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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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aber in gewisser Weise hat er recht. So etwas wie deine Fähigkeiten hat es nie zuvor –
    »Tja, zu dumm, denn ich habe gewählt«, antwortete Nika beiden.
    »Wähle noch mal«, sagte der Mann.
    »Nein.«
    Nika , sagte Joseph zu ihr. Ich schiebe dich weg, ich schiebe dich weit weg in deinem Geist, in eine glückliche Erinnerung, wo du nicht siehst und hörst –
    Joseph, nein, ich werde das nicht tun!
    Wehr dich nicht gegen mich. Aber sie wehrte sich mit eisernem Willen, trotz ihrer Tage des Missbrauchs und der Gefangenschaft.
    Das Messer des Mannes kam zum Vorschein. »Wähle noch mal, Mädchen, oder ich bringe fünf um, jetzt und hier. Und wenn du dann immer noch nicht wählst, bringe ich noch fünf um.«
    Er würde seine Drohung wahrmachen. Das wusste Bach allein durch die kurze Zeit, die er in dem hässlichen Geist des Mannes verbracht hatte.
    »Ich kann das nicht!«, schrie Nika, als Bach sie von diesem Albtraum wegstieß.
    Nika, geh, dann musst du es nicht , sagte er zu ihr, und plötzlich konnte er spüren, wie sie verstand, was er machte und warum. Aber sie kämpfte immer noch – dieses Mal für ihn.
    Joseph, nein, ich kann nicht zulassen, dass du das für mich machst!
    Geh. GEH . Er war stärker als sie – zumindest diesmal. In den nächsten Jahren würde sich das wahrscheinlich ändern, vorausgesetzt, sie überlebte die nächsten Tage. Aber hier und jetzt stieß Bach sie zurück, drückte sie nieder und schob sie noch weiter weg, noch tiefer in ihr eigenes Unbewusstes, damit sie nicht Zeugin wurde und folglich keine Erinnerung an das Schreckliche haben würde, das gleich kam.
    »Ich zähle bis drei«, sagte der Narbengesichtige zu Nika, die nicht mehr da war. Nun gab es nur noch Bach in Nikas Körper. »Eins.«
    Bach schloss die Augen. Gott stehe ihm bei.
    »Zwei.«
    Nika würde das nicht tun, aber er. Er blickte auf und sprach mit Nikas Stimme, kurz bevor der Mann Drei sagte: »Brianna«.
    Es war schwerer, den Namen über die Lippen zu bekommen, als er gedacht hätte, obwohl er wusste, dass das Mädchen bereits dem Tode geweiht war. Am liebsten hätte er sich übergeben, und möglicherweise tat sein eigener Körper genau das gerade – zu Hause im Schutz des OI. Aber hier, als Nika, hielt er den Mund, und er stieß auch nicht seine Drohung laut aus. Sei dir gewiss: Wenn du dieses Mädchen anrührst, bringe ich dich um, du Abschaum. Ich folge dir bis ans Ende der Welt. Ich bring dich persönlich zur Strecke und bereite der Seuche, die du bist, ein Ende.
    Zu Bachs Entsetzen und Verzweiflung schlurfte der Mann nicht zur Tür hinaus. Stattdessen drehte er sich um und ging auf eins der wenigen Mädchen zu, die nicht schrien, eins der wenigen, deren Augen glasig und deren Stimmen stumm waren.
    Er hob sein Messer und stach zu.
    Bach hätte es verhindern können. Er hätte dem Mann das Messer aus der Hand nehmen können. Ihn zwingen, das Messer gegen sich selbst zu richten, sich den eigenen, vernarbten Hals aufzuschlitzen. Oder er hätte den Mann gegen die Wand schleudern können, ihm das Rückgrat brechen, den Hals und ihm das Leben und das faule Übel ausquetschen.
    Aber dann hätten Nikas restliche Entführer Bescheid gewusst. Und sie hätten Nika umgebracht oder sie weit weg geschafft oder in einem Raum eingeschlossen, aus dem Bach sie, wenn die Zeit gekommen war, nicht befreien konnte.
    Sein Team war noch nicht bereit und die Gesellschaft war gut geschützt – und so musste dieses Mädchen, das er selbst ausgewählt hatte, sterben.
    Bach hörte sich selbst schreien, hörte seine Stimme, abgehackt und unartikuliert, als ihr Blut spritzte, und zum ersten Mal seit Jahrzehnten übermannte ihn beinahe die Wut. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gab er dem Hass nach.
    Aber für Nika, Anna und all die anderen Mädchen an diesem gottverlassenen Ort vergrub er alles tief in seinem Inneren. Einzig seine Trauer versuchte er mit seinen Tränen rauszulassen – doch er wusste, dass sie ihn nie, niemals verlassen würde.
    »Danke, Anna«, sagte Elliot. »Sie sind genial, wirklich. Aber Sie werden das nicht machen. Sie müssen es nicht machen. Sie sollten es nicht.«
    »Aber sie ist meine Schwester«, bemerkte Anna, als Elliot sich umdrehte und Stephen ansah.
    »Alle, die einen ehemaligen Navy SEAL kennen, der zufälligerweise auch ein Fraktionierter ist, bitte mal die Hand heben«, sagte Elliot und hob die Hand.
    »Shane Laughlin?« Anna sagte den Namen wie aus einem Munde mit Stephen.
    »Oh, das ist gut«, fügte Stephen

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