    »Vertrauenserweckend sehen die Jungs nicht gerade aus«, kommentierte Roger die Bildvergrößerung.
    Nikolaj hielt die Wageninsassen für Schläger oder Bodyguards. Vielleicht beides. Wieso sahen diese Typen eigentlich auf jedem Planeten gleich aus?
    »Meinen Sie, dass Sie den Wagen abhängen können?«, fragte Jiang den Heavie.
    »Sie können mich gern Roger nennen. Aber was die Frage betrifft: Das wird etwas schwierig. Der Verkehr ist hier nicht gerade für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt.« Er deutete voraus zu einem ATV mit schweren Reifen, der Stahlträger transportierte. »Aber ich könnte versuchen, Haken zu schlagen und euch in der Nähe von diesem Luxemburg-Haus absetzen. Ich fahr dann weiter und ziehe die Aufmerksamkeit der Kerle weiter auf mich.«
    Nikolaj und Jiang wechselten einen raschen Blick, und sie nickte. »Gut, versuchen wir es.«
    Roger trat das Energiepedal voll durch und brach jäh auf die Gegenfahrbahn aus, um den verdammten ATV vor ihnen zu überholen. Nikolaj wurde in das Polster gepresst und nutzte die Zeit, um sich der

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