Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
keinesfalls mehr ist, ist durchgehend grausam und unterdrückend.
Der entscheidende Wendepunkt aber ist bereits vollzogen: Während sich die Menschen in der alten Welt an den Erwartungen der Gesellschaft an sie orientierten und sich damit nach fremden Vorstellungen steuerten, müssen und dürfen wir uns heute selbst steuern. Äußere Maßstäbe, die für alle verbindlich sind, gibt es nicht mehr. Wir müssen eigene Maßstäbe finden. Unser Innerer Wächter kann sich nicht mehr auf die Weisheiten von anno dazumal verlassen. Deshalb hat er die Richtung verloren. Wenn wir uns glauben, was uns der Wächter beim
MINDFUCK
sagt, sind wir, egal, worum es geht, auf dem Holzweg.
Was wir brauchen, um einen Durchbruch in unserem Leben zu erzielen, sind neue, angemessenere Blickwinkel. Wir müssen uns von dem alten Schubladendenken befreien. Es ist Zeit, dass wir die eigentlichen Möglichkeiten, die uns unser phantastischer Geist gibt, wirklich nutzen. Dazu brauchen wir eine neue Denkkultur, die unseren Inneren Wächter ganz neu ausrichtet. Eine Botschaft können wir ihm jetzt schon geben: Wir sind in einer Welt, in der es nicht mehr um Sicherheit und Kontrolle um jeden Preis gehen kann. Auch Befehl und Gehorsam sind als Ausrichtung unserer Persönlichkeit nicht mehr aktuell und hilfreich. Die Extreme des
Entweder-oder
und des
Wenn- dann
haben ihren Sinn verloren, weil wir erwachsene Menschen auf Augenhöhe mit unseren Mitmenschen in einer friedlichen und vergleichsweise wohlhabenden Umgebung sind. Es geht nicht mehr ums Überleben, sondern um ein gelungenes Leben. Und wir brauchen dieses neue Denken nicht nur für unsere Gegenwart, sondern auch für die Zukunft, in der sich noch viel mehr ändern wird als bisher.
Ist es da nicht gut zu wissen, dass unser Gehirn und damit wir selbst nichts besser können, als mit Neuem umzugehen und zu lernen? Wir sind, wenn wir uns nicht selbst blockieren, wie geschaffen für die kommenden Herausforderungen, Möglichkeiten und Veränderungen.
Die Welt von morgen
Sie hat bereits begonnen, diese Welt von morgen. Und wir können sie jeden Tag bereits »live« erleben oder von ihr lesen und oder in ihr »surfen«. Es sind vor allem die beiden großen Trends der Globalisierung und der Alterung unserer Gesellschaft, die sich ganz konkret auf unser Leben auswirken und für die wir dringend ein neues, produktives Denken brauchen.
Die alternde Gesellschaft
Seit einigen Jahren wissen wir, dass der demographische Wandel, das heißt die starke Alterung unserer Durchschnittsbevölkerung, nicht nur die Altersvorsorge, sondern auch den Arbeitsmarkt komplett neu ausrichten wird. In den Jahren ab 2017 werden wir in Deutschland und anderen Industrienationen einen starken Mangel an qualifizierten Arbeitskräften erleben. [22] Und das nicht nur wie bisher in kurzen Zyklen, sondern dauerhaft. Arbeitslosigkeit wird für Menschen, die zumindest einen qualifizierten Schulabschluss haben, für ihr gesamtes Leben kein Thema mehr sein. In Zukunft verlagern sich in der Geschichte der freien Marktwirtschaft die Probleme erstmals und dauerhaft eher auf Arbeitgeber als auf Arbeitnehmer – und das, weil die Marktwirtschaft ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgen wird. Danach ist die Ressource am teuersten, die am nötigsten gebraucht wird und am knappsten vorhanden ist. Menschen werden das Öl der Zukunft sein, denn ihre Anzahl und ihre Fähigkeiten werden zum Engpass in der freien Marktwirtschaft. Viele und gerade große und erfolgreiche Unternehmen stellen sich bereits deutlich bemerkbar auf diesen Wandel ein. Seit etwa zwei Jahren bekomme ich eine Vielzahl von Anfragen aus Unternehmen, die ich dabei beraten soll, wie sie ihre Mitarbeiter optimal fördern und binden können.
Alle Menschen werden in Zukunft länger arbeiten und gleichzeitig die Wahl haben, wo und wie sie tätig sein wollen. Bereits heute beginnen die ersten Unternehmen, von denen ich mit einigen zusammenarbeite, sich von den klassischen Tätigkeitsfeldern und Entwicklungsmöglichkeiten einer Stelle zu lösen. Die Unternehmen bieten stattdessen jungen Menschen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten an, die sie stark selbst beeinflussen können. Fängt heute jemand zum Beispiel als Sachbearbeiterin in einem Konzern an, wird sie sich, ihrer eigenen Entwicklung folgend, in Zukunft frei entscheiden können, ob sie nach zwei Jahren in den Personalbereich wechseln oder Technikerin werden möchte. Nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch vor allem
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