Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
Unternehmen und Institutionen werden flexibel werden. Die Gehälter werden steigen, zusätzlich wird die Effizienz der Arbeit steigen müssen. Denn viel weniger Menschen müssen in Zukunft die gleiche Arbeit leisten. Wir werden gezwungen sein, innovativ und kreativ zu denken. Denn nur Innovation und Kreativität ermöglichen den Produktivitätszuwachs des Einzelnen, der nötig ist, um mit einer derart reduzierten Zahl von Berufstätigen unsere komplexe Wirtschaft und eine noch viel komplexere Gesellschaft am Laufen zu halten. Wir dürfen also, wie Sie sehen, sehr optimistisch sein, was unsere Zukunft anbelangt. Denn wir können
innovativ
und
kreativ sein
besser als alles andere, wenn wir uns nicht durch altes Denken stören.
Wo Potenziale brachliegen
Das, was wir dazu am nötigsten brauchen, ist eine neue Form der Zusammenarbeit. Wenn ich in Vorträgen, Workshops oder Coachings mit Managern danach frage, wie viele Stunden am Tag sie durch eigenen oder fremden
MINDFUCK
und Selbstsabotage und andere innere wie äußere Zeitverschwendungen aufgehalten werden, antworten sie mir: im Durchschnitt zwei Stunden täglich. Das sind acht Stunden in der Woche, oder eine ganze Arbeitswoche im Monat, oder eine Arbeitszeit von 3,2 Monaten im Jahr. Auf ein Arbeitnehmerleben gerechnet sind das mehr als acht verschwendete Jahre! Störungsfrei zu kooperieren wird eine der wichtigsten Fähigkeiten für jeden von uns werden. Wir werden deutlich respektvoller, freundlicher und flexibler miteinander umgehen. Denn Respekt, Freundlichkeit und Flexibilität machen uns effizienter.
Zusätzlich werden wir dies unter Bedingungen leisten, die mit altem Denken nicht mehr zu bewältigen sind. Was bereits seit Jahren ein großer Umbruch in den USA ist, fängt im Moment in Deutschland erst an, ernsthaft wahrgenommen zu werden. Die demographische Entwicklung – und nicht etwa ein neuer Feminismus in der Wirtschaft – zwingt uns dazu, dass Frauen ebenso wie Männer am Berufsleben in vollem Umfang und auf allen Ebenen teilhaben. Die gesamte Belegschaft in Institutionen und Unternehmen wird durchschnittlich deutlich älter. Wir müssen länger arbeiten und deshalb auch länger gesund bleiben. In Zukunft wird es auch in Deutschland wie bereits in anderen Ländern Programme geben, mit denen Rentner ins Arbeitsleben zurückgeworben werden. Das gibt jedem von uns die Chance, bis ins Alter hinein immer wieder neu anfangen zu können und gebraucht zu werden. Wenn wir aber einen Beruf ausüben, der uns gar nicht gefällt oder der uns überfordert, wird sich das schlimmer rächen als bisher. Wir haben gar keine andere Wahl, als unserer Berufung zu folgen, wenn wir nachhaltig und langfristig leistungsfähig und gesund bleiben wollen. Die alte Strategie, sich jahrzehntelang für eine angebliche Sicherheit zu verbiegen, wird nicht mehr wirken.
Nicht nur Ältere und Frauen werden die Unternehmenswelt zwangsläufig verändern, sondern auch Menschen mit Behinderungen oder solche aus anderen Ländern und Kulturen. Das Konzept der »Diversity«, der Vielfalt, das in unserem Land gerade beginnt, schüchtern und leise zu einem wahren Siegeszug aufzubrechen, wird uns bald zur Gewohnheit werden. Wir werden die Vielfalt in der Gesellschaft haben, weil wir sie unbedingt
brauchen.
Denn diejenigen, die bisher die öffentlichen Strukturen und sozialen Umgangsformen bestimmten, sind zu wenige, um das Rad weiterlaufen zu lassen. Wir kommen nicht mehr darum herum, andere Kulturen zu integrieren oder – was die weitaus größere Herausforderung ist – eine gelungene Kooperation zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Altersgruppen und Geschlechtern so reibungslos und produktiv wie möglich zu gestalten.
Genau in diese Richtung gehen die Anfragen, die ich von verschiedenen großen Unternehmen heute bekomme. Anfragen, ob ich dabei helfen könne, dass endlich mehr Frauen in die Unternehmensspitze kommen. Anfragen, wie man mit Coaching die Eigenkompetenz von Mitarbeitern im Bereich Gesundheit steigern kann. Anfragen, wie man interkulturelle Vielfalt am besten im eigenen Unternehmen etablieren kann und wie es gelingen kann, dass so unterschiedliche Menschen gut miteinander auskommen und arbeiten.
Erwachsene auf Augenhöhe
Folgende Entwicklungen zeichnen sich bereits heute ab:
Die rasante Entwicklung der Kommunikationstechnologie, vor allem des Internets und der Social Media (Facebook, Xing, Twitter), zeigt, dass Grenzen, auch Statusgrenzen, zwischen
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